Ein Kinderzimmer ist Schlaf-, Wohn-, Spiel- und später auch Lese- und Arbeitszimmer zugleich. Es soll ein Wohlfühlraum, ein Ort zum Ausruhen aber auch zum Anregen der Aktivität und Kreativität sein. An wohl keine andere Räumlichkeit werden so viele Ansprüche auf einmal gestellt, die teilweise auch noch widersprüchlich sind. Also gibt es für Eltern, die ein Kinderzimmer einrichten, eine ganze Menge zu bedenken. Sie sollten dies aber nicht als Last begreifen, ist es doch eine überaus interessante Aufgabe. Beispielsweise kommen beim Recherchieren und Nachdenken über ein schönes und klug konzipiertes Kinderzimmer Ideen auf, die sich auch anderswo als praktisch erweisen. Ganz besonders wichtig und spannend aber ist es, sich in das eigene Kind hineinzuversetzen. Das Kinderzimmer soll ja etwas Persönliches werden – und bleiben, wenn es sich im Laufe der Zeit naturgemäß verändert! Es dementsprechend mit dem Kind/den Kindern gemeinsam zu gestalten, verstärkt Nähe und Verständnis und kann außerdem (dazu sollte man es allerdings entspannt genug angehen) zu einem schönen familiären Erlebnis werden.
Manchen Eltern bereitet es große Freude, dass sie ihrem Schatz ein Kinderzimmer einrichten können, wie sie es selbst auch gerne gehabt hätten. Sie fühlen sich dabei in die eigene Kindheit zurückversetzt. Diesen Spaß sollte man ruhig genießen. Aber Achtung, es ist ein wenig wie mit der Spielzeugeisenbahn, die Papa verschenkt, um dann ständig selber damit zu spielen. Nicht vergessen: Ein Kinderzimmer einrichten kann gerne die Nostalgie wecken, aber es geht natürlich um das Kind. Nicht vorrangig die Eltern sollen von dem Ergebnis begeistert sein, sondern der Nachwuchs.
Welcher Raum wird Kinderzimmer … oder doch lieber Büro?
Für manche mag dies nach einem Luxusproblem klingen, für andere aber ist es eine Frage, die beantwortet werden muss. Ganz unterschiedliche Aspekte fallen dabei ins Gewicht:
- Wie hell ist es? Ein Kinderzimmer sollte ausreichend Tageslicht abbekommen. Kinder verbringen gerade in den kühleren und dunkleren Jahreszeiten viel Zeit zuhause und dort wiederum in ihrem Zimmer. Obwohl Kinder „Höhlen“ zum Spielen lieben, darf ihr Zimmer kein dunkles Loch sein.
- Lässt es sich gut heizen oder ist es bodenkalt? Kinder halten sich viel auf dem Fußboden auf.
- Wie ist der Grundriss? Kinder ab dem Vorschulalter brauchen in ihrem Zimmer ausreichend Platz zum Spielen. Falls davon in der Fläche nicht viel vorhanden ist, kann man noch sehr viel tricksen, indem man zum Beispiel „in die Höhe baut“ (siehe unten), aber das muss der Grundriss auch zulassen. Die Position von Tür, Fenster, eventuell Dachschräge und Heizkörper – auch deren Position zueinander – wirkt dabei limitierend.
- Wie ist die Lage in der Wohnung? Liegt der Raum vielleicht zu weit vom Schlafzimmer der Eltern entfernt? Die Eltern sollten mitbekommen können, was im Kinderzimmer vor sich geht. Ein zweites Kriterium diesbezüglich ist das Geborgenheits- und Sicherheitsgefühl kleinerer Kinder.
- Teilt sich der in Frage kommende Raum möglicherweise eine dünne Wand mit der Wohnung lärmempfindlicher Nachbarn? Liegt er gar über deren Schlafzimmer? Manche Eltern möchten sich nicht auch noch über die Bedürfnisse der Nachbarn den Kopf zerbrechen. Aber wer diesen Punkt beachtet, kann sich langwierige Streitigkeiten und somit sehr viel Ärger und Stress ersparen.
