Placemat-Methode

Placemat-Methode bei SpielundLern.de

Die Placemat-Methode gehört zum kooperativen Lernen. Sie wird auch als Placemat-Activity bezeichnet. Geeignet ist sie besonders für Vorschul- oder Schülergruppen, die sich neue Themen erschließen wollen: literararische Texte, Sachthemen, Projektthemen.

Placemat ist die englische Bezeichnug für Platzdeckchen, also für einen sozusagen „reservierten“ Platz am Tisch. Gemeint ist in diesem Fall aber nicht ein Platzdeckchen für den Esstisch, sondern ein Bereich für Informationen, der einem Kind gehört, von ihm eingepflegt wird und anschließend mit den anderen Placemat-Notizen der Gruppenmitglieder auf einem eigenen „Platzdeckchen“ verschmelzt.

Die Placemat-Methode ermächtigt die Schüler, nicht nur eigenständig Informationen zu einem gewissen Thema zu sammeln, sondern auch die Themenbereiche in gemeinsamer Gruppenarbeit nach Wichtigkeit zu sortieren. Dadurch werden Kernthemen herausgearbeitet. Dies ermöglicht eine gute Vorab-Struktur, die auch komplexere Themenbereiche ordnen hilft. Die Placemat-Methode bringt Ordnung und Gliederung in Präsentationen oder Themeneinstiege.

Arbeitsmittel

Die Arbeitsmittel der Placemat-Methode sind sehr überschaubar: ein großes A3-Blatt und verschiedenfarbige Stifte, dazu ist ein gesonderter Arbeitsplatz oder –bereich förderlich.

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Das Blatt

Die Schülergruppe benötigt einen Papierbogen mindestens im Formal A3, damit die Notizen jedes Kindes ausreichend Platz finden. Dieses Blatt sollte in der Mitte des Tisches liegen, leicht erreichbar durch alle beteiligten Schüler. Diese sitzen um den Tisch herum und haben Stifte für ihre Notizen zur Hand. In Ermangelung eines A3-Bogens ist es auch möglich jedem Kind ein eigenes A4-Blatt zur Verfügung zu stellen und zusätzlich ein Blatt für die Gemeinschaftsergebnisse.

Die Stifte

Es ist von Vorteil, wenn jeder Schüler einen andersfarbigen Stift verwendet. Stifte in Grundfarben sind zu bevorzugen, da die Farben gut unterscheidbar sind. Werden davon abweichende Farben verwendet, sollten Gelb oder gleichermaßen helle Farben, zu dünne Minen oder schlecht schreibende Stifte vermieden werden. Es ist wichtig, dass die Einträge gut auseinanderzuhalten sind und somit die Informationen auch auf visueller Ebene strukturieren.  

Das Grundmuster des Papierbogens

Das Blatt Papier ist bei der Placemat-Methode bereits von vornherein mit einem Grundmuster versehen. Dieses kann sowohl von der Lehrkraft als auch von den Schülern selbst auf das Blatt gemalt oder gedruckt werden. Das Placemat-Muster besteht aus einem mittig gezeichneten Viereck, das von freien Feldern umrahmt wird. Diese Felder entsprechen genau der Anzahl der Schüler, die in einer Gruppe zusammenarbeiten. Sie können mit den Namen der Kinder beschriftet sein. Dazu sollten sie entsprechend der Sitzordnung der Kinder um den Arbeitstisch angeordnet sein, damit die Schüler ihr Notizfeld leicht erreichen und beschriften können.

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Die Gruppe

Bei der Placemat-Methode schließen sich in der Regel vier Schüler zu einer Arbeitsgruppe zusammen. Abweichend davon sind aber auch drei oder fünf Schüler in einer Gruppe denkbar. Wichtig ist dabei, dass die Schüler einer Gruppe unterschiedliche Leistungsstärken aufweisen, sodass leistungsschwache Kinder von den leistungsstärkeren Mitschülern profitieren. Umgekehrt üben die fachlich guten Schüler im Umgang mit den fachlich schwächeren Schülern Gruppenarbeit und Sozialkompetenz.

Arbeitsweise mit der Placemat-Methode

Die Placemat-Methode besteht aus fünf Arbeitsschritten, davon sind drei konkrete Arbeitsschritte in der Schülergruppe. Die drei Arbeitsschritte in der Schülergruppe entsprechen dem Think-Pair-Share-Modell. Dabei besteht die Think-Phase aus einer Einzelarbeitsphase mit Schreibarbeit, die Pair-Phase aus einer Austauschphase aus mündlicher und schriftlicher Arbeit in der Gruppe und die Share-Phase aus mündlicher Präsentationsarbeit.

