Schlafen, das wissen viele Schwangere, fällt schon während der letzten Wochen vor der Geburt schwer. Immer häufiger wachen sie auf, der Rücken zwickt und häufiger Handrang zwingt sie dazu, mehrfach das Bett zu verlassen. Auch nach der Geburt ändert sich, abgesehen von der Ursache, nichts an den nächtlichen Unterbrechungen. Wie Eltern hiermit umgehen können und was Babys beim Schlafen hilft.
Babys müssen sich an Tag und Nacht gewöhnen
Dass Babys während ihrer ersten Lebenswochen und -monate nicht durchschlafen können, ist nicht nur vollkommen normal, sondern auch überlebenswichtig. Auch in den Nachtstunden verlangt der kleine Körper, der sich rasant entwickelt, nach Nahrung. Zudem ist häufigeres Aufwachen eine natürliche Schutzfunktion des Körpers, denn er testet sich praktisch selbst auf Funktionsfähigkeit. Wacht das Baby in der Nacht auf, machen Eltern also nichts falsch.
Baby schlafen während der ersten Zeit viel. Es gibt jedoch ebenso viele Unterbrechungen. (Quelle: smpratt90 (CC0-Lizenz)/ pixabay.com) |
Auch gibt es keine Möglichkeiten, den Babyschlaf in der ersten Zeit aktiv zu beeinflussen. Eltern können ihr Baby lediglich dabei unterstützen, Schritt für Schritt den Unterschied zwischen Tag und Nacht zu erkennen und sich später im Leben selbst zu beruhigen. Bis es soweit ist, vergeht jedoch einige Zeit. Da der Schlafbedarf von Babys dennoch groß ist, verteilen sich kleine Schläfchen über den gesamten tages- und Nachtzeitraum. Rund 16 bis zwanzig Stunden schläft ein Neugeborenes. Erst mit sechs Wochen verringert sich der Bedarf auf 15 bis 16 Stunden. Einen genauen Rhythmus aber gibt es zu diesem Zeitpunkt nur in den seltensten Fällen. Erst mit etwa vier Monaten pendelt sich der Tag-Nacht-Rhythmus langsam ein. Dann schlafen Babys zwischen neun und zwölf Stunden in der Nacht und tagsüber jeweils noch ein oder zweimal.
So wie ältere Kinder ihre Welt mit Rollenspielen entdecken, lernt das Baby vor allen Dingen durch Beobachten und die Erfahrungen, die es an der Seite seiner Eltern macht. Den Wechsel zwischen Tag und Nacht sollten Mütter und Väter daher ganz bewusst gestalten. Daher ist es wichtig, dass das Baby am Abend vor dem Schlafengehen umgezogen wird. Der kuschelige Schlafsack signalisiert die Veränderung. Zusätzlich können Eltern am Abend die Zimmer verdunkeln und leiser sprechen. Auch kann es sehr sinnvoll sein, zur gleichen Zeit wie das Baby schlafen zu gehen und das Bettchen ins Elternschlafzimmer zu stellen. Das ruhige Atmen und die spürbare Entspannung der Eltern zeigt dem Baby, dass zwischen Tag und Nacht deutliche Unterschiede gibt.
Rituale schaffen Verlässlichkeit
Nicht zu vergessen sind auf dem Weg zu ruhigen Nächten auch Rituale. Für Kinder jeden Alter stellen sie eine wichtige Stütze dar, denn sie verleihen dem Leben einen Rahmen, auf den sie sich verlassen können. Schon kleine Babys an Zubettgeh-Rituale heranzuführen, ist daher eine gute Idee. Natürlich werden Babys kaum aufmerksam zuhören, wenn Mama oder Papa eine lange Geschichte vorlesen, es gibt jedoch eine Vielzahl altersgerechter Alternativen. So können Eltern unter anderem
- das Singen von Liedern,
- eine Babymassage,
- ein warmes Bad,
- ausgiebiges Kuscheln
- oder auch das Aufziehen einer Spieluhr
in das abendliche Ritual integrieren. Wer sich noch nicht so recht mit Liedern auskennt, findet bei elterngeld.de einige schöne Beispiele. Auch das Abspielen der zugehörigen Videos ist eine mögliche Lösung, um das Baby mit etwas Musik ins Land der Träume zu begleiten.