Verschiedene Familien – verschiedene Erfordernisse
Die Erfordernisse eines Kinderzimmers sind nicht in Stein gemeißelt. Entscheidend ist zum Beispiel, ob ein Raum von Geschwistern oder einem Kind alleine bewohnt werden wird. Ob reichlich Platz vorhanden ist oder ob man ein sehr kleines Kinderzimmer einrichten muss. Eltern mehrerer Kinder müssen Gesichtspunkte berücksichtigen, die bei Einzelkindern unbedeutend sind. Und für Paare, die zwar erst ein Kind haben aber vielleicht noch weitere bekommen möchten, gilt dies ebenso.
Angesichts der vielerorts horrenden Mietpreise kann es Eltern vor ein gewaltiges Problem stellen, dass die Kleinen nicht klein bleiben und deshalb ein zusätzliches Zimmer benötigt wird. Das Wachstum, weitere Kinder und die sich ändernden Bedürfnisse erzwingen früher oder später einen Umzug. Der aber kommt manchen Familien zu bestimmten Zeiten extrem ungelegen oder ist einfach nicht möglich. Gemeint sind keineswegs nur Geringverdienende. Auch der Mittelstand ist von der Wohnungsknappheit und auch der bedauerlich häufigen Diskriminierung kinderreicher Familien betroffen. Vielleicht müsste eigentlich erst eine Beförderung oder eine Stelle für den/die Zweitverdiener/in her. Manche Eltern wollen dem Kinderwohl absolute Priorität einräumen. Sie wären bereit, eine ausreichend günstige Wohnung zu beziehen, die Platz hat, aber ansonsten große Nachteile mit sich bringt. Deswegen ist die Frage, ob und wie lange Kinder gemeinsam in einem Zimmer wohnen können, für viele Eltern von höchster Dringlichkeit.
Wann können Geschwister gemeinsam ein Kinderzimmer bewohnen – und für wie lange?
Leider ist diese Frage nicht nur wichtig sondern auch komplex. Denn ob sich Kinder gut verstehen, hängt von vielen Faktoren ab: Von ihren Persönlichkeiten. Vom Altersunterschied. Vom Geschlecht. Das absolute Alter ist also nur ein Faktor unter vielen. Zu den einzelnen Punkten lassen sich außerdem fast nur Erfahrungswerte anführen. Absolut eindeutige Anworten gibt es kaum. Vieles aber ist schlichtweg einleuchtend: Bei einem großen Altersunterschied (ca. 4 Jahre und mehr) sind die Ansprüche der Kinder sehr unterschiedlich. Ruhe- und Bewegungsbedürfnis, Zubettgehzeiten und Eigenständigkeit gehen weit auseinander. Es ist eher unwahrscheinlich, dass das lange gutgehen würde. Ist der Unterschied sehr gering (ca. 1 Jahr oder weniger), kann es hingegen zu Rivalitäten kommen. Und dann kommt es noch vor, dass Kinder ab einem bestimmten Alter mit dem anderen Geschlecht fremdeln, Jungs also nicht mit Mädchen zusammen wohnen wollen und umgekehrt. Darauf lässt sich natürlich pädagogisch einwirken. Manchmal fruchtet dies allerdings nicht, und die Eltern müssen es einfach als eine Phase akzeptieren. Gleiches gilt für den Umstand, dass zwei Geschwister einander zeitweilig einfach nicht mögen. Sie können später trotzdem noch ein gutes Verhältnis zueinander entwickeln. Dies könnte aber dadurch erschwert werden, wenn man sie in dem Alter zur Nähe zwingt, in welchem sie nicht gut miteinander können.
