Internationale Tagung der Deutschlehrerinnen und -lehrer für DaF und DaZ
Bereits seit 1967 findet die Internationale Tagung der Deutschlehrerinnen und Deutschlehrer (IDT) statt,die weltweit größte Tagung für Deutsch als Fremd- und Zweitsprache (DaF und DaZ). Die Tagung wird im Auftrag des Internationalen Deutschlehrerinnen- und Deutschlehrerverbandes (IDV) alle vier Jahre von wechselnden Organisatoren wie pädagogischen Hochschulen, Universitäten oder Fach-Verbänden an unterschiedlichen Standorten des deutschsprachigen Raumes im In- und Ausland organisiert.
Das Profil der diesjährigen Konferenz für DaF und DaZ
Motto
Die nunmehr 17. IDT für Deutsch als Fremd- und Zweitsprache wurde in diesem Jahr 2022 in Wien abgehalten und vom Österreichischen Verband für Deutsch als Fremdsprache/Zweitsprache (ÖDaF) ausgerichtet. Die Tagung brachte rund 3000 Teilnehmer aus 120 Ländern unter dem Motto „mit.sprache.teil.haben“ zusammen. Das Motto verdeutlicht die große Gewichtung der Sprache in gesellschaftlichem, kulturellem und intellektuellem Kontext. Es sieht Sprache und die Fähigkeit, sie zu lehren und sie zu lernen, als Möglichkeit der Teilhabe.
Anspruch
Die Internationale Tagung der Deutschlehrerinnen und Deutschlehrer versteht sich sowohl als wissenschaftliche wie auch als praxisorientierte Tagung. Sie möchte eine Brücke schlagen zwischen der Bildungsforschung und der Anwendung an den Schulen.
Dies bilden auch die Kernthemen der Internationalen Tagung der Deutschlehrerinnen und Deutschlehrer ab: der Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis und zwischen Forschung und Unterricht. Im Mittelpunkt steht darüber hinaus der fachliche Erfahrungsaustausch über Ländergrenzen hinweg.
Programm und Zielsetzung der DaF- und DaZ-Konferenz
Die Konferenz zur DaF und DaZ bot dementsprechend auch diese Jahr sowohl theoretisches Wissen als auch praktisches Material. Die Tagung zur DaF und DaZ zeigte ein Potpourri an unterschiedlichen Unterrichtsmaterialien, stellte in didaktischen Werkstätten Lehrmethoden und unterrichtspraktische Innovationen vor und die Teilnehmenden diskutierten Lehrkonzepte – dies alles war eingebettet in einem theoretischen Rundumschlag an Fortbildungen und Vorträgen.
Für die Teilnehmer geht es bei dieser Konferenz schon immer auch um die Vernetzung untereinander. Häufig werden langfristige Kooperationen angestrebt, durch persönliches Kennenlernen lassen sich neue Kontakte und Austausch initiieren.
Zur Anbahnung und Festigung solcher Kontakte werden zusätzlich zum Kernprogramm Kulturveranstaltungen und Ausflugsangebote bestehen.
Onlineangebot
Jene, die nicht vor Ort sein konnten, hatten die Möglichkeit, über ein Onlineangebot an ausgewählten Programmpunkten teilzunehmen. Über eine vorbereitete Plattform konnten sich Interessierte zum Einen live zu verschiedenen Veranstaltungen dazuschalten und bei Wunsch auch interaktiv teilnehmen. Zum anderen waren Aufzeichnungen und Zusatzmaterialien zu verschiedenen Programmpunkten online zugänglich.
Thesen zur Sprachenpolitik
Die Konferenz zu DaF und DaZ entwickelte auch in diesem Jahr im Voraus unterschiedliche Grundthesen, die sie sprachpolitisch vertreten möchte. Diese stellte sie auch im Tagungsprogramm vor und erörtert sie teilweise mit den Teilnehmenden zusammen.
Kernpunkte der Sprachenpolitik der Konferenz zur DaF und DaZ waren unter Anderem:
- sprachliche und kulturelle Heterogenität der Gesellschaft: sollte sich in der Gestaltung von Lehrmaterialien und Unterrichtsthemen und -projekten wiederspiegeln
- internationale Vernetzung und Transfer von Expertise: muss durch Förderungen in ihre Stellung gefestigt werden, besonders die Verbände für DaF und DaZ
- Empowerment als Leitprinzip: betont die Wichtigkeit, die Deutschlernenden und -lehrenden bedarfsorientiert und vielfältig mit Angeboten anzusprechen und zu unterstützen
- Sprache für die Teilhabe: sollte in den Fokus gerückt werden, statt von der Politik als Bedingung für den Status von MigrantInnen instrumentalisiert zu werden
- sprachliche Bildung: sollte möglichst fächerübergreifend und während der gesamten Schulzeit erfolgen
- Stipendienprogramme und Forschungsförderung: sollten das Sprachenlernen unabhängig von ihrem sozioökonomischen Hintergrund ermöglichen
- Teilnahme an Qualifizierungsangeboten: sollten weltweit für Sprachlehrende und -lernende innerhalb des DaF und DaZ gefördert werden
- Angemessene Arbeitsbedingungen: sollten bezüglich der Entlohnung, der Arbeitszeit und des Arbeitsumfeldes weltweit für alle in der Sprachforschung und -lehre Tätigen durchgesetzt werden
- Zugang zur digitalen Welt: sollte in seiner Wichtigkeit erkannt und durch angemessene technische Ausstattung und Aus- und Weiterbildungen gestärkt werden
Weitere Programmpunkte
Die Tagung zeigte neben Lesungen österreichischer Schriftsteller und einer Vorstellung österreichischer Kinderliteratur den Film „Fuchs im Bau“. Der Protagonist ist der Mittelschullehrer Hannes Fuchs. Er fängt als Lehrer im Knast an und lernt dabei notwendigerweise neue Lernmethoden kennen. Dazu legt er fortan den Fokus auf Wichtigeres als die sture Wissensvermittlung.
2025 wird die nächste Tagung zur DaF und DaZ in Lübeck stattfinden.
Bildquellen
- Pixabay @ Gerd Altmann
- Pexels @ Anna-Shvets, @ Daria Shevtsova, @ ICSA
Quellen
- https://www.idt-2022.at
- https://www.idt-2022.at/dl/mKnoJmoJKLLJqx4KJKJmMJnmL/Wiener_Thesen_zur_Sprachenpolitik_IDT_2022_-_Kurzfassung_20220809_pdf
- https://www.goethe.de/de/spr/unt/ver/nid.html
- https://bildungsklick.de/schule/detail/idt-2022-auf-zur-weltweit-groessten-daf-daz-konferenz
Ein Kommentar zu “Die weltweit größte Konferenz für DaF und DaZ”
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