Anleitung und Tipps für Skifahren mit Kindern – teurer Luxus?

Skifahren mit Kindern - spielundlern.de

Skifahren mit Kindern

Vorurteile

Skifahren mit Kindern ist in der Winterzeit wohl eine der beliebtesten, aber in mancher Familie auch mit Vorurteilen belegte Ferienaktivität. Nur weil es die anderen machen: Sollte ich unbedingt auch mit meinen Kindern skifahren, auch wenn ich selbst nie oder zuletzt vor einem Jahrzehnt gefahren bin? Halte ich als Elternteil meinem Kind etwas vor, wenn es nicht Skifahren kann? Die fünf größten Vorurteile lauten:

  • Skifahren ist unnötiger, teurer, elitärer Luxus.
  • Skifahrende Kinder profitieren wenig von einem Skiurlaub, sie verbringen mehr Zeit im Lift oder in teuren Gaststätten und Unterkünften als auf der Piste.
  • Es ist viel zu kalt, die Kleidung zu dick und sperrig und die Kinder halten es draußen nicht lange aus.
  • Das schnelle Wissen aus einer Skischule ist bis zur nächsten Saison wieder vergessen.
  • Die sportlichen Vorteile sind nicht ergiebig.

Alle fünf lassen sich nicht von der Hand weisen, denn in der Tat gehört der Skiurlaub zu den teuersten Urlauben. Dies liegt mitunter darin, dass Familien mit geringem Einkommen beim Skiurlaub nur sehr begrenzte Möglichkeiten haben, sparsam zu sein: Leihausrüstung, Unterkunft in Pistennähe, Essen außerhalb lassen sich natürlich nur in kostengünstiger Form buchen, aber ganz weglassen nicht.

Aber nun Schritt für Schritt: Es gibt durchaus gute Lösungen, Mittelwege und sinnvolle Vorbereitungen für einen Skiurlaub mit der Familie, damit es dennoch für alle ein Gewinn ist.

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Skifahren mit Kindern: Vorbereitung

Kleinkinder, Schnee und Kälte

Auch wenn Schnee für die meisten Kinder faszinierend ist, gibt es dennoch kleine Menschen, denen die durchdringende Kälte, der nasskalte Schnee, die dicke Jacke, die frierenden Finger sehr unangenehm sind. Auch reichen kleinste Verstimmungen im Kleinkindalter, um die Unbehaglichkeit der Kälte noch mehr zu spüren. Eltern können sich somit in Vorbereitung eines Winterurlaubs mit der Familie fragen, ob ihre Kinder diese Jahreszeit überhaupt so gerne mögen, dass ein teurer Skiurlaub sich für alle lohnt.

Darüber hinaus ergeben sich auch Fragen, die den Charakter, die Offenheit und eventuelle Trotzphasen des Kindes angehen. Bevor Eltern einen Familienurlaub mit Skifahren buchen, sollten sie also die grundlegenden Fragen bezüglich der eigenen Kinder klären:

  • Mögen Kinder Schnee und Kälte?
  • Sind sie umgänglich, auch wenn Kleidung oder Handschuhe einengen?
  • Sagen sie zeitig Bescheid, wenn sie auf Toilette müssen, was meist für eine Skischule vorausgesetzt wird?
  • Sind die Kinder gegenüber fremden Erwachsenen scheu oder umgänglich, denn andernfalls wird die Skischule mit dem unbekannten Skilehrer schwer zu bewerkstelligen sein.

Alter

Natürlich können frische Eltern auch mit Säuglingen und Kleinkindern in den Skiurlaub fahren. Zumindest ein Elternteil wird dann aber möglicherweise nicht so lange wie gewünscht auf der Piste sein.

Möchte man jedoch, dass die ganze Familie gemeinsam den Hang herunterfährt, so stellt sich die Frage, ab welchem Alter Kinder Skifahren lernen können. Grundsätzlich geht dies schon sehr früh, sobald die Kinder sicher laufen können – dies ist in bergigen, schneereichen Gegenden mit Begleitung skikundiger Eltern sicherlich möglich. Dennoch ist es für die meisten Familien, in denen die Eltern selbst keine Skiprofis sind, sinnvoll, Kinder erst ab dem 5. oder 6. Lebensjahr auf die Skier zu stellen.