Am Ende kommen die Eltern nicht drumherum – und das ist ja eigentlich auch wieder etwas Gutes -, sich auf die Persönlichkeiten ihrer Kinder einzustellen. Diese trifft keine Schuld, wenn sie nicht gut in einem geteilten Kinderzimmer miteinander klarkommen. Möglicherweise lässt sich das ändern, wenn genau hingeschaut, gefragt und entsprechend reagiert wird. Manchmal geht es einfach nicht. Und manchmal eben doch. Man muss es einfach versuchen. Dies kann definitiv auch zu positiven Ergebnissen führen. Das gemeinsame Bewohnen eines Kinderzimmers ist keineswegs prinzipiell schlecht. Es kann der Chemie zwischen Geschwistern auch äußerst förderlich sein und ihren Zusammenhalt stärken.
Wenn ein gemeinsames Kinderzimmer alternativlos ist
Grundsätzlich kann man potenzielle Konflikte durch vorausschauende und reagierende Maßnahmen verhindern oder sie zumindest entschärfen. Wenn denn schon zwei Geschwister ein Kinderzimmer gemeinsam bewohnen, sollte dieses wenigstens so viel Platz bieten, dass abgegrenzte Bereiche möglich sind. Früher oder später wird das ältere Kind gerne einen Abschnitt („eine Ecke“) des Zimmers für sich haben wollen. Das lässt sich machen, indem Möbel wie Regal, Schrank oder Tisch raumtrennend platziert und die Betten etwas voneinander entfernt werden. Man kann vielleicht auch eine Tafel aufstellen oder ein Tuch oder einen Vorhang als Sichtschutz aufhängen. Zu beachten ist dabei natürlich, dass das die Lichtsituation nicht zu sehr beeinträchtigt.
Streit zwischen Geschwistern entsteht oft – und umso mehr in einem gemeinsamen Kinderzimmer -, wenn die Sachen des jeweils anderen benutzt, entfernt oder sogar zerstört werden. Die Besitztümer, um die es da geht, sollte man klar zugeordnet aufbewahren. Regeln sind hier unbedingt empfehlenswert. Die Kinder sollten beim Aufstellen und Formulieren derselben am besten mitwirken. Eine solche Herausforderung ist gleichzeitig auch eine große Chance. Denn hier können die Kinder früh lernen, die Bedürfnisse anderer zu berücksichtigen und zu respektieren, gleichzeitig aber auch für die eigenen Bedürfnisse einzustehen.
Falls die Option besteht: Welches Kind bekommt das größere Zimmer?
Bei der Raumzuteilung erscheint es ganz logisch, dass das größere Kind das gegebenenfalls größere Zimmer haben sollte. Bis zu einem gewissen Alter ergäbe das auch durchaus Sinn. Sobald aber das ältere Kind in die Pubertät kommt, wandelt sich die Situation. Denn für Teenager ist das entscheidende Kriterium, dass sie einen privaten Rückzugsort haben. Der spontane Bewegungsdrang ist viel geringer als bei kleinen Kindern, welche immer wieder Energie loswerden müssen. Teenager sind selbstständiger und dürfen sich außerhalb des Hauses bewegen. Ein immer größerer Freizeitanteil verlagert sich deswegen nach draußen. Das eigene Zimmer wird hingegen zum Refugium, welches die Grenzen zum Rest der Familie absteckt. Dort wird gelesen, telefoniert, sich mit dem Smartphone beschäftigt und für die Schule gelernt. Dafür ist nicht viel Platz nötig. Ein jüngeres Kind hingegen profitiert erheblich von einem Kinderzimmer, das ausreichend Raum zum Spielen und Toben bietet.
Ob Sie nun ein großes oder ein kleines Kinderzimmer einrichten – freie Entfaltung steht über allem
Bereits hinsichtlich eines gemeinsam bewohnten Kinderzimmers war die Rede von individuellen Bedürfnissen. Diese sind und bleiben doch letzten Endes der wichtigste Gesichtspunkt, wenn Sie ein Kinderzimmer optimal einrichten möchten. Bedenkenswert ist: Ihr Kind wird sich nicht bis ins Detail darüber im Klaren sein, was es dringend benötigt (viel Tageslicht, Ruhe in der Nacht, einen Tisch für Hausaufgaben etc.). Sie sollten solche Punkte auch ungefragt berücksichtigen, Ihre Kinder also immer da unterstützen, wo es den Kleinen an Erfahrung und Wissen mangelt. Aber darüber hinaus ist es empfehlenswert, dass das Kind das letzte Wort behält.
