Was ist die High Five Methode
Wer hat sie „erfunden“?
Die sogenannte High Five Methode wurde von der Namensgeberin Mel Robbins als Technik beschrieben, Selbstbewusstsein zu fördern und Selbstliebe zu üben. Auf Englisch heißt diese Methode High five habit, also die High five Gewohnheit.
Mel Robbins ist eine US-Amerikanische Autorin, Fernsehmoderatorin, Rednerin und Coach. Die ehemalige Anwältin hat mehrere Bücher verfasst und darin unzählige Methoden zur Lebensführung, Selbstoptimierung und Zielerreichung beschrieben. Viele ihrer Methoden sind in größeren Zusammenhängen ausgewertet und unterfüttert mit Forschungsergebnissen und Studien. Dazu tragen sie einprägsame Namen, was sie sehr zugänglich macht – auch für Kinder und Jugendliche. Mel Robbins entwickelte mehrere Methoden, die sie in der Coaching-Szene berühmt machten. Zwei davon sind die High Five Methode und die 5 Sekunden Regel.
So sehr bekannt sie in der Coaching- und Speaker-Szene ist, sind ihre Methoden in der Pädagogik und der Lerntheorie, überhaupt im Umfeld der Schule noch nicht oder nicht sichtbar im Gespräch.
Vorteile der High Five Methode oder „high 5 habit“
Dabei bestechen ihre Methoden durch ihre Einfachheit und Coolness: Sie müssen nicht erlernt werden, denn es handelt sich meist um bekannte Gesten, Rituale oder alltägliche Dinge, die lediglich in bestimmten Zusammenhängen ausgeführt werden. Meist ist die Regelmäßigkeit der Grund ihrer Wirkung. So ist auch das High-Five, als Sieges-, Freude- oder Kraftzeichen eine simple und allgemeinbekannte Geste, deren Ausführung bestimmten Rahmenbedingungen entsprechen muss, um ihre Wirkung zu entfalten.
Funktionsweise der High Five Methode
High-Five
High Five besteht aus dem schwungvollen Aneinanderklatschen der geraden Handflächen zweier oder mehr Menschen. Die Geste ist kurz, bündig, dynamisch und sogut wie auf der ganzen Welt bekannt. Sowohl Kinder als auch Jugendliche oder ältere Erwachsene kennen sie und nutzen sie in bestimmten positiv erlebten Situationen.
Die Bedeutung der High 5 Geste
High Five ist eine Form der codierten Freude, des Teamgefühls und des Gelingens. Eine Siegesgeste, die andeutet, dass alles wie gewünscht geklappt hat, dass das Ziel erreicht ist, dass eine Angelegenheit geglückt ist.
Sie benötigt im Alltagsgebrauch immer ein Gegenüber, mit dem sie vollzogen werden kann. Was aber, wenn man sich selbst ein High Five gibt?
High Five Habit mit dem eigenen Spiegelbild
Die High-5-Habit-Methode von Mel Robbins beinhaltet das tägliche High Five mit sich selbst.
Die Routine sieht wie folgt aus: Möglichst morgens schaut man sich im Spiegel an und gibt seinem Spiegelbild einen High Five. Eine also genaugenommen einfache und nur Sekunden dauernde Geste soll das innere Gefühl über uns selbst veränderrn?
Der Kern der Methode besteht darin, den Fokus auf sich und die eigenen Ziele, Bestreben und Fähigkeiten zu lenken: Durch einen Blick in die eigenen Augen nehmen wir Verbindung mit uns selbst auf. Das anschließende High Five sagt zu uns: Du bist wichtig, du nimmst dich ernst, du beglückwünscht dich zu deinem Tag, du vertraust dir und hast den Fokus auf dich.
Folgen
Die Folgen dieses Rituals sind:
- Selbstermächtigung
- Selbstvertrauen
- Empowerment
- Fokus auf die eigenen Bedürfnisse
- Zielsicherheit
- Selbstakzeptanz
Dabei beruht die Methode von Mel Robbins darauf, dass das Zeichen High Five ausschließlich positiv konnotiert ist.
