Fokussieren lernen ist eine der wichtigsten Fertigkeiten, um gute Lernleistungen zu erbringen. Gerade unter Zeit- oder Leistungsdruck entscheidet ein gezielter Fokus darüber, ob das Lernen auch unter nicht ganz so optimalen Rahmenbedingungen gelingt.
Was heißt Fokus?
Fokus heißt, die Aufmerksamkeit auf Wichtiges zu lenken und sie dort zu fixieren. Gleichzeitig heißt Fokussieren lernen, alle Ablenkungen und Nebensächlichkeiten zu identifizieren und auszuschalten oder zu vertagen. Dies klingt auf den ersten Blick einfach zu bewerkstelligen, jedoch entscheidet der Gegenstand, der im Fokus steht, darüber, was wichtig und unwichtig ist. Dies macht die Unterscheidung schwierig..
Wichtiges von Unwichtigem zu unterscheiden ist demnach die Basis eines gelingenden Fokus‘. Es geht also bei dem Thema Fokus um Prioritätensetzung. Folglich ist das Erkennen von Prioritäten grundlegend fürs Fokussieren lernen.
Warum ist fokussieren lernen wichtig?
Indem Schüler oder Studenten lernen, fokussiert zu sein, erreichen sie Lernziele in kürzerer Zeit und sind daher erfolgreicher. Ferner fühlen sie sich selbstbewusster und zufriedener Des Weiteren führt fokussiertes Lernen zu Stressvermeidung, denn es müssen keine Termine verschoben, keine extra Lerneinheiten oder Nachhilfe wahrgenommen werden. Im Arbeitsalltag ermöglicht ein gelungener Fokus mehr Effizienz und erhöhte Produktivität.
Welche Eigenschaften hat ein fokussierter Mensch?
Menschen, die sich gut fokussieren können, zeichnen sich durch mehrere Schlüsseleigenschaften aus:
- Disziplin: Die Fähigkeit, Verlockungen zu widerstehen und sich auf Aufgaben zu konzentrieren.
- Selbstbewusstsein: Bewusstsein über eigene Stärken, Schwächen und Ablenkungsfaktoren.
- Geduld: Die Bereitschaft, sich Zeit zu nehmen, um tief in Aufgaben einzutauchen, ohne sofortige Ergebnisse zu erwarten.
- Entschlossenheit: Standhaftigkeit bei der Verfolgung von Zielen, auch wenn Hindernisse auftreten.
- Organisationsfähigkeit: Effektives Verwalten von Zeit und Ressourcen.
Viele dieser Eigenschaften sind uns von früh an angelegt, besonders ehrgeizige oder geduldige Kinder zeigen diese Charakterzüge schon in früher Kindheit. Auch wenn man Geduld, Organisationsfähigkeit oder Disziplin mit Übungen und Anleitungen im Ansatz trainieren kann, so gehört beispielsweise Selbstbewusstsein zu jenen Eigenschaften, die durch unser familiäres Umfeld und unsere Prägung gebildet werden und im Nachhinein schwer nachgenährt werden können.
Daher sind Übungen für mehr Fokus wichtig. Sie versammeln Tools, die leicht umsetzbar sind und die obigen Eigenschaften zum guten Teil ersetzen.
Sieben Tipps für mehr Fokus
Pomodoro-Technik
Arbeit in kurzen, intensiven Blöcken mit regelmäßigen Pausen. Dabei wird der Wecker auf gleichlange Zeitfenster gesetzt, sodass Arbeitsphasen und Pausen sich regelmäßig abwechseln. In der Regel dauern die Arbeitsphasen 15 Minuten, die Pausen hingegen 5.
Meditation
Tägliches Üben der Achtsamkeit durch Meditation verbessert die Konzentration und das allgemeine Wohlbefinden. Grund dafür ist, dass mithilfe der Achtsamkeit unser Nervensystem entspannt, der Muskeltonus reduziert wird und Stresshormone im Körper abnehmen. In der folge reduziert sich das Stressempfinden erheblich, sodass wieder Fokus und Prioritätensetzung möglich werden.
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To-Do-Listen erstellen
Klare Listen mit Prioritäten helfen, den Fokus zu behalten. To-Do-Listen können schon Kinder entlasten. Welcher Vortrag und Test ist wann, wann muss ich anfangen zu lernen? Wann ist Nachhilfe, was ist bis dahin zu tun? Wichtig ist dafür vor allem, dass Kinder lernen, wie lange sie für bestimmte Aufgaben benötigen und was dringend und zielführend ist. Dabei sollten Bezugspersonen wie Eltern oder Lehrer helfen.
