Was heißt „lernen“?
Das Wort „lernen“ bedeutete im althochdeutschen „einer Spur nachgehen“, im Gotischen und Indogermanischen Wortstamm „lais“ bezeichnete es ein „Spur, Bahn, Furche“.
Definition
Lernen beinhaltet, dass Informationen über die Sinne erfahren und in einem so ausreichenden Maße aufgenommen und ihr Inhalt und ihre Aussage verstanden werden, dass es zum Erwerb von Fertigkeiten oder von Wissen kommt.
Weitere Bestandteile der Lernstrategien
Lernen ist jedoch nicht nur das Abspeichern von Informationen. Um Lernstrategien erfolgreich umzusetzen greifen Menschen auf zusätzliche Fähigkeiten zurück: das Erinnerungsvermögen und das Vermögen, erinnerte Dinge abzurufen und zur Anwendung zu bringen.
Hinzu kommen die Fähigkeit, das Erlernte zu bewerten, mit bereits Bekanntem zu vergleichen oder zu verknüpfen und das Erkennen von Ähnlichkeiten, Unterschieden oder von Wiederholungsmustern.
Es gibt dabei das beiläufige (implizite) Lernen und das absichtliche (intentionale) Lernen. Dabei kann sich der Lernzuwachs auf intellektuellem, körperlichem, charakterlichem oder sozialem Gebiet ereignen.
Lernen in früher Kindheit
Kinder bestreiten bereits in den ersten Lebenstagen bestimmte Lernwege und -strategien. Es handelt sich in den ersten Lebensjahren um beiläufiges Lernen. Schreien Kinder, verwenden sie also laut ihre Stimme, so eilt Hilfe herbei. Kommen sie nicht in den Schlaf, so lernen sie schnell, dass Daumen, Schnuller oder das Schaukeln des Kinderwagens beruhigen. Bis zum Eintritt in Kita und Grundschule haben sich die meisten Kinder bereits Handwerkszeug zugelegt, um Dinge zu erfassen, sie sich einzuprägen und das Erlernte in ihrem Wirkradius anwenden zu können.
Lernen in der Schule
Bezogen auf das Merken und Anwenden von konkreten Fakten, also bezogen auf das intellektuelle Lernen, bilden sich Lernstrategien mit dem Anfang der Grundschule aus. Hier kommen Schüler mit schulischen Lernmethoden und Lerntechniken in Kontakt, die planvolles Lernen ermöglichen.
Kommt es in der Anwendbarkeit von Lernstrategien zu Schwierigkeiten, so liegt dies an einem gestörten Gleichgewicht zwischen kognitiven, emotionalen und sozialen Bestandteilen des Lernens.
Was gehört zu diesen Bestandteile, deren Gleichgewicht einen solch großen Einfluss auf einen erfolgreichen Lernprozess hat?
Kognitive Lernstrategien
Zu den kognitiven Lernstrategien gehören alle jene Lerntechniken, die sich auf den puren Lerninhalt beziehen und mit ihm arbeiten. Kognitive und metakognitive Lernstrategien umfassen all jene Prozesse, die der unmittelbaren Informationsaufnahme, Informationsverarbeitung und Informationsspeicherung dienen.
Arbeit am Lerninhalt – Grundschule
- Zusammenfassung von Themen
- Erzählen
- Vergleichen und
- Beschreiben lernen.
Arbeit am Lerninhalt – Oberstufe
- Definitionen erstellen und
- Interpretationen erarbeiten und
- die eigene Meinung begründen.
Metakognitive Lernstrategien
Die metakognitiven Lernstrategien umfassen das Aufsetzen und Erhalten einer äußeren Struktur in der Lernorganisation.
Äußere Ordnung – Grundschule
- Arbeitsplatz ordnen
- Heftführung
- Präsentationstechniken einüben.
Äußere Ordnung – Oberstufe
- Präsentations- und Merkstrategien festigen
- Inhalte strukturieren und
- das Lernen organisieren.
Sozial-kommunikative Lernmethoden
Damit sind Interaktionen in der Gruppe gemeint. Diese gehören zu den Kooperationsstrategien, da sie eine Gruppe und die darin stattfindende Interaktion betrifft.
Gruppenaktionen – Grundschule
- Tandemarbeit
- Austausch in der Gruppe
- eigene Meinung vertreten und
- Konflikte lösen
Gruppenaktionen – Oberstufe
- Feedback geben
- oder ein Gruppenpuzzle machen.
Motivations- und Emotionsstrategien
Hierbei geht es um Strategien, die höchst individuell sind, jedoch auch erlernt und somit auch geändert werden können. Sie bestimmen den Krafteinsatz, der in einer Aufgabe investiert wird, auch bestimmen sie, welcher Aufgabe sich der Schüler eher zu widmen bereit ist. Dazu legen sie fest, welche kognitiven und metakognitiven Strategien zum Einsatz kommen. Sie beeinflussen das Lernen somit eher indirekt.
Motivational-emotionale Bedingungen – Grundschule
- Lernmotivation
- Emotionsregulation
- Konzentration
Lernstrategien in ihrem Bedeutungsspektrum
Lernstrategien beruhen auf Lern- und Methodenkompetenz. Je ausgebildeter und vielfältiger letztere sind, desto kompetenter sind die Lernstrategien und desto zielbewusster werden sie angewandt. Lernstrategien sind in ihrer Substanz erlernbar. Und doch werden sie auch von nicht unterschätzbaren individuellen und habituellen Aspekten definiert. Denk- und Lernstile sowie Lerntypen entscheiden über die Fähigkeit, erlernte Strategien im ausreichendem Maß anwenden zu können.
Lerntherapeutische Ansätze können dabei Licht ins Dunkeln bringen und bei gestörten oder störanfälligen Lernprozessen diejenigen Bestandteile in den Fokus rücken, die die Balance ins Ungleichgewicht bringen.
Bildquellen
- Pixabay @ Pexels
- Pexels @ Canva Studio, @ Christina Morillo, @ Andrea Piacquadio
- Pixabay @ StockSnap
Quellen
- https://de.wikipedia.org/wiki/Lernen
- https://de.wikipedia.org/wiki/Lernstrategie
- https://www.spektrum.de/lexikon/psychologie/lernstrategien/8811
- https://fachportal.lernnetz.de/files/Neue%20Wege%20-%20Gute%20Schule%21/methodenSchueler.pdf
- https://www.privatakademie.de/service/lerntipps/lernstrategien
- https://www.lernfoerderung.de/lerntechniken-helfen
Die Datenschutzbestimmungen habe ich zur Kenntnis genommen.