Zum einen liegt dies daran, dass die Kinder in diesem Alter meist alleine die Kinderskischule besuchen können und zum anderen, dass sie sowohl Gefahren als auch ihre eigenen Fähigkeiten besser einschätzen können.

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Wettergerechte Kleidung

Kinder benötigen Ausrüstung, die wettergerecht ist, schnell für Innen und Außen anpassbar ist, sowie nicht allzu klobig oder schwer. Häufig mögen Kinder dicke Winterjacken, Schuhe oder Mützen nicht, weil sie zu sperrig sind und die Bewegungsfreiheit einschränken.

Funktionswäsche im Zwiebelprinzip ist hier sowohl für Kinder als auch für Erwachsene die beste Lösung. Damit kann man komplett auf spezielle Skiunterhosen oder Skisocken verzichten, womit auch vermieden wird, dass Kleidung gekauft wird, die die Kinder später nie wieder tragen wollen. Im Gegenteil: Kauft man zum Saisonanfang bereits Kleidung nach diesen zwei Prinzipien, so fühlen sich auch fröstelnde Kinder und jene, die Bewegungsfreiheit mögen, auch bei kalten Themperaturen wohl – im Alltag und beim Skiurlaub.

Ein Beispiel für Funktionskleidung ist komplette Langarmunterwäsche aus Merinowolle. Haben die Kinder eine sehr empfindliche Haut, so greifen Eltern besser zu Wolle-Seite- oder Wolle-Baumwolle-Unterwäsche. Muss es preiswert sein, dann hilft auch Polyesterunterwäsche gegen Luftzug und Unterkühlung. Das gute ist: Mehr muss gar nicht sein: Einfach eine Hose und einen Pullover darüberziehen und schon fehlt nur noch der Overall.

Auch Kinder, die Jacken nicht mögen, profitieren von diesem Zwiebelprinzip: Sie können einen Woll- oder Fleecepulli und eine Daunenweste anziehen, statt der Jacke, und schon fühlen sie sich nicht mehr ganz so eingeengt.

Der Kauf von Skiausrüstung hingegen lohnt sich nur für Menschen, die in Skigebieten wohnen. Hier muss Budget für Leihausrüstung eingeplant werden.

Unterkunft

Alle Eltern kennen es: So sehr die Kinder draußen sein wollen und so sehr die Freude überwiegt – irgendwann schlägt die Stimmung abrupt um. Nun heißt es, rasch die Unterkunft zu erreichen. Eine Entfernung zur Skipiste von maximal 30 Minuten ist angeraten.

Des Weiteren sollte die Unterkunft groß genug sein, um lange Abende darin zu verbringen. Bei mehr als 3 Menschen sollten unbedingt getrennte Zimmer zum Schlafen oder für Spiele oder Gespräche zur Verfügung stehen. Dabei ist weniger die Zimmergröße als vielmehr abschließbare Türen und Geräuscharmut wichtig.

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Motivation

Nicht zuletzt ist es wichtig, sich über die Gründe klar zu werden, mit seinen Kindern in den Skiurlaub zu fahren. Wenn weder Kinder noch Eltern Lust auf Skifahren haben, jedoch das Umfeld suggeriert, es gehöre zum Winter dazu, zudem sei es für die Kinder sehr wichtig, dann gilt es, möglicherweise ein anderes Urlaubsziel für die Familie auszusuchen. Diese Motivation von außen wird vermutlich nicht reichen, um der ganzen Familie, der Investition und der vermutlich langen Anfahrt gerecht zu werden.

Möchte jedoch ein Kind gerne Skifahren oder die Eltern gerne (wieder) diese Sportart ausüben, so werden sie auch eher bereit sein, Zeit, Kosten und Vorbereitung auf sich zu nehmen.

