Metakognitive Lernstrategien

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Metakognitive Strategien

Metakognitive Lernstrategien umfassen die Steuerung des Lernvorgangs mithilfe eines reflektierenden, analytischen Blicks von außen. Dazu gehört es, das Lernen zu planen und zu bewerten. Durch metakognitive Strategien wird der Lernfortschritt verfolgt und optimiert. Es geht demnach um die Methodik, die Auswertung und Systematik erfolgreichen Lernens.

Kognitive und metakognitive Lernstrategien

Lernstrategien teilen sich auf in Primärstrategien und Stützstrategien. Zu den Primärstrategien gehören nun die kognitiven und metakognitiven Lernstrategien. Während kognitive Lernstrategien sich auf das Lernen an sich beziehen, geht es bei den metakognitiven um übergeordnete Strategien, damit das Lernverhalten reflektiert und der Kenntnisstand anzupasst wird. Das eine berührt praktische Lernstrategien und bezieht sich auf eine konkrete Aufgabe, das andere umfasst theoretische und methodische Analysen.

Metakognition

Metakognition ist ein zusammengesetztes Wort, das aus „Meta“ und „Kognition“ besteht. Meta heißt „über“, Kognition umfasst unsere Denk- und Wahrnehmungsprozesse. Metakognition ist also eine Bewusstseinsstufe „über dem Denken“. Es ist folglich der beobachtende, auswertende Aspekt des Denkprozesses.

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Dieser Begriff geht auf den Psychologieprofessor John H Flavell zurück. Er teilt die Metakognition in einen deklarativen und einen exekutiven Aspekt. Die zwei Arten der Metakognition sind ihm zufolge:

  • das metakognitive Wissen und
  • die metakognitive Überwachung.

Zum metakognitiven Wissen gehören wiederum unterschiedliche Teilbereiche:

  • Bezogen auf das Individuum: das Wissen über das eigenen Denken und Gedächtnis
  • Bezogen auf die Aufgabe: das Wissen über die Beschaffenheit und die Anforderungen der Aufgabe
  • Strategisches Wissen über Lösungswege
  • Metakognitive Einschätzung von möglichen Problemen, die der Lösung entgegenstehen (schwere Aufgaben, schlechte Erläuterungen etc.)

Die metakognitive Überwachtung umfasst die

  • Planung und Steuerung der Aufgabenlösung sowie
  • das Monitoring, wonach der Blick gerichtet wird auf den Fortschritt im Lösungsprozess.

Flavells Aufteilung hat bis heute Gültigkeit. Für die Pädagogik ergibt sie jedoch kein schrafumrissenes Konzept.

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Anwendung metakognitiver Lernstrategien im Unterricht

Vorteile

Befähigen Lehrer ihre Schüler, die Metakognition regelmäßig und koordiniert im Unterricht anzuwenden, so sind Lernerfolge kein Zufallsprodukt, sondern wiederholbare Erfolge. Durch das konzentrierte Augenmerk auf Struktur, Methode und Systematik des Lernens lassen sich erfolgreiche Lernstrategien im Anschluss jederzeit auf gleicher Art anwenden.

Auf diese Weise lernen die Schüler eine wichtige Kompetenz: Lernerfolg ist kein Zufall, sondern sie können steuern, wie schnell und wie gut sie lernen. Damit wächst in der Folge das Selbstvertrauen und das Gefühl von Selbstwirksamkeit.

Schulraum mit Schülern - Metakognitive Lernstrategien - Spielundlern.de

Rahmenbedingungen

Um die Strategien korrekt zu dokumentieren und durchgängig anzuwenden und sie zusätzlich auszuwerten, bedarf es der Reflexion über eigene Denkweisen und Lernarten. Dabei geht es für die Lehrer darum, sowohl zum Schüler als auch zum Lernstoff passene Lerntechniken zu finden und über einen längeren Zeitraum mit dem Schüler anzuwenden. Nur so ist es möglich, ihre Wirksamkeit kennenzulernen.

Gleichzeitig ist die Auswertung des Lernerfolgs elementar. Auf dieser Basis können Lehrer und Schüler abwägen, welche Lerntechniken fruchten und welche nicht, welche Methode weiter ausgebaut und welche verworfen wird.

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Strategien für den Unterricht

Es gibt einige Methoden für Schüler, damit sie Metakognition im Unterricht anwenden lernen:

  • „Lautes Denken“ hilft beim Reflexionsprozess: Was mache ich gerade, was folgt, was erwarte ich mir?
  • Das Führen eines detaillierten Lerntagebuches oder Skripte von Lerninhalten zu erstellen, verhelfen den Schülern, über ihre ganz individuelle Art, sich Wissen anzueignen, zu reflektieren.
  • Schüler fragen sich bei einer Lernaufgabe: Wo stehe ich und was weiss ich? Damit erstellen sie regelmäßig eine Lernstandskontrolle.
  • Mit welchen Mitteln, Systemen, Methoden komme ich weiter? Damit erkennen sie individuell wirksame Lernweisen.
  • Weshalb habe ich ein Ziel verfehlt? Mithilfe dieser Frage, werden Misserfolge fruchtbar gemacht, indem die Schüler analytisch Lern- und Methodenfehler anschauen.
  • Welche Techniken oder Umstände haben geholfen, dass ich mein Lernziel erreiche? Hierbei erkennt der Schüler diejenigen Techniken, die ihm zum Erfolg verholfen haben.
Kinder an einer Karte - Metakognitive Lernstrategien - Spielundlern.de

Wie unterstützen Lehrer?

