Kinder beginnen mit Rollenspielen ab einem Alter von zwei bis drei Jahren. Über den Zeitraum von Kindergarten und Vorschulalter bis zur Grundschule sind sie ein Teil des täglichen Spiels. Im Rollenspiel erweitern Kinder ihre sozialen Kompetenzen und üben Kommunikation und Sprache. Sie können dabei Gefühle beobachten und erkennen eigene Wünsche und Ängste. Durch das Schlüpfen in eine Rolle, das Spiel als eine andere Person, können sie die Verantwortung dieser erkennen und Handlungsweisen in der realen Welt besser verstehen.
Die Bedeutung des Rollenspiels
Die Selbsterkenntnis als Basis
Voraussetzung für das Rollenspiel ist, dass die Kinder sich als Individuum erkennen. Die Selbsterkenntnis ermöglicht es, andere Personen und Handlungsweisen im Spiel nachzuahmen. Situationen die imitiert werden sind zu Anfang aus dem Alltag gegriffen, etwa der Beruf der Eltern, der Besuch beim Arzt, der Einkauf mit dem Kaufmannsladen oder die Zustellung der Briefe durch den Postboten. In der weiteren Entwicklung des Kindes fließen dann auch Figuren aus Filmen oder Büchern ein, wie Cowboy und Indianer, Piraten oder Ritter.
Förderung sozialer Kompetenzen
Das Rollenspiel führt zum Erwerb und zur Erweiterung von sozialen Fähigkeiten, denn das Kind lernt Gefühle zu erkennen und zu zeigen. Ein Teil des Spiels besteht darin, Gefühle zum Ausdruck zu bringen, etwa wenn beim imaginären Essen kochen die Suppe überkocht oder zu wenig Spielgeld vorhanden ist um im Kaufladen zu bezahlen. Kinder werden dabei an die Welt der Erwachsenen herangeführt. Sie lernen die Aufgaben der Eltern kennen und erfassen die Verantwortung die in deren Rolle liegt. Die Handlungen im Spiel haben keine Auswirkungen auf die reale Lebenswelt, machen aber die möglichen Konsequenzen für die Kinder sichtbar. Durch das Hineinversetzen in andere Figuren lassen sich fremde Standpunkte erkennen und auch Wünsche und Ängste äußern, die auf einer andere Ebene verborgen geblieben wären. Eltern und Pädagogen können im Rollenspiel erkennen, was das Kind in seiner realen Umwelt beschäftigt und somit eigene Verhaltensweisen und Reaktionen darauf abstimmen.
Angeleitetes und freies Rollenspiel
Das Spiel lässt sich dazu auch in eine bestimmte Richtung steuern, wie es bei einem angeleiteten Rollenspiel der Fall ist. Im Gegensatz zum freien Rollenspiel wird das Thema und der Inhalt vorgegeben, etwa ein bestimmtes Märchen. Die Rollen werden dabei in der Gruppe verteilt um bestimmte Themen und Kompetenzen gezielt zu fördern und spielerisch anzusprechen. So können ängstliche Kinder auch einmal ermutigt werden, eine Figur zu Spielen die ihnen Angst macht. Das kann ein bellender Hund oder auch Gespenst sein, dessen Bedrohung durch die Übernahme in die eigene Person weniger beängstigend eingeordnet wird.
Das Rollenspiel mit Puppen
Das Rollenspiel mit Handpuppen fördert die soziale und emotionale Entwicklung von Kindern. Die Puppen bekommen im Spiel einen Charakter zugewiesen, den das Kind sich aus seinem Alltag und den eigenen Wünschen und Ängsten erschafft. Kinder spielen mit den Handpuppen Geschichten und Märchen nach, verarbeiten aber auch Erfahrungen aus der kindlichen Lebenswelt. Dabei werden Kreativität und Fantasie gefördert und die sprachlichen Fähigkeiten geschult.
Handpuppen für das Rollenspiel im Kindergarten
Durch den Einsatz von Handpuppen im Kindergarten und im Gruppenspiel mit anderen Kindern wird das soziale Verhalten in den Mittelpunkt gerückt. Im Rollenspiel mit Puppen unter Gleichaltrigen können Empfindungen zum Ausdruck gebracht werden, die sich auf direkter Ebene nicht getraut wurden. Schüchterne und stotternde Kinder überwinden durch das schlüpfen in eine Rolle unbewusst ihre Hemmungen. Die verbale und emotionale Interaktion mit der Handpuppe fördert das Sozialverhalten aber auch im Einzelspiel.