Wenn Eltern und Kinder gemeinsam das Kinderzimmer einrichten, können letztere sich ganz direkt zu ihren Wünschen äußern. Dazu sollten sie wenn nötig auch gezielt ermutigt werden. Ein Kind kann möglicherweise glauben, dass es solche wichtigen Fragen den Großen überlassen muss. Macht es aber die Erfahrung, dass seine Ideen Gehör finden, fühlt es sich von Beginn an motiviert, das Kinderzimmer als sein Reich zu betrachten. Das ist die ideale Voraussetzung dafür, dass es sich dort wohl und dazu aufgerufen fühlt, sich im eigenen Zimmer frei zu entfalten.
Das Kinderzimmer so einrichten, dass sich der Nachwuchs wohlfühlt
Sich im eigenen Zimmer wohl und geborgen zu fühlen, ist eine weitere wichtige Voraussetzung für die Selbstentfaltung, vor allem aber ganz für sich genommen extrem wichtig! Beides ist oft auch gar nicht voneinander zu trennen.
1. Die Wände
Beginnen wir mit den Wänden: Da geht es vor allem um die Farbwahl. Im Netz lässt sich zur Wirkung von Farben vieles recherchieren. Es herrscht allgemein die Meinung vor, dass beispielsweise Rot aggressiv macht und Blau beruhigt. Man kann geradezu eine Wissenschaft daraus machen, welche Farbe man unter Berücksichtigung der Persönlichkeit des Kindes auswählen sollte. Es ist auch bestimmt etwas dran, dass Farben sich auf Stimmung, Aktivitätslevel und so weiter auswirken. Allerdings ist es keineswegs als sicher anzunehmen, dass die Eltern in der Lage sind, all die Informationen richtig zu interpretieren, das eigene Kind richtig einzuschätzen und dann die exakt korrekten Schlüsse zu ziehen. Und falls ja, ist es immer noch möglich, dass das Kind am Ende auf eine ganz andere Farbe besteht …! Es geht vielleicht auch ein wenig allgemeiner und einfacher: Um den Raum verhältnismäßig groß erscheinen zu lassen, eignen sich helle luftige Töne besser als dunkle. Sehr kräftige Farben wirken oft besser, wenn sie sich auf kleine Flächen beschränken.
Gerade bei der Gestaltung der Wände bietet es sich an, selber kreativ zu werden. Eine Wand kann mit kleinen vorab bemalten und zurechtgeschnittenen Papierschnipseln beklebt werden: mit Sternen, Tierfiguren, Punkten, geometrischen Formen und was einem sonst noch so einfällt. Es gibt natürlich auch schöne Tapeten. Oder wie wäre es mit einer einfallsreichen Kombination aus beidem? Auch großflächiges Bekleben kann zu sehr schönen Ergebnissen führen, zu regelrechten Landschaften mit Bergen, Wolken oder Meer.
2. Der Fußboden
Wir haben schon erwähnt, dass sich Kinder viel auf dem Boden aufhalten und das meistens noch in Strümpfen oder barfuß. Der Fußboden ihres Kinderzimmers ist ihr eigentlicher Spielplatz. Deswegen sind alle platzsparenden Maßnahmen, die dessen Fläche vergrößern, eine gründliche Überlegung wert. Im selben Kontext geht es beim Fußboden auch um den Belag. Wenn es draußen kalt ist, bekommt man auch mit einer guten Heizung den Boden manchmal nicht richtig warm, weil die kalte Luft ja abwärts sinkt. Dann verbessert ein Teppich die Situation schon. Ein solcher hilft auch in hohem Maße dabei, Geräusche zu dämpfen. Man sollte bei diesem Thema nicht nur an die Nachbarn oder die eigene Ruhe denken. Kinderohren sind empfindlich, und dauerhafter Lärm löst Stress aus. Auch wenn die Kinder sich als die Verursacher selber gar nicht gestört fühlen, wirkt sich der hohe Lautstärkepegel physisch und psychisch aus. Eine glatte Fußbodenoberfläche wirft die Schallwellen zurück, während eine weiche sie teilweise verschluckt. Im Grunde spricht – fast – alles für einen weichen Boden, auch weil Kinder auf dem Boden bisweilen turnen und toben und eventuelle Stürze und Stöße abgemildert werden. Wenn zwischen Auslegware oder Teppich auf der einen Seite und Holzdielen, Parkett oder Laminat auf der anderen entschieden werden soll, spricht für letztere eigentlich nur, dass sie leichter zu säubern sind. Einen möglichen Kompromiss könnten Kork und Linoleum darstellen. Und auch hier ist wieder eine Kombination möglich: Ein Teppich kann ja im Gegensatz zu Auslegware zusammengerollt und entfernt werden, bevor mit Fingerfarben gemalt wird.
