Ein Vergleich: Entwicklungsstörung gegenüber Entwicklungsverzögerung

Entwicklungsstörungen - SpielundLern-Blog

Definition und Unterscheidungsmerkmale

Entwicklungsstörung und Entwicklungsverzögerung sind nicht analog verwendbar. Die beiden Begriffe trennen große Unterschiede. Die Unterscheidung zwischen Entwicklungsstörung und Entwicklungsverzögerung ist wichtig, da diese beiden Begriffe oft verwechselt werden.

Eine Entwicklungsverzögerung bzw. Retardierung bezeichnet eine temporäre Verlangsamung der normalen Entwicklung eines Kindes, einen aufholbaren Entwicklungsrückstand, der nicht auf einer organischen oder psychischen Störung basierende Verzögerung oder Hemmung der kindlichen Entwicklung. Diese ist meist vorübergehend sowie kann therapeutisch behandelt werden. Sie kann aufgrund von äußeren Faktoren auftreten, wie etwa einem Umzug oder der Trennung der Eltern, einer schweren Geburt sowie anderen Umwelteinflüssen. Oftmals treten Entwicklungsverzögerungen im Bereich des Sprach- und Sozialverhaltens auf, aber auch sensomotorische Entwicklungsverzögerungen kommen häufig vor. Bei Menschen mit Entwicklungsverzögerng sind alle Fertigkeiten angelegt, nur liegen sie zeitweise unter dem erwarteten Niveau. Auch bei den motorischen Fertigkeiten sind die Auswirkungen weitaus geringer als bei Menschen mit Entwicklungsstörung. Einige Beeinträchtigungen lassen merklich nach, sobald die neue Lebenslage verarbeitet worden ist und wiederum andere Störungsbilder benötigen der dringenden pädiatrischen sowie entwicklungspsychologischen Abklärung.

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Im Gegensatz dazu handelt es sich bei einer Entwicklungsstörung um eine dauerhafte Einschränkung, die therapeutisch begleitet, jedoch nicht gänzlich therapiert werden kann. Eine Entwicklungsstörung ist eine vom normgerechten Entwicklungsverlauf abweichende, auf einer organischen oder psychischen Störung beruhende Verzögerung oder kompletten Hemmung der kindlichen Entwicklung. Die Ursachen für diese Störung sind vielfältig und reichen von genetischen Faktoren bis hin zu neurologischen Erkrankungen. Hier ist unbedingt ärztlicher Rat und durchgängig therapeutische Begleitung unerlässlich.

Bezüglich einiger Aspekte gibt es deutliche Unterschiede zwischen Entwicklungsstörung und Entwicklungsverzögerung. Gleichzeitig jedoch sind auch Überschneidungen vorhanden, so dass über die Begriffswahl letztlich nur eine ärzliche Diagnose entscheiden sollte.

Entwicklungsstörungen

Symptome

Eine Entwicklungsstörung ist eine medizinisch diagnostizierte Beeinträchtigung der Entwicklung. Entwicklungsstörungen werden gemäß ICD-10 als Schwierigkeiten definiert, die ein Kind beim Erreichen bestimmter Meilensteine der psychischen und körperlichen Entwicklung zeigt.

Die Entwicklungsstörung kann bei allen Altersgruppen auftreten. Sie kann körperliche als auch geistige Funktionen betreffen. Die Symptome einer Entwicklungsstörung können unterschiedlich sein und sich im Laufe der Zeit ändern.

Die Entwicklungsstörung kann in verschiedenen Bereichen auftreten, darunter Kognition, Motorik, Sprache und Sozialverhalten. Symptome einer Entwicklungsstörung können sein:

  • Schwierigkeiten beim Lernen
  • Schwierigkeiten beim Lesevermögen, des Schriftspracherwerbs und der Mathematik
  • Verhaltensprobleme wie Unruhe, Wutausbrüche oder Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS)
  • Probleme bei der sozialen Interaktion und Kommunikation
  • Schwierigkeiten beim Aufbau von Bindungen.

Entwicklungsstörungen bleiben trozt Therapien und ärztliche Begleitung eine Herausforderung für das Leben der Kinder und ihrer Familien und beeinfllussten später auch das Berufs- und Privatleben erheblich.

