Heilkraft Rhythmus – TaKeTiNa in der Therapie

Was ist TaKeTiNa?

Definition

TaKeTiNa ist die Bezeichnung für eine besondere Art der rhythmischen Körperarbeit und Bewusstseinsarbeit. Rhythmus ist das zentrale Element dieser Therapieform. Sie wurde von dem Musiker und Autor Reinhard Flatischler in den 70er Jahren entwickelt.

Dabei geht es um die Bündelung von musikalischer Körpererfahrung und psychotherapeutischen Interventionen.

Sie umfasst rhythmische Treffen, bei denen die Teilnehmer, die zusammenkommen, mit ihren Körpern Rhythmen erzeugen. Dies geschieht in vier Phasen, die aufeinander aufbauen: Stimmeneinsatz, rhythmisches Gehen, Klatschen und Singen. Dabei geht es nicht um wohlklingende musikalische Rhythmen, sondern um eine Synchronisierung von Körper, Stimme und Rhythmus. Damit nähert sich der Tanz den Lebensrhythmus, dem „Gestalt“ verliehen wird, dem das Leben und die Entwicklung im Kern unterliegt. Es besteht dabei die grundlegende Annahme, dass Menschen rhythmische Wesen sind.

Nachweisbarkeit der Wirkung

Das Konzept von TaKeTiNa klingt auf den ersten Blick stark spirituell, ist jedoch vor allem ein körpergebundenes und sehr ursprüngliches Phänomen, das in alten Kulturkreise innerhalb von rituellen oder Initiationsriten zentral war. Beachtet man die Rhythmen unseres Körpers, wie etwa den Herzschlag, und die Lebensrhythmen und -zyklen, wie der Tag- und Nachtrhythmus, die Lebensphasen, die Gezeiten – kann man in allem rhythmische Phänomene erkennen. Rhythmus ist pränatal in uns verankert, denn bereits das Embryo ist umgeben vom tragenden Herzschlag der Mutter.

TaKeTiNa synchronisiert gewissermaßen den Rhythmus der Lebensströme und der körperlichen Kräfte und fördert die geistige und körperliche Entwicklung und Heilung.

Dies konnten unterschiedliche Studien seit den 80er Jahren ermitteln. Wiederholt konnte in validen Studien belegt werden, dass TaKeTiNa vagotonale Zustände bewirkt sowie eine tiefe Entspannung des Nervensystems hervorruft. Des Weiteren re-synchronisieren sich körperliche Rhythmen nachweislich.

Bezeichnung

TaKeTiNa® ist eine geschützte Bezeichnung dieser Therapieform. Die etwas sonderbare Schreibweise kann als Verschriftlichung des Rhythmus‘ gelesen werden. Die großen Buchstaben geben die rhythmische Betonung innerhalb des Wortes wieder.

Anwendungsbereiche

Die Rhytmustherapie TaKeTiNa findet Anwendung in der Psychotherapie, der Psychosomatik, der Schmerztherapie sowie gleichermaßen in der Pädagogik, der Musiktherapie und der Meditation.

TaKeTiNa Anwendung

Häufig wird TaKeTiNa in Kliniken diagnoseübergreifend eingesetzt. Die Wirkung ist vielfältig, gleichermaßen die Anwendungsbereiche.

Musik-Therapie

Musik fördert auf physiologischer Ebene Neuroplastizität und verbessert motorische, kognitive und sprachliche Fähigkeiten, dazu reduziert es Ängste und depressive Symptome.

Rhythmus mittanzen oder mittrommeln, die Vibration spüren und das Immerwiederkehrende hören, ermöglicht eine sinnliche Körpererfahrung. Die Unmittelbarkeit des Rhythmus‘ lässt die Sinne im Hier und Jetzt sein. Diese Präsenzerfahrung kann heilende Impulse setzen.

Psychotherapie

Es wirkt heilsam und schafft Verbundenheit, wenn man Teil einer Rhythmusgruppe ist. Den Rhythmus mit seinem Körper mitgestalten, fördert den Kontakt zum Körper oder zu bestimmten Körperfunktionen. Gerade in der Traumaarbeit oder bei Zwangsstörungen bedeutet dies ein Meilenstein. Ebenfalls heilsam ist die Rhythmustherapie bei den Traumafolgestörungen Depersonalisation oder Derealisation. TaKeTiNa wirkt gegen die Entfremdung vom eigenen Körper, sie verbessert die Körperwahrnehmung und unterbricht zwanghaft kreisende Gedanken.

Im Rahmen der Psychotherapie hat es sich besonders bewährt, diese Rhythmus-Therapie gezielt bei jenen zu nutzen, die schwerwiegende Störungsbilder haben und durch verbale Interaktion nicht erreichbar sind. TaKeTiNa entfaltet ihre Wirkung außerhalb der Sprache.

Unabhängig vom Störungsbild wird die Rhythmustherapie auch ganz allgemein als ganzheitliche Therapie angewendet, die heilende Prozesse anstößt.

Pädagogik

In der Pädagogik stärkt die Rhythmustherapie das Selbstbewusstsein und das Selbstvertrauen in die eigenen Fähigkeiten. Da hierbei alle Rhythmen von der Gruppe gestaltet und getragen werden, wird Rhythmus zu einer freudvollen Erfahrung, in der Fehler ausgeschlossen und alle rhythmischen Äußerungen „richtig“ sind. Eine Selbsterfahrung von Körper und Stimme ohne die Gefahr der Bewertung – dies ist häufig für Schüler eine gänzlich neue, unbekannte Erfahrung.

Bildquellen

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Quellen

• https://de.wikipedia.org/wiki/Taketina
• https://taketina.com/de/anwendungsbereiche/therapie/
• https://taketina.com/de/news/therapie/
• https://www.taketina.net/taketina/
• http://www.horst-thalmaier.de/was-ist-taketina/
• https://www.heiligenfeld.de/blog/geborgenheit-durch-taketina-ein-erfahrungsbericht/
• https://www.heiligenfeld.de/blog/taketina-was-ist-das/
• https://www.uk-erlangen.de/presse/pressemitteilungen/ansicht/detail/mit-rhythmen-heilen-lernen/
• https://psychotherapieundrhythmus.de/taketina/
• https://www.konturen.de/fachbeitraege/taketina-rhythmustherapie/
• https://www.youtube.com/watch?v=T2fm_tv1pH8
• https://www.youtube.com/watch?v=Oa1FHsEcAJo