Was bedeutet Lernen lernen in der Schule?
Das Lernen lernen in der Schule basiert auf erfolgreich angewandte Lernstrategien und stellt eine Kernkompetenz dar, die während der gesamten Schulzeit erworben werden kann. Ein erfolgreiches Lernen in der Schule fußt auf die genaue Kenntnis von Lernmethoden – und deren Anwendbarkeit.
Zwei Ebenen
Es gibt zwei Ebenen des Lernens: die fachliche Ebene und die methodische Ebene. Während die Schüler auf der fachlichen Ebene konkretes Wissen um die jeweiligen Unterrichtsfächer lernen, erlernen sie – bestenfalls – auch die entsprechenden Lernmethoden.
Die meisten Lernmethoden in der Schule sind nicht fachgebunden. Die Lehrkräfte vermitteln sie fachübergreifend und paralell zum Fachwissen. Zumeist werden sie nicht explizit als Lerninhalt kommuniziert oder gar exklusiver Teil eines Faches, sodass häufig die Schüler (und nicht selten auch die Lehrer) kein ausgeprägtes Bewusstsein über die langfristige Bedeutung von Lernmethoden besitzen oder ihnen zumindest keine zentrale Stelle im Schulalltag einräumen.
Zusammenfassung der Definition
Das Lernen lernen in der Schule fußt also auf das Erlernen und die sichere Anwendung eines Methodenkoffers: mit anderen Worten eines Potpourries an Lernmethoden, dabei sind die meisten davon fachunabhängig oder fachübergreifend. Die Lernmethoden in der Schule begleiten den Unterricht meist als Nebeninstrument eines Faches: Dabei tragen Lernmethoden häufig die Rolle der helfenden Tools und werden selten als zentrale Lerninhalte dargeboten.
Warum sind Lernmethoden in der Schule wichtig?
Die Schüler lernen fachspezifische Fakten und Zusammenhänge meist zielgerichtet, kurz- bis mittelfristig für Klassenarbeiten oder Prüfungen, während das Wissen um die Lernmethoden in der Schule mittel- und langfristig und über die Schulzeit hinaus verfügbar bleibt.
Der weitere Bildungsweg
Während nicht angewandtes Faktenwissen also mit der Zeit verblasst, bleiben solche Kernkompetenzen wie das Lernen lernen in der Schule für das ganze Leben verfügbar. Besonders profitieren jene Schüler von solchen methodischen Fertigkeiten, wenn sie im Anschluss an die Schulzeit einen weiterführenden Bildungsweg einschlagen, wobei sie sowohl in einer Lehre als auch während eines universitären Studiums auf wichtige Lernkompetenzen zugreifen können, die ihren Lernerfolg maßgeblich mitbestimmen.
Hobby, Sprachen, Weiterbildung
Des Weiteren ist das Wissen um die Lernmethoden über den schulischen oder universitäteren Rahmen hinaus von großem Nutzen: ein intensives Hobby, das Erlernen einer Fremdsprache oder eines Instrumentes, eine Weiterbildung – um erfolgreich zu sein, verlangen solche Schritte nach einer ausgereiften Fähigkeit, entsprechendes Wissen zu recherchieren, zu sortieren, zu priorisieren, auswendig zu lernen und zu kombinieren.
Aktiv bleiben ein Leben lang
Beherrschen Menschen von früh an wichtige Lernmethoden, so gelingt es Ihnen viel besser:
- sich neuen Themen anzunähern,
- Erfolgserlebnisse zu machen,
- neue Lebenserfahrungen zu wagen und
- damit lebenslang geistig aktiv zu bleiben
- und auch im hohen Altern keine Scheu vor neuen Lebensthemen zu haben.
Das Lernen lernen in der Schule ist daher eine der wichtigsten lebenslang nützlichen Kompetenzen, um deren Erwerb sich die Schüler während der Schulzeit bemühen sollten.
Wie lernt man das Lernen lernen?