Die Puppe als Spielgefährte und emotionaler Bezugspunkt
Kinder sehen in der Puppe einen Spielgefährten, mit dem sie sprachlich agieren und ihn auch ausschimpfen, etwa wenn sich die Puppe nicht anziehen lassen will. Handpuppen im Spiel mit Babys und Kleinkindern üben die Motorik und vermitteln Gefühle durch Spiel und Berührung. Auch kann die Puppe dabei helfen, wenn das Kleinkind einmal nicht den Brei essen oder sich waschen lassen will. Im Vorschulalter und dem Kindergarten werden Handpuppen eingesetzt, um beängstigende Situationen und Probleme spielerisch zu verarbeiten. Das kann die Angst vor dem Zahnarzt sein oder die Wut auf einen Jungen oder ein Mädchen aus der Spielgruppe. Der Einsatz von Puppen an der Grundschule ist pädagogisch wertvoll, wenn der Erzieher oder Lehrer es versteht, die Puppe als gleichwertigen Gesprächspartner zu vermitteln. So kann im Puppenspiel mit der Klasse als Publikum ein Zugang zu den Schülern geschaffen werden.
Empathiepuppen für die Therapie
Empathiepuppen in der Therapie wirken beruhigend auf an Demenz erkrankte ältere Menschen. Personen mit einer geistigen Behinderung bieten die Puppen eine Möglichkeit, sich zu öffnen. So müssen laut Studien weniger Beruhigungsmittel und Medikamente verabreicht werden, wenn Menschen mit einer Verhaltensstörung oder psychischen Krankheit sich um eine Empathiepuppe kümmern dürfen.
Produkte für das Rollenspiel im Sortiment von SpielundLern
Living Puppets Handpuppen
Die Marke Living Puppets vom Unternehmen Matthies Spielprodukte versammelt über 250 verschiedene Spielfiguren. Neben den menschlichen Handpuppen wie Bodo, Finja und Lotta lassen sich auch Tierpuppen wie Eberhardt das Ferkel, Carl der Löwe oder Lucy das Lamm kaufen. Ein interessantes Angebot sind die Quasselwürmer von Living Puppets. Da diese Handpuppe wie ein Handschuh angezogen wird, ist sie besonders günstig zu spielen. Den Würmern können dabei schnell lustige Gesichtsausdrücke beigebracht werden. Durch das Klappmaulprinzip der Living Puppets kann der Mund oder das Klappmaul der Handpuppe direkt durch den Eingang am Kopf bespielt werden. Mit der anderen Hand kann dann eine Hand der Puppe gespielt werden oder es werden beide Hände der Handpuppe bespielt. So kann diese etwa klatschen oder Gegenstände aufheben. Durch die verschiedenen Möglichkeiten des Puppenspiels lassen sich immer wieder neue Spielvarianten ausprobieren.
Rubens Barn Empathiepuppen
Die Empathiepuppen des Herstellers Rubens Barn aus Schweden können auch in der therapeutischen Behandlung eingesetzt werden. Sie beeindrucken mit einer individuellen Persönlichkeit, welche die Freiheit gibt um mit eigenen Gefühlen und Stimmungen aufgeladen zu werden. Die Rubens Barn Therapiepuppen sind durch ihre weiche Haut, das Gesicht und vor allem die den Blickkontakt suchenden Augen einem Baby nicht nur äußerlich sehr ähnlich. Es wird eine emotionale Bindung entwickelt, welche einer echten Elternrolle nahe kommt.
Rollenspielzeug für das Rollenspiel
Das Rollenspiel fördert die Sprachfähigkeit, Fantasie, und Kreativität. Mit einer Tafelwaage im Set und dem passenden Spielgeld lässt sich vortrefflich Kaufmann spielen. Ein Kaufmannsladen ist da ein perfekten Geschenk zu Weihnachten. Als Verkleidung lässt sich zum Fasching oder Halloween ein entsprechendes Kostüm kaufen. Die Kinder können das Kostüm auch im Gruppenspiel und außerhalb der Festlichkeiten gerne anziehen. Mit Pfeil und Bogen ausgestattet und dem passenden Kostüm wird solange Cowboy und Indianer gespielt, bis der unbesiegbare Ritter alle mit seinem Schwert aus Holz in die Flucht schlägt.
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