Tipps für eine gemütliche Übernachtungsparty

Egal ob Mädchen oder Junge, irgendwann werden Eltern oftmals mit der Frage konfrontiert, ob die Freunde am Wochenende über Nacht bleiben dürfen.

Und natürlich hat man dann sein ganz eigenes kleines Schreckensszenario vor dem inneren Auge. Ein Rudel Kids in einem Zimmer, ohne unmittelbare Kontrolle, die ja schließlich auch irgendwann schlafen wollen. Dazu Gruselgeschichten, Tränen, dauerndes Toiletten-Gerenne und bestenfalls nur eine halbe Nacht voll Schlaf – wenn die Party nicht schon jäh dadurch beendet wird, dass ein Kind abgeholt werden will.

Zugegeben, eine Übernachtungsparty wirkt, wenn man noch keine Erfahrungen damit hat, durchaus knifflig. Allerdings hat man es auch geschafft, mindestens ein Kind durch seine sechs gröbsten Lebensjahre zu bringen, dagegen ist eine Pyjama-Party ein Klacks – und für Schützenhilfe sorgt unser folgender Ratgeber.

Mädchen toben ausgelassen auf einer Übernachtungsparty

Gästeanzahl einer Übernachtungsparty

Für den eigenen Nachwuchs kann eine solche Party natürlich nicht umfangreich genug ausfallen. Würde man den Kids das Ruder überlassen, würde bei vielen die halbe Grundschulklasse Haus oder Wohnung belagern.

Das geht natürlich nicht. Ganz ungeachtet der räumlichen Möglichkeiten wohlgemerkt. Denn im Endeffekt ist man als Eltern natürlich dann der (meist einzige) Herr über die Situation. Rechtlich ist die Sache zwar eindeutig: Dabei handelt es sich um eine „Aufsicht aus Gefälligkeit“.

Dies kann […] dann angenommen werden, wenn es sich um Einzelfälle auf kürzere Zeit […]  (etwa aufgrund Freundschaft, Verwandtschaft, Nachbarschaft) oder des gesellschaftlichen Verkehrs handelt und für den Sorgeberechtigten erkennbar ist, dass der Dritte nicht an seiner Stelle die Aufsichtspflicht übernehmen will

Bedeutet, man ist nicht so vollumfänglich verantwortlich wie für die eigenen Kids. Allerdings will man ja natürlich komplett vermeiden, dass irgendwas schiefgeht. Aus dem Grund sollte man die Teilnehmerzahl begrenzen. Jeder sollte für sich hier entscheiden, welche Gästeanzahl einem passen erscheint.

Wichtige Infos für die Gäste

Beginn und Abholzeiten sowie einen kleinen Vorgeschmack auf die Übernachtungsparty lassen sich prima in einer Einladung unterbringen. Wer dann noch ein Antwortschreiben beipackt, sichert sich alle wichtigen Infos der Übernachtungsgäste von den Eltern. Wichtig ist es über die Telefonnummern der anderen Eltern zu verfügen, aber auch Allergien und Unverträglichkeiten der Gäste zu kennen.

Die Sicherheit auf einer Übernachtungsparty herstellen

Diesen Punkt sollten Eltern besonders aufmerksam durchlesen. Denn Tatsache ist, dass der eigene Nachwuchs einem trügerische Sicherheitsgefühle gibt, die einen verleiten können, diesen Punkt zu auf die leichte Schulter zu nehmen.

Das eigene Kind kennt die Lage von Lichtschaltern. Es weiß, hinter welcher Tür die Eltern schlafen, falls es mal einen Albtraum hatte. Es weiß, von welchen Sachen es in seinem Zimmer die Finger lassen muss, wo man sich Kopf oder nackte Zehen stoßen kann.

Die anderen Kids kennen das alles nicht – selbst die Freunde, die schon häufig zu Besuch waren, kennen Haus bzw. Wohnung ja meist nur bei Tageslicht. Dagegen muss man sich wappnen.

Wichtig ist zunächst, dass man grundsätzliche Maßnahmen einleitet. Das kann das Verstecken von Kabeln (Stolperfalle) hinter Sockelleisten beinhalten. Eventuell auch die (Wieder-)Installation von Steckdosen-Kindersicherungen.

Ferner:

  • Jedes Kind sollte eine Taschenlampe haben. Weil zu erwarten ist, dass einige die vergessen, besorgt man am besten im Shop günstige LED-Stücke (ca. 1-2€/Stück), dann hat man gleich ein tolles Gastgeschenk. Und besorgt man im gleichen Laden obendrein noch bunte Schnur und Karabinerhäkchen, kann man mit den Kids Tragebänder dafür knüpfen und hat gleich eine Beschäftigung.
  • Türklinken im Kinderzimmer sowie Stellen, an denen man sich im Dunkeln stoßen könnte, sollten mit nachtleuchtendem Klebeband oder Knicklichtern markiert werden.
  • Auf die gleiche Weise kann auch die Elternschlafzimmer-Tür sowie die zum Bad von außen kenntlich gemacht werden.
  • Kerzen, Laternen und dergleichen nur solange die Eltern anwesend sind. Beim Verlassen unbedingt alle Feuerzeuge usw. konfiszieren.
  • Falls noch vorhanden und falls das Elternschlafzimmer weit weg liegt, kann das alte Babyphon für die Nacht aufgestellt werden.
  • Sobald alle Gäste da sind, ihnen erklären, was wo im Haus liegt, dabei auch die Lage der Lichtschalter nicht vergessen.