Das Lernen lernen in der Schule ist also zusammengefasst die Kenntnis und das Anwenden von Lernmethoden. Wie lernen Schüler, die Lernmethoden in der Schule anzuwenden?
Unterschiedliche Wissensebenen zum Thema müssen die Kinder dabei gelernt haben und verfügbar halten :
- Welche Methode ist für welches Thema geeignet?
- Welchem Zeitaufwand entspricht eine Methode?
- Welche Rahmenbedingungen müssen gegeben sein?
- Wie wendet man eine Methode mit größtem Erfolg an?
- Welche Lernmethode ist bei Zeitdruck effektiv?
Eine derart passgemaue Anwendung unterschiedlichster Lernmethoden gelingt den Schülern nur durch wiederholte Praxis. Lernmethoden in der Schule werden für die Klasse also nur dann ausreichend etabliert, wenn es auch zureichende Gelegenheit gibt, diese Methoden im Einzelnen auszuprobieren und häufig in unterschiedlichen Kontexten zu wiederholen.
Lernmethoden und Lerntechniken in der Schule
Es gibt unzählige Lernmethoden in der Schule. Teils sind sie unspezifisch für jegliche Lernaufgaben anwendbar, teils zielen sie auf bestimmte Kompetenzen hin.
Welche Lernmethoden in der Schule Anwendung finden, das hängt von unterschiedlichen Faktoren ab: Welche Dynamik gibt es in der Klasse, welche Methoden zieht der Lehrer vor. Darüber hinaus zählt es, dass aktives Lernen gefördert wird und dass die Lernmethoden häufig zum Einsatz kommen, damit sie ausreichend geübt und gefestigt werden können. Es ist wichtig, dass die Schüler erfahren, warum Lernmethoden so wichtig sind. Dafür müssen sie erleben, wie Lernmethoden helfen können, verstehen, warum sie helfen und sollten auch gelegentlich mit in die Entscheidung, welche Lernmethode verwendet werden soll, eingebunden werden.
Nachfolgend stellen wir eine Liste der bekanntesten Lernmethoden vor und vermitteln in einer kurzen Zusammenfassung, auf welche Anwendungsweise sie beruhen und welche Zielsetzung ihnen jeweils zugrundeliegt.
Die Loci-Methode
Bei dieser Merk-Technik, auch Routen-Methode bezeichnet, werden bekannte oder imaginierte Orte mit Gelerntem in Verbindung gebracht. Fachbegriffe, Formeln, Vorgänge werden an bestimmten Stellen dieser Imaginationsorte „gelagert“. Weil sich lokale Landschaften einprägsamer für unser Gedächtnis sind als abstrakte Begriffe, können letzterer bei einer gedanklichen „Begehnung“ leicht wieder abgerufen werden.
Gerade umfangreiche Fachbegriffe wie in Biologie, auswendig zu lernende Gedichte wie in Deutsch oder komplexe Chronologien, beispielsweise im Geschichtsunterricht können mit der bildlichen Loci-Methode wunderbar gemeistert werden. Dabei ist die Vorgehensweise dieser Lernmethode in der Schule schnell erlernbar und simpel in der Anwendung.
Regelmäßige Wiederholungen
Nicht ganz so beliebt wie die Loci-Methode ist dieser Klassiker der Lernmethoden in der Schule: Regelmäßige Wiederholungen festigen Gelerntes langfristig – auch auf neurologische Ebene, nämlich durch die Umstrukturierung von bestimmten Zentren des Gehirns.
Diese Lernmethode setzt jedoch voraus, dass die Schüler über bestimmt Fähigkeiten verfügen, die häufig aber nicht gegeben sind:
- gefestigte Konzentration
- großes Durchhaltevermögen
- ausgereiftes Entschlüsseln von Inhalten
- ausdauernde Einzelarbeit.
In eher unruhigen Klassen oder neuen Klassenverbänden hat es sich bewährt, dass diese regelmäßigen Wiederholungen von Schulstoff in der Gruppe vorgenommen werden, sodass die gesamte Klasse gemeinsam lernt. Dies steigert die Lernfreude und somit auch die Lernmotivation.