Bei Erwachsenen sind To-Do-Listen kein „Geheimtipp“ mehr. Dennoch erstellen die meisten sie noch immer falsch. To-Do-Listen sollten nicht eine simple Auflistung der Aufgaben sein – dies erzeugt häufig zusätzlichen Stress. Prioritäten sind auch hier wichtig, denn nur dann entsteht das Gefühl, die Aufgaben zu bewältigen, indem man sie an die Zeitreserve angepasst hat.
Die Unterscheidung zwischen Wichtigem und Unwichtigem ist nicht einfach, da sie oft von der individuellen Perspektive und den spezifischen Zielen abhängt. Wichtig ist, Prioritäten basierend auf langfristigen Zielen und den unmittelbaren Anforderungen des Alltags zu setzen. Diese Unterscheidung erfordert kritisches Denken und oft auch die Fähigkeit, Nein zu sagen.
Konzentrierte Lesung
Regelmäßiges Lesen längerer Textstrecken ohne Unterbrechungen schult die Konzentrationsfähigkeit. Dies ist eine große Herausforderung in einer Zeit der Kurzvideos bei YouTube und Tiktok. Ein schier endloser Reigen an Informationen treffen auf unsere Sinne. Dies führt dazu, von Bild zu Bild und von Text zu Text zu springen, was die Konzetration schwächt und ein Gefühl des Unersättlichen hinterlässt. Dazu führt es dazu, sich nie richtig tief mit einem Thema befasst zu haben.
Sport treiben
Körperliche Betätigung, besonders Ausdauersport, kann die mentale Klarheit verbessern. Dabei entfaltet sportliche Betätigung besonders zwischen Lernphasen oder anstrengenden Denkphasen eine ausgleichende Wirkung für Körper und Geist.
Musik zur Fokussierung
Hören von instrumentaler oder klassischer Musik während der Arbeit verhilft zur Konzentration und Fokus. Wichtig ist es dabei, dass die musikalische Begleitung keinen Text hat, damit die Konzetration und Aufnahmefähigkeit nicht leidet. Welche Art von Musik ansprechend ist, ist jedoch vom Musikgeschmack abhängig. Während sich einige Menschen nur beim Hören von Techno konzentrieren können, so sprechen mache anderen auf klassische Musik an.
Technologiefreie Zeiten
Bewusste Zeiten ohne technische Geräte sind für unsere kognitive Leistung entscheidend. Unser Gehirn benötigt Kontinuität in seiner Arbeitsweise, wohingegen zahlreiche Unterbrechungen seine Leistung schmälern.
Eine eingehende WhatsApp, eine wichtige E-Mail, ein Anruf – sie holen uns aus der Konzentration, lenken von der Arbeit ab und führen zu Zerstreuung.
Arbeitsumgebung optimieren
Ein ruhiger, aufgeräumter Arbeitsbereich kann die Konzentration fördern. Dazu gibt es mehrere Bereiche, die zu beachten sind:
- Beleuchtung optimieren, denn ausgeruhte Augen verhelfen der Konzentration.
- Ablagemöglichkeiten, sortiert nach Wichtigkeit und Dringlichkeit erleichtern die Konzentration auf die aktuelle Aufgabe.
- Eine ruhige Atmosphäre fördert den Fokus, dabei helfen lärmreduzierende Einrichtungsgegenstände wie Teppiche, Vorhänge und die Anordnung der Möbel.
- Feste Lernzeiten erleichtern das fokussieren Lernen, denn sie grenzen die Arbeit von der Freizeit deutlich ab.
- Ergonomische Möbel verhelfen dazu, sich körperlich am Schreibtisch wohl zu fühlen und begünstigen folglich kognitive Leistungen.
Fokussieren lernen ist ein wichtiges Ziel für Kinder, Jugentliche und Erwachsene und die Quelle für Erfolg, Höchstleistung und Selbstbewusstsein. Es gibt viele Faktoren, die den Fokus beeinflussen können. Geht man diszipliniert zu Werke und fängt schon in der Schulzeit an, die Konzentration und den Fokus zu trainieren, so eignet man sich wichtige Tools an, die weitreichend hilfreich sein können.
Bildquellen
- Pixabay @ Helmut Strasil
- Pexels @ Jenna Hamra
- Pixabay @ Rudy and Peter Skitterians
- Pexels @ Freestockpro Oleksandr P
- Unsplash @ Cameron Ballard
Quellen
- https://karrierebibel.de/fokussieren/
- www.foodspring.de/magazine/fokussieren-lernen
- https://www.addisca.de/magazin/mental-health/fokussieren-lernen-7-tipps/
- https://barrierefrei-im-kopf.de/fokussieren
- https://www.lernen.net/artikel/fokussieren-16590/
- https://hirnpuls.de/fokussieren-lernen/
- https://www.neuropsychiater.ch/blog/2023/1/23/fokussiert-wir-sind-worauf-und-wie-wir-uns-fokussieren?format=amp
- https://martingeiger.com/die-kunst-sich-auf-das-wesentliche-zu-konzentrieren/
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