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Ideen für die Skipiste

Zusatzkosten

Skifahren mit Kindern ist teuer, meist erheblich teurer als Skifahren für Erwachsene. Abgesehen von der größeren Personenzahl und der damit vervielfachten Pistengebühr, fallen für Kinder in der Regel auch Zusatzkosten für die Skischule und die Leih-Ausrüstung an – denn aufgrund des schnellen Wachstums in der Kindheit lohnt sich die Anschaffung einer Ski-Ausrüstung für die meisten Familien nicht. Auch kann man die Tagespässe für die Piste und die Leihausrüstung nicht ausreizen, denn während ein Erwachsener stundenlang die Piste abfahren kann, brauchen Kinder wesentlich häufiger längere Pausen zum Essen und Erholen. Häufig gibt es die Möglichkeit, Leistungspakete zu buchen, in denen Skischule und Ausrüstung preisgünstiger gebündelt werden.

Natürlich schlägt auch das Essen zur Buche. Dazu ziehen häufige, ausgedehnte Essenspausen die gesamte Familie von der Piste weg. Hier kann man sich jedoch aushelfen. Kleine, leichte Snacks, die gut im Rucksack passen, energiereich sind und den schnellen Hunger stillen, können den Kindern helfen, ausgeglichen auch umständliche Essenspausen gut zu meistern. Solche Snacks sind beispielsweise Nüsse oder heißer Kakao in einer Thermoskanne, getrocknete Minisalamis oder Wraps mit Käse und Schinken.

Doch richtig Essenspausen machen gehören zu einem Urlaub dazu. Wichtig ist es hier, dass die Location eher klein und überschaubar ist, serviert wird statt Selbstbedienung und die Kinder möglichst ihr Lieblingsessen bekommen, damit es satt weitergeht. Auch wenn Pommes und Würstchen für manchen Erwachsenen eine eher dürftige als schöne Mahlzeit darstellen – wenn die Kinder dies lieben, sollte nicht gerade im Urlaub gesunde Ernährung ausdiskutiert werden.

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Skischule

Eine Skischule ist etwas, woran man nicht sparen sollte, wenn die Kinder noch nie oder nur selten auf Skiern standen. Die Kinder lernen ohnehin gemeinsam besser, sie lernen dazu von einem professionellen Skilehrer, der sie auch erstmals die große Piste sicher hinunterführt. Mancherorts gibt es zum Abschluss eines 5-Tage-Kurses ein kleines Rennen und Medaillen, die die Kinder mit Stolz und Selbstvertrauen erfüllen.

Skigebiet – klein aber fein

Vorausgesetzt, die Eltern sind keine Profis und die Kinder noch unter 18 Jahren, sind kleinere Skigebiete für Familien die bessere Wahl. Mehrere, kleinere Pisten sind ausreichend, um als Familie gemeinsam dem Skispaß zu begegnen. Häufig sind in solchen kleineren Skigebieten die Pistenpässe und Leihgebühren preiswerter, die Entfernung zu den Unterkünften kürzer und allgemein die Stimmung familiärer. Natürliche schont dies auch das Budget.

Ideen für die Zeit ohne Skifahren

Keine Familien mit Kindern ist tagelang von 8 bis 20 Uhr auf der Piste. Je nach Alter der Kinder ist es angeraten, vor Anbruch der Dunkelheit sich in die Unterkunft für einen gemütlichen Abend zurückzuziehen. Doch Winter wird es früh dunkel. Was tun, wenn man gerade nicht die Piste runterfährt?

Brett- und Kartenspiele

Die schönste Zeit ist gemeinsam verbrachte Zeit, beispielsweise mit Brettspielen oder mit Kartenspielen. Dabei können entweder Klassiker dabei sein wie auch beliebte neuere Spiele: Monopoly, Uno oder eines der prämierten Spiele des Jahres. Wichtig ist es, dass die Familie das Spiel bereits gespielt hat, damit es keine Enttäuschungen gibt und nicht ein wertvoller Platz im Kofferraum umsonst belegt wurde.

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Bücher

Natürlich gehören auch Bücher zum Urlaub dazu. Für Familien, die gerne zusammen lesen, bietet es sich an, Bücher für größere Alternsspannen mitzunehmen, damit sowohl der 3- als auch die 10-Jährige gerne beim Vorlesen zuhören. Solche Bücher sind beispielsweise eine der unzähligen Abenteuer vom „Kleinen Drachen Kokosnuss“, „Petterson und Findus“, „Das magische Baumhaus“ oder die schönen Geschichten von Cornelia Funke. Aber auch neuere, wunderschöne Kinderbuchperlen können im Urlaub gemeinsam gelesen und entdeckt werden: Über „Petronella Apfelmus“, der Apfelbaumhexe, die zusammen mit zwei Kindern den Garten und die Tiere beschützt, oder über „Flohling“, dem kleinen Wichtel, der mutig und lustig seine Abenteuer meistert.

