Die Laubsäge stammt ursprünglich aus Italien. Dort wurde sie genutzt, um verschiedene Holzgegenstände zu verschönern. Eines der beliebtesten Motive dabei waren diverse Blätterformen. Egal welcher Sägeschnitt benötigt wird, mit der Laubsäge sind alle möglich. Von gerade über zickzack bis hin zu kurven. Selbst sehr feine und akkurate Schnitte erlaubt die Laubsäge. Natürlich benötigt das sehr genaue Arbeiten auch ein wenig Übung.
Bestens für diese Arbeiten geeignet sind dünne Vollholz oder Sperrholzplatten. Mit der Laubsäge zurechtgemacht entstehen hübsche, kleine Kunstwerke. Entweder für sich selbst, als Dekoration oder als kleines Geschenk. Dabei dürfen die Holzplatten nicht zu dick sein. Bei den Laubsägearbeiten mit Kindern empfiehlt es sich, mit höchstens 6 mm dicken Platten zu werken. Denn je stärker und dicker das Holz ist, umso schwerer lässt es sich bearbeiten. Mit einer Laubsäge lassen sich maximal Holzplatten von 1 cm Stärke bearbeiten.
Kinder ab etwa fünf Jahren, spätestens wenn sie in der ersten Klasse sind, können an die Arbeiten mit der Laubsäge herangeführt werden. Dann bringen sie die nötigen motorischen Voraussetzungen und genügend Geschick für den Umgang mit.
Anregungen und Ideen für Laubsägearbeiten
Im Grunde lassen sich viele schöne Deko-Ideen und andere Gestaltungsmöglichkeiten mit der Laubsäge umsetzen. Hier stellen wir Ihnen einige Beispiele vor. Sie dienen als Anregung und Inspiration. Insbesondere für Anfänger empfehlen sich einfache Motive. Je fortgeschrittener die Kinder im Umgang mit der Laubsäge sind, umso komplexer lassen sich die Motive und Vorlagen wählen.
- Schlüsselbrettchen
- Herz
- Wolke
- Einfacher Baum oder Tanne
- Stern
- Igel
- Frühlingsmotive wie Blumen
- Nachtlichtlampe
- Türschild
- Und viele weitere mehr.
Je nach dem gewünschten Motiv können Laubsägearbeiten auch sehr anspruchsvoll sein. Deshalb sollte zu Beginn ein leichtes gewählt werden. Ein zu anspruchsvolles sorgt bei Anfängern schnell für Frust, so dass die Kinder dann die Lust und den Spaß an der Laubsäge verlieren.
Die Laubsäge – Aufbau und Bestandteile
Auch wenn sich manche Bestandteile hinsichtlich des Materials, aus dem sie bestehen, unterscheiden, so ist der Aufbau für alle Laubsägen gleich. Die Laubsäge besteht entweder aus Holz oder Metall. Üblicherweise ist der Bogen vernickelt oder verchromt.
Die Laubsäge besteht aus einem Griff. An diesem ist der Sägebogen U-förmig angebracht. Zur Befestigung des Sägeblattes sind an beiden Enden Flügelmuttern angebracht. Am besten wird an der Seite begonnen, an der die Flügelmutter neben dem Griff ist. Dort wird das Sägeblatt zuerst eingesetzt. Danach lässt es sich zusammen biegen und an der anderen Seite anbringen. Die Flügelmuttern helfen beim Spannen.
Achten Sie bei der Anschaffung ihrer Laubsäge auf einen ergonomisch geformten Griff. Zudem muss die Säge gut in der Hand liegen. Wenn Kinder mit der Laubsäge arbeiten, sollte der Bügel bei unter zehnjährigen weniger als 30 cm betragen. Des Weiteren gilt: je kleiner der Bügel ist, umso leichter ist auch die Säge.
Die Größe der Laubsäge wird als Ausladung bezeichnet. Gemeint ist damit, wie weit man mit dem Sägen kommt, bis man vom äußeren Bogen behindert wird. Im Handel sind gute Laubsägen-Sets erhältlich. Greift man auf ein solches zurück ist für gewöhnlich alles enthalten, was für einen gelungenen Einstieg in die Arbeiten mit der Laubsäge benötigt wird.
Das Motiv und die Übertragung auf die Holzplatte
Zuallererst muss eine geeignete Vorlage oder ein passendes Motiv gewählt werden. Ideen dazu gibt es viele im Internet. Es gibt verschiedene Möglichkeiten das Bild auf das Sperrholz zu übertragen. Entweder mit Hilfe von Transparentpapier, Blaupapier oder Kohlepapier. Wahlweise lassen sich ebenso Schablonen verwenden. Zum Vorzeichnen der Umrisslinien eignet sich ein weicher Bleistift.