Lehrer spielen eine zentrale Rolle bei der Einführung und Förderung metakognitiver Lernstrategien. Sie können auf verschiedene Weise unterstützen, etwa durch Vormachen von bestimmten metakognitiven Strategien oder einem Augenmerk auf die Lernumgebung.

Direkte Anleitung

Lehrer können metakognitive Strategien durch explizite Instruktionen vermitteln. Dies beinhaltet das Erklären der Strategien und das Aufzeigen ihrer Bedeutung für den Lernprozess. Zum Beispiel können Lehrer den Schülern beibringen, wie sie Lernziele setzen, ihr Verständnis überprüfen und ihren Lernfortschritt bewerten können.

„Lautes Denken“

Lehrer fungieren als Vorbilder, indem sie ihre eigenen metakognitiven Prozesse laut denken. Zum Beispiel könnten Lehrer während einer Mathematikstunde laut erklären, wie sie eine komplexe Aufgabe angehen, welche Schritte sie planen und wie sie überprüfen, ob ihre Lösung sinnvoll ist. Durch dieses „laute Denken“ bekommen Schüler Einblicke in die Anwendung metakognitiver Strategien und lernen, diese auf ihre eigenen Aufgaben zu übertragen.

Reflexion

Ein wesentlicher Aspekt des metakognitiven Lernens ist die Reflexion. Lehrer können regelmäßig Reflexionsphasen in den Unterricht integrieren, in denen die Schüler über ihre Lernstrategien nachdenken. Dies könnte in Form von Einträgen in ein Lernjournal, Gruppendiskussionen oder Einzelgesprächen erfolgen. Reflexion hilft den Schülern, ihre eigenen Stärken und Schwächen zu erkennen und individuelle Lerntechniken als hilfreich zu erkennen.

Schüler in Schuluniform - Metakognitive Lernstrategien - Spielundlern.de

Problemlösejournal führen

Im Unterricht können Schüler ein Problemlösejournal führen, in dem sie ihre Lösungsansätze und Denkprozesse dokumentieren. Vor jeder Aufgabe schreiben die Schüler auf, wie sie das Problem angehen möchten. Nach der Lösung reflektieren sie, was gut funktioniert hat und was nicht. Diese Praxis hilft den Schülern, ihre Lösungsstrategien zu verbessern und bewusster anzuwenden.

Selbstbewertungsbögen nutzen

Lehrer können Selbstbewertungsbögen einführen, auf denen die Schüler ihre Leistung und ihre verwendeten Strategien nach jeder Aufgabe bewerten. Fragen wie „Welche Schritte habe ich unternommen, um die Aufgabe zu lösen?“ fördern das metakognitive Bewusstsein.

Kontinuierliches Feedback geben

Feedback ist entscheidend für die Entwicklung metakognitiver Fähigkeiten. Lehrer sollten den Schülern regelmäßiges und spezifisches Feedback zu ihren Lernstrategien und deren Anwendung geben. Dies hilft den Schülern, ihre Ansätze zu verfeinern und effektiver zu werden.

Mädchen schreibt handschriftlich - Metakognitive Lernstrategien - Spielundlern.de

Schaffung einer unterstützenden Lernumgebung

Eine unterstützende Lernumgebung fördert die Bereitschaft der Schüler, metakognitive Strategien zu erlernen und anzuwenden. Lehrer können eine solche Umgebung schaffen, indem sie Fehler als Lerngelegenheiten darstellen und eine Kultur des offenen Austauschs fördern.

Einbindung metakognitiver Strategien in den Unterricht

Lehrer können metakognitive Strategien in den Unterricht integrieren, indem sie regelmäßig Fragen stellen, die das metakognitive Denken anregen. Beispielsweise kann der Lehrer fragen: „Welche Strategie hast du verwendet, um dieses Problem zu lösen?“ oder „Was wirst du das nächste Mal anders machen?“ Solche Fragen ermutigen die Schüler, über ihre eigenen Lernprozesse nachzudenken.

Metakognitive Lernstrategien sind ein mühsam einzurichtendes, mit großem Aufwand von individuellem Feedback und Reflexion verbundenes pädagogisches Tool. Langfristig hat es jedoch sehr weitreichende positive Auswirkungen auf die Selbstermächtigung und das Selbstvertrauen der Schüler und wirkt somit als Katalysator für die Lern- und Schullust.

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Bildquellen

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Quellen

  • https://de.wikipedia.org/wiki/Metakognition
  • https://dorsch.hogrefe.com/stichwort/lernstrategien-metakognitive
  • https://web.fhnw.ch/plattformen/hattie-wiki/begriffe/Metakognitive_Strategien
  • https://georg.westermann.de/blog/metakognitive-lernstrategien-lernen-will-gelernt-sein/
  • https://ausbilderschein24.de/kognitive-und-metakognitive-lernstrategien/
  • https://lexikon.stangl.eu/19867/metakognitive-lernstrategien
  • https://www.lernensichtbarmachen.ch/wp-content/uploads/2017/01/Faktor-unter-Lupe_Meta-kognitive-Strategien_Final.pdf
  • https://web.fhnw.ch/plattformen/hattie-wiki/begriffe/Metakognitive_Strategien
  • https://toolbox.edu.tum.de/pages/modules/7/14.html

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