Puzzles

Puzzles sind perfekt für die Reise: Sie sind klein verpackt und Leichtgewichte – vorausgesetzt, man packt die Puzzleteilchen in einem Druckverschlussbeutel um. Dabei kann man durch die Anzahl der Puzzleteile leicht altersadäquate Puzzles mitnehmen.

Bastelmaterial

Hierbei reichen eine Handvoll Buntstifte, festes Papier und eine Schere als Grundausstattung. Auch Malvorlagen wie Mandalas oder Malbücher sind beliebt und können die Zeit zwischen dem Abendessen und das Zu-Bett-Gehen leicht überbrücken. Wenn möglich reizt die Kinder in einem Winterurlaub genau dieses Thema: Ein Winter-Malbuch mit Ski- und Berglandschaften, mit Schneemännern und Schneeballschlacht wird zusätzlich die Gelegenheit geben, sich über den Tag und die Erlebnisse im Schnee zu unterhalten. Für ganz kleine Kinder ist Knete eine sehr gute Alternative, um sie lange zu beschäftigen.

Lieblingsspielzeug

Eltern bitten ihre Kinder am besten wenige Tage vor Abfahrt in die Ferien, ihre Lieblingsspielzeuge einzupacken. Damit es nicht überhand nimmt, ist es anzuraten, dass jedes Kind einen eigenen Rucksack oder Beutel dafür verwendet. Sobald dieser voll ist, ist Schluss.

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Andere Schneeaktivitäten

Der Schnee, die Berge, die frische Luft bieten natürlich noch Einiges über das Skifahren hinaus. Haben die Kinder möglicherweise doch keine Lust mehr aufs Ski fahren, so bleiben noch die beliebten Alternativen Schneemann bauen, Eiszapfen von Ästen abbrechen, eine Schneeballschlacht machen oder einfach im Schnee spazieren gehen. Möglicherweise könnte die gesamte Familie gemeinsam auch Langlauf versuchen?

Im SpielundLern Shop finden Sportwillige und ihre Kinder Sportgeräte und Bewegungsspiele für die Stärkung der Motorik. Ist der Skiurlaub schon gebucht? Dann können Kinder, unsportliche Erwachsene und Senioren bereits jetzt Gleichgewicht und die Beweglichkeit der Fußgelenke üben mit Balancierbrettern, Balancierscheiben und Balancierwippen. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Bildquellen

  • Pexels @ Harrison Macourt
  • Unsplash @ j-g-d
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  • Pexels @ Irina Balashova
  • Pixabay @ Georg H.
  • Unsplash @ Dea Andreea

Quellen

  • https://www.spiegel.de/reise/europa/guenstige-skigebiete-wo-sie-in-italien-oesterreich-deutschland-und-der-schweiz-sparen-a-1a11d89f-af29-4fde-9081-46ca34a4191c?utm_source=pocket-newtab-de-de
  • https://www.merkur.de/reise/skifahren-kinder-urlaub-fuenf-tipps-pistenurlaub-sicher-regeln-lernen-zr-92075694.html
  • https://www.reisezwerge.de/winterurlaub-das-erste-mal-skifahren-mit-kind/
  • https://reisefeder.de/2019/02/wenn-das-kleinkind-skifahren-lernt/
  • https://www.littleyears.de/artikel/sollten-kinder-noch-skifahren-lernen/
  • https://www.snowplaza.de/weblog/5930-skiurlaub-mit-kindern/
  • https://levartworld.de/tipps-skiurlaub-winterurlaub-mit-kindern/
  • https://www.bergzeit.de/magazin/skitouren-mit-kindern-tipps-und-antworten/
  • https://www.rund-ums-baby.de/reiseforum/Skifahren-inzwischen-ein-Muss_32926.htm
  • https://www.skibro.com/blog/de/skifahren-mit-kindern

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