Merksprüche und Reime als Lernhilfen

Merksprüche - SpielundLern-Blog

Eselsbrücken als Merkhilfen für die Schule

Merksprüche sowie Merkreime als Eselsbrücken sind eine Form der Mnemotechnik. Sie helfen Kindern, abstraktes Wissen abzuspeichern und somit den Schulstoff besser zu bewältigen.

Mnemotechniken umfassen Methoden, die das Einprägen von Fakten in das Langzeitgedächtnis unterstützen, sodass diese langfristig abrufbar sind. Neben den Merksprüchen und Merkreimen als Eselsbrücken gibt es folgende weitere Mnemotechniken:

  • Assoziationskette
  • Loci-Methode und
  • Alphabet-Methode
  • Gedächtnis-Palast

Dabei beruhen all diese mnemotechnischen Systeme darauf, dass die statt der Begriffe imaginierten fiktiven Wörter oder Szenerien, Handlungen oder Orte so lebendig wie möglich vorgestellt werden. Umso mehr es den Schülern gelingt, diese Mnemotechniken in ihrem Alltag zu imaginieren, umso erfolgreicher sind die Merksprüche. Kann ein Schüler sich einen Merkspruch imaginativ an einem bekannten Ort, mit einer bekannten Personen sowie mit alltäglichen Begebenheiten verbildlichen, so gelingt das Abspeichern am erfolgreichsten.

Eine Eselsbrücke in Form eines Merkspruches oder eines Merkreimes ist also eine kreative Merkhilfe. Durch die meist witzigen und interessanten Sprüche und Reime unterstützt sie besonders beim Auswendiglernen von schwer ableitbaren Dingen, wie beispielsweise beim Lernen von Formeln, Vokabeln, Zahlen, Namen sowie Fachbezeichnungen.

Merksätze und Merksprüche

Merksätze und Merksprüche sowie Merkreime funktionieren immer nach dem gleichen Prinzip. Komplizierte Begriffe oder nicht logisch nachvollziehbare Regeln, schwer zu merkende Formeln oder geographische Bezeichnungen werden in alltagstaugliche Wörter umgesetzt, die:

  • mit dem gleichen Buchstaben anfangen, wie die zu merkenden Begriffe,
  • sich mit den Begriffen reimen oder
  • einer Geschichte entsprechen, die den Kindern aus dem Alltag vertraut ist.

Dabei sollten Merksätze bildlich oder witzig formuliert sein, Reime müssen kurze, eingängige Verse haben.

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Merksprüche in Landes- und Erdkunde

Bundesländer lernen

Eine bekannte Eselsbrücke zu den Bundesländern lautet: „Bis bald Sabrina – reite herum trostloser sandiger Sachse – nörgle niemals brandiger Berliner – bringe Hamburger mit, Schatz.“ Wie meist bei Merksprüchen deutet auch hier der erste Buchstabe auf die eigentliche zu memorierende Bezeichung hin.

Die vier Himmelsrichtungen

Der Satz „Nie ohne Seife waschen“ scheint vordergründig nicht viel mit den Himmelsrichtungen zu tun zu haben. Die Anfangsbuchstaben jedoch deuten auf die Abfolge der Himmelsrichtungen hin: Norden, Osten, Süden, Westen.

Jahreszeiten

Die Jahreszeiten und ihre klimatischen Auswirkungen können jungen Vorschul- oder Grundschulkinder am besten mit einem Merkreim merken. Das Gedicht zu den Jahreszeiten ist kurz, leicht zu merken und arbeitet mit sehr schönen Bildern:

Es gab eine Mutter, die hatte vier Kinder,
den Frühling, den Sommer,
den Herbst und den Winter.
der Frühling bringt Blumen,
der Sommer den Klee,
der Herbst bringt die Trauben,
der Winter den Schnee.