Einführung

Der Lehrer beschreibt den Ablauf, teilt die Gruppen ein, räumt mit den Schülern die Tische entsprechend um und verteilt die Blätter und Stifte.

Arbeitsauftrag

Die Arbeit mit der Placemat-Methode fängt mit einer Fragestellung an. Die Frage wird von der Lehrkraft in den Raum gestellt und an die Gruppe gerichtet.

Es ist ­­­­­­häufig hilfreich, wenn die Lehrkraft zusätz­lich zum Thema einige zusätzliche Impulse an die Klasse richtet. Sehr bewährt haben sich dafür konkrete Teilfragen zum Thema.

Zu einem literarischen Text beispielsweise könnten die Impulsfragen lauten:

  • Wie wirkt der Text auf Dich, ruhig, hektisch oder sachlich?
  • Welche zwei Dinge magst Du an der Handlung?
  • Was stört Dich an dem Text?
  • Würdest Du den Text weiterempfehlen?

 Anschließend arbeitet die Gruppe die Antworten in drei Arbeitsschritten heraus. ­

Einzelarbeit

Der erste Schritt bei der Placemat-Methode ist ein schriftlicher. Er besteht darin, dass jeder Schüler in seinem Schreibfeld seine Ideen, Impulse oder sein Wissen zur Fragestellung aufschreibt.

Gruppenarbeit

Nach der schriftlichen Fixierung folgt die mündliche Auseinandersetzung mit dem Thema. Dabei tauschen sich die Schüler einer Gruppe über ihre Einträge aus und wählen gemeinsam diejenigen Punkte, die als Gemeinschaftsnotizen im zentralen Feld auf dem Blatt Platz finden. Dabei geht es darum, welche Ideen zentral sind, welche Begriffe wichtig und welche Fakten elementar fürs Thema sind.

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Präsentation

Als letzten Schritt trägt die Gruppe die Begriffe und Ideen, die im zentralen Kästchen der Grafik in gemeinsamer Teamarbeit schriftlich festgehalten wurden, der Klasse vor.

Verwendung der Placemat-Methode

Die Placemat-Methode kann sowohl für die Einstiegsphase als auch für die Erarbeitungsphase verwendet werden. Da die Arbeit mit diese Methode nur eine kleine Gruppe voraussetzt, ist sie auch für Projektarbeit geeigent. Des Weiteren kann sie sowohl in Vorschulgruppen als auch in der Oberstufe gleichermaßen wertvolle Verwendung finden.

Die Dauer einer Arbeitsrunde mit der Placemat-Methode beträgt rund 20-30 Minuten.   

Vorteile der Placemat-Methode

Folgende Vorteile sprechen für die Placemat-Methode:

  • wenig Materialaufwand
  • wenig Vorab-Vorbereitung nötig
  • der Wortschatz wird aktiviert
  • Teamfähigkeit wird geübt
  • schriftliche Fixierung verhilft zur Strukturierung
  • die Arbeit in der Gruppe stärkt schwächere Schüler
  • die Gruppenarbeit nimmt stärkere Schüler als Wissenspaten in die Pflicht
  • ein Thema bekommt Struktur
  • auch für komplexere Themen geeignet
  • in allen Fächern anwendbar
  • auch für frische Gruppen und Klassen als Kennenlern-Prozess
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Bilderquellen

  • Spielundlern.de @ Thea Eriks
  • Pixabay @ World fly
  • Spielundlern.de @ Thea Eriks
  • Pexels @ Yan Krukov

Quellen

  • https://de.wikipedia.org/wiki/Placemat_Activity
  • https://www.friedrich-verlag.de/englisch/lernstrategien/placemat-methode-einfach-erklaert-sofort-einsetzbar
  • https://heterogenitaet.bildung-rp.de/fileadmin/user_upload/lernen-in-vielfalt.bildung-rp.de/03_Materialien/3_2_Aktivierung/3_2_5_Placemat/Placemat_Download.pdf
  • https://www.methodenkartei.uni-oldenburg.de/methode/placemat
  • https://www.kita.de/wissen/placemat-methode
  • https://unterrichten.zum.de/wiki/Placemat

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