3. Bewegungsdrang
Zum einen ist ausreichender Platz die Voraussetzung dafür, dass Ihr Kind sich spontan austoben kann, wenn es das braucht. Aber denken Sie auch über Geräte und andere Hilfsmittel nach. Eine Kletterwand ist für Kinder etwas ganz Tolles, ebenso ein dickes Seil mit Knoten, das von der Decke hängt und als Klettergerät und Schaukel fungieren kann. Bei beidem ist selbstverständlich elementar wichtig, dass sie absolut sicher installiert sind.
Ergänzend dazu – aber auch für sich alleine – ist eine Bodenmatte eine gute Idee. Ein Tipp: Eine günstige Alternative sind alte Matratzen und Matratzensegmente. Solange es hygienisch noch gut vertretbar ist, sind das tolle Spielgeräte, die auch zum Höhlenbauen einladen.
Wie Sie ein Kinderzimmer einrichten, damit es praktisch wird
Die freie Entfaltung ihrer Kinder können Eltern auch auf Umwegen unterstützen, zum Beispiel indem sie dafür sorgen, dass das Zimmer praktisch eingerichtet ist. Indem Sie für genügend Stauraum sorgen, tragen Sie dazu bei, dass der vorhandene Platz ökonomisch genutzt wird. Umso mehr Raum steht fürs Spielen zur Verfügung. Es geht dabei auch um ein gesundes Gleichgewicht von kindlichem Chaos und wohltuender Übersicht, beziehungsweise der Möglichkeit, durch Aufräumen relativ schnell wieder Land zu sehen. Wie sich ein großes oder ein kleines Kinderzimmer einrichten lässt, unterscheidet sich natürlich von den Möglichkeiten her. Ein großes Kinderzimmer ist ein schöner Luxus, doch diesen Vorteil kann man durch Achtlosigkeit auch wieder verspielen. Wer ein kleines Kinderzimmer einrichten muss, hat hingegen kaum eine andere Wahl und sollte sich gleich um alle Möglichkeiten bemühen, Platz zu sparen. In unserem Artikel „Minimalismus im Kinderzimmer“ finden Sie dazu gesondert einige wertvolle Ideen.
Ein funktionierendes Grundprinzip ist, für viel vertikalen Stauraum zu sorgen. Kinder haben gerne Dinge um sich, die sie nur ansehen möchten, mit denen sie aber nicht spielen: Bilder, Auszeichnungen aus Schule und vom Sport, Urlaubsandenken, Selbstgebasteltes und so weiter kann weit oben platziert werden, wo es sichtbar ist aber keinen Platz wegnimmt. Spielsachen, die oft zum Einsatz kommen, gehören in die unteren Fächer, Schubladen und Schränke. Sehr hilfreich sind viele Schachteln und Kisten, in denen Spielsachen nach Thema verstaut werden können.
Das Bett bietet beim Platzsparen gewaltige Möglichkeiten. In einem gemeinsam bewohnten Zimmer ist ein Stockbett sehr vorteilhaft. Ein Hochbett wiederum sorgt dafür, dass Platz unter der Schlafstätte existiert. Der wäre zum Beispiel ideal für eine Spielhöhle. Auch bei einem gewöhnlichen Bett sollte der Platz darunter genutzt werden. Entweder man schafft sich gleich ein Bett mit Bettkasten an. Oder man besorgt sich (oder baut) große Rollschubladen, die unter das Bett passen.