Zeitumstellung

Der eingängiste Satz zur Frage, wann die Uhr um eine Stunde vor- oder zurückgestellt wird ist eine schlichte Zahlenfolge: 2-3-2. Haben sich Kinder diese drei Zahlen gemerkt und sich eingeprägt, dass sie ab Frühling gelten, so können sie daraus ableiten, dass im Frühjahr die Uhren von 2 auf 3 Uhr sowie im Winter zurück auf 2 Uhr gestellt werden.

Merksprüche in Sachunterricht

Die 8 Planeten

Mein Vater erklärt mir jeden Sonntag unseren Nachthimmel“ – Grundschüler merken sich mit diesem Spruch die Namen der Planeten von der Sonne aus. Er hat schon manchem Schüler dabei geholfen, sich endlich die 8 Planetennamen in der richtigen Reihenfolge zu merken.

Der Merksatz zu den Planeten lautet wie folgt:

Mein – Merkur
Vater – Venus
erklärt – Erde
mir – Mars
jeden – Jupiter
Sonntag – Saturn
unseren – Uranus
Nachthimmel – Neptun.

Kern dieses Merkspruches ist es, dass jeder Anfangsbuchstabe dem Anfangsbuchstaben eines Planeten entspricht sowie dass die Planetennamen vorweg bekannt sind.

Die Mondphase

Sogar Menschen im Erwachsenenalter können am Mondbild nicht erkennen, ob dieser ab- oder zunehmend ist. Dabei gibt es hierfür sogar mehrere Merksätze, die sich alle auf die äußere Form des Mondes beziehen und in Verbindung mit einem Zeichen oder Buchstaben bringen.

Einer der Merksätze lautet:

„( = Klammer auf, der Mond nimmt ab,

) = Klammer zu, der Mond nimmt zu„.

Dies ist ein Merksatz, bei dem die Wörter „auf“ und „ab“ insofern miteinander assoziiert werden, weil sie mit dem gleichen Buchstaben beginnen, sowie das Wort „zu“ natürlich in seiner Wiederholung mental verschmolzen wird.

Der zweite Merksatz lautet „Nimmt der Mond zu, zeigt er dir ein Du.“ Dabei zeigt der Buchstabe „D“ bildlich die konvexe Form des zunehmenden Mondes am Himmel.

Wo geht die Sonne unter?

Ab dann sinkt die Sonne wieder und geht abends im Westen unter. Der Merkspruch „Im Osten geht die Sonne auf, im Süden ist ihr Mittagslauf, im Westen wird sie untergehen, im Norden ist sie nie zu sehen“ gilt somit nur für die Nordhalbkugel.

Chemie-Regeln

Einer der Eselsbrücken im Chemieunterricht lautet: „Zuerst das Wasser, dann die Säure, sonst geschieht das Ungeheure.“ Diese Regel gibt deutlich vor, was die Schüler beim Mischen von Wasser und Säure beachten müssen.

Merkhilfen im Mathematikunterricht

Multiplikation 1x1 Spielundlern-Blog

Das 1×1

Das Einmaleins können Kinder festigen, indem sie sich zuerst die Quadratzahlen merken. Hierzu gibt es eingängige Reime:

1 x 1 ist 1, ist besser noch als keins.
2 x 2 ist 4, ich spiel‘ so gern Klavier.
3 x 3 ist 9, wer’s weiß, der kann sich freu’n.
4 x 4 ist 16, die Küh‘ nach Frischgras lechzen.
5 x 5 ist 25, manchmal schmeckt die Butter ranzig.
6 x 6 ist 36, alle Kinder rechnen fleißig.
7 x 7 ist 49, wer’s nicht glauben will, der irrt sich.
8 x 8 ist 64, was du nicht lernen willst, das rächt sich.
9 x 9 ist 81, der Könner in das Fäustchen lacht sich.
10 x 10 ist 100, gibt’s wen, den das noch wundert?