Eine andere Möglichkeit ist es, das Papier mit dem Motiv mittels Sprühkleber direkt auf das Holz zu bringen. Dann wird direkt durch die Vorlage gesägt. Das restliche Papier wird dann später abgelöst. Im Handel sind entsprechende Laubsägevorlagen für Kinder ab fünf Jahren bereits erhältlich. Oftmals sind die Motive dann bereits auf dem Holz bedruckt. Die Handhabung und der Umgang mit der Säge erfolgen unter Aufsicht der Erwachsenen.
Weiche Hölzer und das passende Sägeblatt verwenden
Bestens geeignet für Laubsägearbeiten mit Kindern sind weiche Hölzer. Dazu zählen unter anderem:
- Pappel
- Birke
- Buche
- Fichte
- Tanne
- Linde.
Bei den Nadelhölzern darauf achten, dass nicht zu viel Harz enthalten ist. Arbeiten Kinder mit der Laubsäge sind Stärken von etwa 4 – 5 mm ideal. Insbesondere Weichhölzer splittern nicht so leicht. Dazu muss dann das passende Sägeblatt genommen werden.
Grundsätzlich gilt, dass je dünner das Holz ist, umso feiner muss das Sägeblatt sein. Sägeblätter gibt es in unterschiedlichen Größen. Es gibt runde und gerade Laubsägeblätter. Danach sind folgende Gesichtspunkte zu beachten:
- Bei einem sehr dünnen Sperrholz mit Linien, die viele Rundungen aufweisen, wird ein sehr feinzahniges Sägeblatt der Größe 1 – 3 verwendet
- Ein dickeres Sperrholz mit Formen mit wenigen Linien reicht ein grobzahniges Sägeblatt in der Größe 5 – 7
- Ein grobes Sägeblatt ab Größe 7 wird für sehr dickes Sperrholz verwendet
- Runde Sägeblätter sind für Innenschnitte sowie enge Kurven benötigt. Diese können auf allen Seiten schneiden.
Um ein Ausreißen des Holzes an der Unterseite zu verhindern, ist bei dem Sägeblatt darauf zu achten, dass es Gegenzähne besitzt. Dann arbeitet die Säge auf beiden Seiten. Runde Sägeblätter sind bei feinen Linien und engen Kurven zu verwenden. Runde und gerade Sägeblätter sind in verschiedenen Ausführungen erhältlich. Es gibt sie als einfach, mit Gegenzahn oder Doppelzahn. Die Anzahl der Zähne entscheidet darüber, wie schnell mit dem Laubsägeblatt gearbeitet werden kann.
Es empfiehlt sich, zuerst ein wenig mit dem Sägen zu üben. Ebenso mit den verschiedenen Sägeblättern und ihren Ausführungen. Somit erhält man erst einmal ein Gefühl für die Handhabung und merkt schnell, welches Blatt für welche Arbeitsschritte am besten geeignet ist.
Sicherheit geht vor – der richtige Umgang bei der Arbeit mit der Laubsäge mit Kindern
- Wählen Sie für den Einstieg einfache Formen aus.
- Befestigen Sie das Laubsägetischchen mit einer Schraubzwinge am Tisch. Dies schützt vor Einschnitten an der Tischkante.
- Vermeiden Sie ruckartige Bewegungen.
- Sägen Sie gleichmäßig mit so wenig Druck wie möglich.
- Für einen Richtungswechsel gilt: es wird erst auf der Stelle gesägt, dann das Sperrholzbrett ganz langsam gedreht. Auf diese Weise wird ein Verkanten des Sägeblattes vermieden.
- Lassen Sie Kinder nie mit der Laubsäge allein!
- Verwenden Sie nur hochwertige Sägeblätter.
- Bleiben Sie stets konzentriert bei der Sache.
Nützliche Hilfsmittel
Kleine Hilfsmittel können die Arbeit mit der Laubsäge erleichtern. Dazu gehört ein Laubsägebrettchen mit passender Schraubzwinge, ein Sprühkleber zur einfachen Befestigung des Motivs, kleine Holzbohrer, Akkubohrer sowie Drillbohrer für Aussparungen, an denen man mit der Säge nicht oder unzureichend herankommt, sowie Feile und Schleifpapier in unterschiedlichen Körnungen. Letzteres dient der Nachbearbeitung der Holzteile. Das Vorhandensein einer Werkbank ist ebenfalls sehr hilfreich, jedoch können kleine Laubsägearbeiten mit Kindern auch ohne Werkbank durchgeführt werden.