Wichtig ist vor allem, dass die Kids klar wissen, was sich wo befindet, was sie dürfen und was nicht. Im Grundschulalter sind die meisten soweit.

Kinder lesen und erzählen eine Geschichte auf einer Übernachtungsparty

Ein schönes Ritual – Geschichten erzählen

Es ist nach wie vor eine Grundregel, dass bei Pyjama-Partys Geschichten erzählt oder vorgelesen werden. Hier kann ein Elternteil durchaus mitmachen. Allerdings sollte er sich über die Konsequenzen im Klaren sein. Bedeutet, auch wenn man es mit seinen Worten erzählt, sind die Stories, die aus Erwachsenen-Gruselfilmen stammen, absolut kinder-untauglich und würden für eine schlaflose Nacht sorgen.

Nein, das Netz ist ein Füllhorn an kindgerechten Gruselgeschichten. Entweder nimmt man die und liest sie vor oder prägt sie sich ein und erzählt sie mit seinen eigenen Worten.

Was erfahrungsgemäß aber auch ganz toll funktioniert, sind einfach nur spannende Geschichten. Wie wäre es damit: Jedes Kind darf sich im Vorfeld eine Lieblingsgeschichte aussuchen und diese im Laternenkreis vortragen.

Hierbei sei empfohlen, kreativ zu sein und sich als Eltern unterstützend einzubringen – einfach nur die Rasselbande vor den Fernseher zu setzen und den Kinderchannel einzuschalten hat nichts mit einer guten Übernachtungsparty zu tun.

Das Essens für die Gäste auswählen

Die Möglichkeiten sind nahezu unbegrenzt. Was auf jeden Fall immer gut ankommt ist mit den Kids gemeinsam das Essen zuzubereiten. So bietet es sich zum Beispiel an, den Pizzateig schon vor der Ankunft der Übernachtungsäste weitestgehend vorzubereiten und den Kids dann die Möglichkeit zu bieten, die Pizza nach Lust und Laune zu belegen. Aber auch Fingerfood, süße und herzhafte Snacks sowie ein paar Süßigkeiten, kommen immer gut an. Ein Frühstück am nächsten Morgen rundet die Pyjama-Party dann perfekt ab. So können die Kids sich noch etwas über die letzte Nacht austauschen und das gemeinsam erlebte ausklingen lassen.

Kinder bereiten sich auf eine Schnitzeljagd vor

Den Schlaf auf einer Übernachtungsparty finden

Es ist ein leichtes, als Erwachsener seine eigene Kindheit zu vergessen. Dadurch weiß man allerdings auch nicht mehr, wie viel Aufregung etwas so Simples wie das Übernachten bei einem Spielkameraden verursachen kann.

Tatsache ist, die Teilnehmer einer Übernachtungsparty werden in aller Regel auch ohne actiongeladene Abenteuer und Spiele ziemlich aufgekratzt sein. Tatsache ist ebenso, dass man es nicht verhindern kann (und möchte), dass nach dem Ausschalten des Lichts noch getuschelt wird.

Aber man sollte versuchen, diese Tuschelzeit auf ein geregeltes Maß herunterzubringen. Je ausgepowerter die Kids sind, desto eher schlafen sie ein und desto fester werden sie nächtigen. Auch da gibt es mehrere Ansätze:

  • Der Klassiker ist die gemeinsame Nachtwanderung, nachdem die Dunkelheit hereingebrochen ist – funktioniert naturgemäß aber nur in Kleinstädten und auf dem Land.
  • Ebenfalls kräftezehrend ist natürlich die gute alte Schnitzeljagd – kann mit etwas Kreativität auch durchaus dunkelheitstauglich gemacht werden.
  • Falls ein eigener Garten vorhanden ist, kann auch dort eine Schatzsuche abgehalten werden. Hat den Vorteil, dass man die Kids besser im Blick behalten kann.

Dabei sollten Eltern sich immer eines bewusst machen: Nicht nur körperliche Anstrengung macht müde. Auch geistige Anstrengung fordert ihren Tribut und wird trotz spannender Geschichten schnell für ganz kleine Äuglein bei den Partygästen sorgen.

Übrigens hat es sich auch bewährt, als letzten Punkt auf dem Partyprogramm warme Milch mit Honig, Kräutertee oder Ähnliches zu servieren. Bitte allerdings keinen Kakao, auch wenn der, garniert mit Marshmallows, noch so klassisch erscheint – Kakao hat aufputschende Wirkung.

Fazit

Die Eltern sollten bei der Planung und Gestaltung der Übernachtungsparty sich weder in Unkosten stürzen noch alles im Detail planen. Wenn man ein bisschen darauf achtet, dass eine überschaubare Anzahl von Kids kommt, sich die Wohnung aus ihren Augen ansieht und entsprechend absichert und dafür sorgt, dass die Kinder eine wohldosierte Portion Spannung bekommen, wird alles gut laufen.

 

Bildquellen:
1) fotolia.com © vadiar #244615746
2) fotolia.com © LIGHTFIELD STUDIOS #145943818

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