Mel Robbins führte einen Test mit über 25.000 Menschen weltweit aus, bei dem sie die Folgen der Anwendung des High Five Habit beobachtete. Es führte zu überragenden Erfolgen:
- besserer Umgang mit negativen Gefühlen
- Suizidgefahr wurde verringert
- Selbstwert gesteigert
- Resilienz erhöht
- leichterer Umgang mit Herausforderungen des Alltags
- Stressempfinden gestärkt.
Die Stärke der High Five Habit Methode
Besonders Menschen mit innerer Zerrissenheit, mit Zweifeln und schwachem Selbstvertrauen prägen über die Jahre negative Gedanken bezüglich der eigenen Person. Sie kritisieren sich im inneren Monolog selbst, sie sind häufig ganz unfähig, sich selbst zumindest in Teilaspekten im positiven Licht zu sehen. Ihr Aussehen, ihr Gewicht, ihre Stellung in der Gesellschaft, ihre Probleme sind derart in der Kritik, dass schon ein Blick in den Spiegel schwerfällt und eine negative Gedankenschleife auslöst.
Dementsprechend scheint diesen Menschen das High Five mit ihrem Spiegelbild fast eine unmögliche und zutiefst wiederstrebende Geste, manchem mag sie auch lächerlich oder banal erscheinen.
Dennoch: Ein High Five „unter sich“ ist jedem möglich, der sich darauf einlässt. Das Besondere: Ein High Five ist immer positiv. Es impliziert ausschließlich positive Eigenschaften, gelingende Handlungen, hoffnungsvolle Pläne, erfolgreiche Abschlüsse. Die High Five Habit Methode stützt sich auf diese einfache, siegreiche Geste, die komplett gegensätzlich ist zum negativen, selbstkritischen Denken. Während man High Five gibt ist es schlicht unmöglich, negativ zu denken, betont auch die Autorin Mel Robbins.
Dazu ist es eine Empowerment-Methode, die nicht erst erlernt werden muss, nur wenige Sekunden bedarf und in einem privaten Raum passiert, folglich ist die Hürde nicht ganz so groß, wie bei öffentlichen Expositionen.
High 5 Methode in der Schule
Es liegt auf der Hand, dass besonders Kinder und Jugendliche im Leistungsdenken des Schulsystems häufig zu versagen drohen und folglich ein negatives Selbstbild entwickeln. Der Stress, der Lerndruck, soziale Probleme, Mobbing im Klassenverband sowie die anderen Unsicherheiten, die naturgemäß mit dem Aufwachsen und Erwachsen werden einhergehen – all dies nagt täglich am Selbstwert der meisten jungen Menschen.
Ein High Five als tägliche Morgen-Routine ist sicherlich keine Magie und wird nicht von heute auf morgen die Problemen von Kindern und Jugendlichen wegzaubern. Dennoch schwächt es allmorgendlich negative Gedanken und verweist auf das wichtigste in unserem Leben: auf uns selbst. Da dies nicht belehrend ist, nicht von oben herab, wird die High Five Methode gut angenommen und wirkt über Wochen und Monate ganz im Stillen für eine Sträkung des Selbstbewusstseins junger Menschen.
In Robbins Buch zur High Five Habit Methode „Die einfachste Gewohnheit der Welt“: „Am Anfang ist das High Five nur etwas, was man tut, aber mit der Zeit werden die Bestätigung, das Selbstvertrauen, die Freude, der Optimismus und der Tatendrang, den es symbolisiert, zu einem Teil dessen, was man ist.“
Das High Five Habit von Mel Robbins ist also eine kleine Geste mit großer Wirkung.
Bildquellen
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Quellen
- https://personalitymag.com/2022/01/26/mel-robbins-wie-geben-wir-uns-selbst-ein-high-five/
- https://wachstumstracker.de/die-einfachste-gewohnheit-der-welt/
- https://en.wikipedia.org/wiki/Mel_Robbins
- https://www.lustaufsleben.at/spirit-soul/kennen-sie-high-five-habit-methode-12712502
- https://www.youtube.com/watch?v=I8xQs71En14
- https://www.youtube.com/watch?v=khujbeJvqcE
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