Denken Sie, wenn Sie das Kinderzimmer einrichten, auch an Flexibilität
Kinder gestalten nicht nur im Spiel gerne ihre Umgebung von Zeit zu Zeit um – schon erstrecht tun sie es, wenn sie älter werden und sich dabei ihre Bedürfnisse und Vorlieben ändern. Geschickt installierte Schränke und Regale schaffen zwar gerade den Platz, der Flexibilität begünstigt, aber damit sich das Erscheinungsbild des Kinderzimmers (früher oder später auch zu einem Jugendzimmer) verändern lässt, sollte am besten nicht alles fest verbaut sein. Die Kombination einzelner Segmente kann ein schönes und praktisches Ensemble ergeben. Die Teile können aber auch jeweils für sich entfernt oder anders angeordnet werden.
Oft fällt es einem erst zu spät auf, wie ärgerlich unpraktisch platzierte Steckdosen sein können. In einem Kinderzimmer mag dies noch nicht so sehr ins Gewicht fallen, doch bei einem Jugendzimmer verhält sich das schon deutlich anders, weil dort im Normalfall mehr elektronische Geräte zum Einsatz kommen. Außerdem ist Licht ein ganz wichtiges Gestaltungsmittel. Wenn aber die Stromleitungen unvorteilhaft verlegt sind, lässt sich Licht nur über hässliche außenliegende Kabel dort installieren, wo es anfangs nicht vorgesehen war. Wer gleich dafür sorgt, dass überall problemlos Strom erreicht werden kann, schafft somit auch viele Möglichkeiten für die spätere Neukonzeption des Zimmers.
Was es mit Verantwortung zu tun hat, wenn Sie ein Kinderzimmer einrichten
Wenn Eltern ein Kinderzimmer einrichten, stoßen sie früher oder später auf ein Thema, das mit der konkreten Einrichtung wenig zu tun hat, das aber bedacht werden sollte. Ein Kind hat mit zunehmendem Alter ein Anrecht auf Privatsphäre, was zur Folge hat, dass man ihm auch Vertrauen entgegenbringen muss. Regeln sind notwendig und helfen bei der Orientierung und dem Erlernen von Rücksichtnahme und Verantwortungsbewusstsein: Wie lange darf beispielsweise noch gelesen werden? Wann wird das Licht ausgemacht? Wie wird ab dem entsprechenden Alter mit dem Computer, Smartphone oder eventuell Fernseher umgegangen? Sollten oder dürfen diese Geräte sich abends und nachts überhaupt im Zimmer befinden? Zu welchen Abend- und Morgenstunden sollte nicht mehr oder noch nicht geturnt und getobt werden, weil es zu laut ist und auf Geschwister, Eltern oder Nachbarn Rücksicht genommen werden muss? Wie weit darf die Unordnung gehen, wann und was wird aufgeräumt? Wer ist für die Sauberkeit und Hygiene zuständig? Darf auf dem Zimmer gegessen werden? Bei all dem ist auch die Eigenverantwortung des Kindes gefragt. Zu Beginn muss noch mit Kontrollen nachgeholfen werden, denn ein Kind muss erst lernen, was in einem Vertrauensverhältnis von ihm gefordert wird. Aber irgendwann müssen auch die Eltern etwas lernen, nämlich sich darauf zu verlassen, dass sich der Nachwuchs im Normalfall an die Regeln hält. Stets nachzukontrollieren wäre nicht nur Ausdruck mangelnden Vertrauens sondern auch mangelnden Respekts.
Quellen und Informationen
- https://www.familie.de/familienleben/bilderstrecke/kinderzimmer-gestalten/
- https://www.houzz.de/magazin/kinderzimmer-gestalten-die-wichtigsten-grundregeln-stsetivw-vs~115663017
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