Spätere Abweichungen vom Ritual verunsichern Kinder. (Quelle: dewanr2 (CC0-Lizenz)/ pixabay.com) |
Was die Gestaltung des abendlichen Rituals betrifft, sollten Eltern nicht zu umfangreich planen. Der Nachteil eines Rituals, das länger als etwa zwanzig Minuten dauert, liegt in der Praktikabilität. Vom Gewohnten abweichen sollten sie nämlich nicht. Sind jedoch Freunde im Haus und soll das Baby etwas zügiger ins Bett gebracht werden, leidet das lange Ritual und die Nacht wird unter Umständen unruhig. Ein kürzeres und dennoch liebevolles Ritual genügt vollkommen, um dem Baby altersgerecht beim Entspannen zu helfen.
Beeinflussung von außen: Nur kein Stress!
Geht es um Babyschlaf, sind Eltern häufig mit Meinungen, gut gemeinten Ratschlägen und Handlungsempfehlungen konfrontiert. Sowohl die Großeltern als auch Freunde, die bereits Eltern geworden sind, andere Eltern aus Babygruppen und sogar gänzlich fremde Personen verleihen ihnen dann ungewollt ein schlechtes Gewissen. Hierzu sei gesagt, dass es keinen goldenen Weg für ruhige Nächte mit Babys gibt. Jeder Tipp, den Eltern von anderen erhalten, muss beim eigenen Baby nicht zwingend funktionieren. Es kann sogar zu mehr Problemen führen, wenn Eltern aus ihrer Verunsicherung heraus immer Neues ausprobieren. Den eigenen Weg zu finden und konsequent zu gehen, ist daher das A und O. Schließlich kennen Eltern ihr eigenes Baby am besten.
Will das Baby über Wochen hinweg nicht richtig schlafen, sollten sich Eltern Unterstützung holen. (Quelle: fancycrave1 (CC0-Lizenz)/ pixabay.com) |
Keine Option sind sogenannte Schlafprogramme, bei denen das Baby während der Nacht oder auch am Abend so lange schreien gelassen wird, bis es entkräftet einschläft. Die Vorgänge im kleinen Körper sind zu komplex und Aussagen wie: „Du verwöhnst dein Kind zu sehr!“, schädigen das Vertrauen vieler Eltern in sich selbst und ihre Fähigkeiten.
Ein Baby braucht seine Eltern während der ersten Lebensmonate immer dann, wenn es schreit und sich noch nicht selbst beruhigen kann. Nicht immer nämlich ist es bloß nächtliches Erwachen, das die Kleinsten ängstigt. Auch Hunger, Schmerzen oder ein dringendes Bedürfnis nach Nähe wollen gestillt und beachtet werden. Zudem gibt es den sogenannten Moro-Reflex, der während der ersten Lebensmonate bestehen bleibt und Babys in der Nacht aufwecken kann. Für den kleinen Körper ist dieser Reflex unangenehm, wie medlexi.de genauer erklärt. Nur die Geborgenheit in Mamas oder Papas Armen ist dann die richtige Antwort.
Es gibt Fälle, in denen durchwachte Nächte und ständiges Schreien zum Problem werden. Sind Eltern aufgrund starker Müdigkeit nicht mehr dazu in der Lage, sich richtig um ihr Baby zu kümmern und verspüren sie zunehmende Hilflosigkeit, muss dringend etwas getan werden. Sowohl Verwandte und Freunde als auch Experten wie Hebammen und Kinderärzte können ihnen dann unter die Arme greifen.
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