Einige Hinweise zum Sägen
Bohren Sie in jede Aussparung Löcher. Achten Sie daraus, dass Sie nicht zu knapp am Rand bohren. Die Laubsäge ist wie folgt in der Hand zu halten: die Zähne und der Griff zeigen nach unten. Währenddessen hält und führt die zweite Hand das zu bearbeitende Werkstück. Bevor Sie loslegen, sorgen Sie für ausreichend Ersatz-Sägeblätter. Denn es kommt hin und wieder vor, dass ein Sägeblatt kaputtreißt. Besonders für Kinder ist das Einspannen nicht immer leicht. Tipp: Spannen Sie die Laubsäge zuerst in einen Schraubstock ein. So sind beide Hände frei. Dann lassen sich die Flügelmuttern leichter öffnen, das Sägeblatt fixieren und die Muttern wieder verschließen.
Setzen Sie zum Start die Säge leicht schräg an. Die Laubsäge wird nur auf und ab bewegt. Das Sägeblatt wird horizontal geführt. So kann es am Holz nicht verkanten. Achten Sie auf lockere gleichmäßige Bewegungen ohne Druck. Bei Kurven und Biegungen wird das Sperrholz gedreht – nicht die Säge. Für enge Kurven eignen sich kleinere Bewegungen. Selbst beim Zurückziehen der Säge werden Sägebewegungen gemacht.
Eine besondere Herausforderung sind innenliegende Schnitte. Diese sind nicht direkt zu erreichen. Das Sägeblatt muss vorher erst auf der einen Seite ausgespannt werden. Anschließend wird es durch ein vorher gebohrtes Loch gefädelt und dann wieder eingespannt.
Nach der Arbeit mit der Laubsäge kommt die Nachbearbeitung
Ist das Motiv vollständig ausgesägt geht es an die Kontrolle. Ecken und Kanten und alles was sich noch rau anfühlt wird mit Schleifpapier entsprechend nachbehandelt. So lange, bis alles sich schön glatt anfühlt. Dann kann das Holz nach Herzenslust angemalt werden. Geeignet sind hierfür spezielle Holzfarben oder Acryllacke auf Wasserbasis. Lassen Sie alles dann gut trocknen.
Einige der Arbeiten können auch kleinere Kinder übernehmen. Mit etwa drei bis vier Jahren können sie bereits einfache Vorlagen auf das Holz übertragen, mit Schleifpapier die Werkstücke nachbearbeiten oder die fertig gesägten Werke farbig anmalen.
Laubsägearbeiten im Unterricht
Laubsägearbeiten mit Kindern lassen sich im Werkunterricht durchführen. Die Aufgabe ist es, die Schüler an die Bearbeitung von verschiedenen Werkstoffen heranzuführen. Oftmals werden dazu Dekorationsartikel gestaltet. In der ersten und zweiten Klasse sollen die Kinder zunächst Vorerfahrungen sammeln sowie ihre Grob- und Feinmotorik trainieren. Dabei lernen sie den Umgang mit unterschiedlichen Werkzeugen und Arbeitstechniken.
Einige Schüler kennen eventuell die Laubsäge bereits von zu Hause. Der Vorteil der Laubsägearbeiten liegt darin, dass der Schwierigkeitsgrad leicht anzupassen ist. In Bezug auf den Rohstoff Holz ermöglicht es den Kindern, ihre Kenntnisse durch den praktischen Umgang zu erweitern. Dies gelingt insbesondere durch die Fertigung eines Gegenstandes.
Fazit
Laubsägearbeiten mit Kindern machen viel Spaß. Die Kinder lernen die richtige Handhabung und Sicherheit im Umgang mit dem Werkzeug. Zudem sie vertiefen ihr Wissen über den Rohstoff Holz. Je geübter und geschickter sie dabei sind, umso komplexer können die gestellten Anforderungen werden. Dabei entstehen nützliche Gegenstände oder dekorative Schöpfungen. Zudem werden verschiedene Kompetenzen trainiert.
Bildquellen
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Quellen
- https://de.wikipedia.org/wiki/Laubs%C3%A4ge
- Latorre, S. u. a. (1996): Das Werkbuch. Kreatives Gestalten mit Kindern im Grundschulalter. Frankfurt: Christophorus
- Michalski, U., u. T. (2002), Das Ravensburger Werkbuch Holz. Ravensburg: Ravensburger
Sehr gut erklärt für Anfänger wie mich. Es treibt an mit dem Lernen und Anleiten zu beginnen.
Hallo Maria,
danke für Ihr Lob!
In unserem Blog erscheinen regelmäßig neue Artikel mit interessanten Ideen zum Spielen, Arbeiten und Lernen mit Kindern.
Lesen Sie uns weiter! 🙂
Viele Grüße aus Berlin
Ihr SpielundLern.de
Sehr interessant wie der Umgang mit der Laubsäge beschrieben wird. Sehr schöne Tipps. Werde wohl öfters hier vorbei sehen.
Danke für die Wertschätzung!
Kommen Sie wieder vorbei!
Ihr Team von
Spielundlern.de