Karteikarten schreiben
Karteikarten zu beschreiben, kann sehr viel Freude mac hen, vorausgesetzt die Lehrkraft lässt den Schülern genug Zeit und Gestaltungsfreiraum hierfür: Die Verwendung von unterschiedlichen Farben oder das Bemalen der Karten mit Zeichnungen und Symbolen sind Beispiele für eine kreative Anwendung von Karteikarten.
Trotzdem benötigt diese Lernmethode für die Schule eine gewisse Materialmenge und auch eine längere Vorbereitung, die häufig nicht von den Schülern allein geschultert werden kann. Zur Vorarbeit gehört es, dass das Lernthema zuerst auf die wichtigsten Begriffe und Kernpunkte reduziert wird, sodass diese anschließend in prägnanter Form auf den Karteikarten übertragen wird.
Einmal hergestellt dienen die Karteikarten als solides und langfristiges Lernmaterial, die sowohl beim Sprachen Lernen als auch beim Lernen von Definitionen sehr hilfreich sein können.
Mindmaps als Lernmethode
Mindmapping als Lernmethode für die Schule ist durchaus beliebt. Für Mindmaps als Lernmethode in der Schule ist Gruppenarbeit erforderlich, und die Zielsetzung ist es, dass die Schüler Informationen sammeln und bezüglich auf ihre Wichtigkeit zu strukturieren. Die SuS notieren dabei das Hauptthema zentral auf einem Blatt und notieren in angrenzenden Feldern wichtige Unterthemen. Die Gruppenmitglieder arbeiten diese Unterthemen jeweis aus.
Ein Mindmap kann anschließend als Merkhilfe oder Lernhilfe verwendet werden.
Die ABC-Technik
Die Fachliteratur nennt die ABC-Methode auch ABC-Brainwriting-Methode. Diese Lernmethode in der Schule fußt auf freie Assoziation. Die Schüler schreiben dabei ihre Gedanken und Ideen zum Hauptthema in der Reihenfolge des Alphabeths auf, sodass sie zu jedem Buchstaben einen Begriff finden, der zum Thema passt. Dies Arbeitsweise gibt dem Brainstorming eine gewisse Struktur und leitet sicher auch durch eher undurchsichtige Themen.
Grundlage für die erfolgreiche Anwendung von Lernmethoden
Grundlage für alle diese Lernmethoden in der Schule sind die Lernstrategien: das sind Grundkompetenzen, deren Ausbau ein Bestandteil der Grundschulzeit sein sollte. Dabei teilen sich die Lernstrategien in kognitive Methoden, metakognitive Methoden und sozial-kommunikative Methoden.
Kognitive Lernstrategien sind jene, wo es um Techniken geht, Themen zu bearbeiten und sie nach Außen zu tragen: Zusammenfassung, Beschreibung, Präsentation, eigene Meinung vertreten.
Metakognitive Methoden sind jene, die sich auf die Struktur der Lernumgebung beziehen. Wie ordnet man Arbeitsplatz, wie führt man ein Themenheft, welche Präsentationsstrategien gibt es?
Sozial-kommunikative Lernstrategien beziehen sich auf die Arbeit in der Gruppe, dem Austausch mit anderen, der Lösung von Konflikten und dem Formulieren einer Rückmeldung.
Bildquellen
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Quellen
- https://fachportal.lernnetz.de/files/Neue%20Wege%20-%20Gute%20Schule%21/methodenSchueler.pdf
- https://www.cornelsen.de/magazin/beitraege/richtig-lernen-lernen-methodenwissen
- https://learnattack.de/journal/das-lernen-lernen-methoden-und-strategien
- https://www.studysmarter.de/magazine/lernen-lernen-tipps-methoden-effektiveres-lernen
- https://karrierebibel.de/lerntechniken
- https://www.methodenkartei.uni-oldenburg.de/methode/mind-map
- https://www.lernfoerderung.de/lernen/lerngeheimnisse/abc-technik
2 Kommentare zu “Lernmethoden in der Schule”
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