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Ursachen

Eine Entwicklungsstörung kann auf unterschiedliche Ursachen zurückgeführt werden. In manchen Fällen ist die Ursache unbekannt, in anderen Fällen liegt sie beispielsweise in einer Erbkrankheit, Umwelteinflüssen oder neurologischen Störfaktoren.

Die Ursachen für eine Entwicklungsstörung können also angeboren oder erworben sein. Beispiele für angeborene Ursachen sind:

  • chromosomale Anomalien,
  • Stoffwechselerkrankungen oder
  • neurologische Störungen.

Erworbene Ursachen können hingegen sein:

  • Traumata,
  • Missbrauch,
  • Vernachlässigung oder
  • ein ungünstiges Umfeld.

Die Diagnose einer Entwicklungsstörung wird von einem Kinderarzt oder Pädiater gestellt. Die Behandlung orientiert sich an den Symptomen und kann sowohl medikamentös als auch pädagogisch sein.

Die häufigste Form der Entwicklungsstörung ist die Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörung (ADHS). Die Diagnose wird in der Regel im Vorschulalter gestellt und kann sowohl das Sozialverhalten als auch die kognitiven Fähigkeiten beeinträchtigen. In den meisten Fällen ist eine Behandlung möglich, was zu einer deutlichen Verbesserung der Symptome führen kann.

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Entwicklungsverzögerung

Symptome

Unter „umschriebenen“ Entwicklungsstörungen (früher auch „Teilleistungsstörungen“ oder „Teilleistungsschwächen“ genannt) sind jene Verzögerungen gemeint, die lediglich in einzelnen Bereichen auftreten und gut umrissen werden können.

Umschriebene Entwicklungsstörungen können in drei Bereichen auftreten:

  • Motorik
  • Sprache
  • Schulische Grundfertigkeiten wie Lesen, Schreiben und Rechnen.

Ursachen

Eine Entwicklungsstörung ist keine psychischen Erkrankung, auch keine Krankheit des Nervensystems. Genauso wenig ist sie Folge einer mangelnden Alltagsförderung. Es wird im Allgemeinen davon ausgegangen, dass ein gestörter Prozess in Teilen des Gehirns eine der Ursachen für diese Störung ist. Wodurch diese Störung initial verursacht wurde, dies lässt sich häufig nicht mehr rekonstruierten. Ursächlich könnten sein Anpassungsstörungen oder Infektionen nach schwierigen Geburtsverläufen, Frühgeburten, Immobilisation durch Erkrankungen des Kinder oder eine Kopfgelenksblockierung, das sogenannte KISS-Syndrom.

Bildquellen

  • Pixabay @ Cdd20, Pixabay-Gerd Altmann, Pixabay @ Gerd Altmann
  • Pexels @ Karolina Grabowska

Quellen

  • https://www.msdmanuals.com/de-de/heim/gesundheitsprobleme-von-kindern/lern-und-entwicklungsst%C3%B6rungen/definition-von-entwicklungsst%C3%B6rungen
  • https://www.ergotherapie-binder.de/content/therapie/kinder/entwicklungsstoerungen/
  • https://www.kinderzentrum-regensburg.de/entwicklungsverzogerung
  • https://www.gesundheitsinformation.de/umschriebene-entwicklungsstoerungen-in-der-kindheit-und-jugend.html
  • https://kinderorthopaedie.berlin/entwicklungsverzoegerungen/
  • https://www.kindergartenpaedagogik.de/fachartikel/kinder-mit-besonderen-beduerfnissen-integration-vernetzung/entwicklungsverzoegerungen-sonstige-stoerungen/entwicklungsverzoegerungen-bei-kindern/
  • https://www.herold.at/blog/entwicklungsverzoegerung-spezialisten-oesterreich

2 Kommentare zu “Ein Vergleich: Entwicklungsstörung gegenüber Entwicklungsverzögerung”

  1. Da mein Sohn kürzlich auf Entwicklungsunterschiede hin untersucht wurde, finde ich diesen Artikel äußerst relevant. Die Erklärungen über den Unterschied zwischen Entwicklungsstörungen und -verzögerungen sind sehr klar und verständlich. Besonders hilfreich fand ich die Informationen zu den möglichen Ursachen und den wichtigen Schritten, die man als Eltern unternehmen kann, wenn man Bedenken hat.

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