Larsen Lernpuzzle Sonnensystem

Sonnensystem und die Planeten

Laute Hexerei - Sprachspiel

Sprache und Wortschatz

Zahlenstern mit 11 Pins

Material zum Einmaleins-Lernen

Eselsbrücken im Deutschunterricht

Die grammatikalischen Fälle

Nominativ-Genitiv-Dativ-Akkusativ, dies sind die vier Fälle im Deutschen. Sie werden eingeleitet durch bestimmte W-Fragen. Doch wie merkt man sich diese so, dass sie fest im Gedächtnis verankert werden?

Schüler können für eine richtige Deklination folgenden Merksatz verwenden:

No-rmal wer-den Genitiv-e wes-entlich bevorzugt, da von irgend-wem die Akkusativ-e ent-wen-det wurden.“

Ein ähnlicher Merksatz lautet:

Wer mag den nominativ,
Wen frage ich um Akku,
Wem schenke ich den Dativ,
Wessen Sohn ist ein geni?

Dabei zeigen diese Merksätze sowohl die Reihenfolge der Fälle an als auch die dazugehörige Frage.

Zur Bestimmung der grammatikalischen Fälle gibt es Wörter, die einen der vier Fälle einleiten. Doch welche sind das? Auch hier helfen Merksprüche weiter:

Auf den Dativ trifft folgender Satz ein: „Aus, bei, von, nach, mit, zu, seit – der dritte Fall steht schon bereit.

Auf den Akkusativ trifft hingegen zu, wenn man folgende Wörter im Satz findet: „Durch, für, gegen, ohne, um, wider – schreibt man stets im vierten Fall nieder.“

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Wortschreibung „h“

Ein bekanntes Beispiel ist der Satz zur Schreibweise des Wortes „dämlich“ und „nämlich“. Oder doch „dähmlich“ und „nähmlich“?

Der Merkspruch lautet: „Wer ziemlich und nämlich mit h schreibt, ist dämlich“ und besagt damit salopp, aber sehr deutlich, wie die richtige Schreibweise auszusehen hat.

Wortendungen mit „d“ oder „t“

Auch die Schreibweise von seid und seit macht vielen Kinder Kopfzerbrechen. Der Merksatz: „Seid ist sein, seit ist time“ hilft den Schülern sofort weiter.

„Wieder“ und „wider“ unterscheiden

Ein gängiger Fehler, den sowohl Erwachsene wie auch Kinder machen, ist es, das Wort „wieder“ falsch zu schreiben. Hierfür hilft ein Merkreim umgehend sowie verdeutlicht sofort den Unterschied:

„Wenn “wider” nur dagegen meint, dann ist das “e” dem “i” stets Feind,

wenn “wieder” nur noch einmal meint, dann sind dort “i” und “e” vereint.

Bildquellen

  • Pexels @ Victoria Akvarel
  • Pixabay @ jessica45
  • Pexels @ Anna Shvets, Pexels @ Dom le Roy, Pexels @ Keira Burton, Pexels @ Skylar Kang

Quellen

  • https://de.wikipedia.org/wiki/Mnemotechnik
  • https://www.scoyo.de/magazin/lernen/lerntipps-lernmotivation/lernen-mit-mnemotechniken
  • https://www.lecturio.de/magazin/vier-mnemotechniken
  • https://alle-eselsbruecken.de/mondphase
  • http://www.lesen-lernen.green/attachments/File/Genitiv_Dativ.pdf
  • https://www.elternwissen.com/erziehung-entwicklung/trotzphase/art/tipp/dativ-oder-genitiv-so-erklaeren-sie-es-richtig.html
  • https://praxistipps.focus.de/eselsbruecke-fuer-die-4-faelle-deklinationen-einfach-merken_140434
  • https://praxistipps.focus.de/eselsbruecke-zeitumstellung-die-besten-merksprueche_110695
  • https://blog.kinderinfowien.at/reime-und-eselsbruecken
  • https://schule-dechsendorf.de/archiv/menuseiten/leon/magazin/merk_quad.htm
  • https://www.waldorf-ideen-pool.de/Schule/faecher/deutsch/rechtschreibung/regeln/Merksaetze

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