Bilder ersetzen Wörter. Bilder sind universelle Hilfsmittel. Je nach Inhalt und Kontext können sie beides: eindeutig und vieldeutig sein, Bedeutung auf den Punkt bringen und Raum für Assoziationen und Gefühle öffnen. Bilder, Bildkarten und Bildkarten-Sets bieten bewährte methodische Optionen in der Sprachvermittlung, in therapeutischen Situationen oder in der Seniorenarbeit. Sie können dabei spielerisch eingesetzt werden, beispielsweise als Memory-Spiel mit doppelt vorhandenen Motiven.
Deutsch lernen mit sprachfreien Bildern
Generell gilt: Lernen durch sinnliches Wahrnehmen ist ein pädagogisches Prinzip, das durch den Einsatz von Bildern umgesetzt wird. Insbesondere im DaZ/DaF-Unterricht können textfreie Bildkarten unabhängig von der je unterschiedlichen Muttersprache des Lernenden eingesetzt werden. Sie schaffen eine grundlegende Verständigungsebene bei der Vokabel- und Wortschatzarbeit. Wenn die Bilder keinerlei schriftliche Elemente enthalten, können sie für die Vermittlung auch anderer Sprachen als Deutsch eingesetzt werden. Sprachfrei sind sie zudem für jedes Lernniveau geeignet. Ganz allgemein ist es sinnvoll, wenn die Bildkarten Dinge und Situationen aus verschiedensten Themenbereichen anbieten: Familie, Essen und Trinken, Begrüßung usw. Sie helfen beim Erklären unbekannter Wörter, vermeiden Missverständnisse und dienen der Wiederholung schon gelernter Wörter und Phrasen. Selbst Kinder ganz ohne Deutschkenntnisse können mit Bildkarten – zum Beispiel über einfache Zuordnungsspiele – sofort ins Unterrichtsgeschehen einbezogen werden.
Bildkarten zur Sprachförderung
Neben ihrem Einsatz im DaZ-Unterricht, haben Bildkarten ihren festen Platz in der Sprachförderung insbesondere von Kindern mit spezifischen Sprachproblemen. Gezielt können sprachliche Ausdrucksmöglichkeiten erweitert und besondere Förderbereiche trainiert werden, beispielsweise die Anwendung von Präpositionen. Anhand von Bildpaaren oder Bildfolgen können Kinder schrittweise die Lage von Gegenständen und ihre Richtungsbewegung beschreiben. Auch sind Bildkartensets oft so aufgebaut, dass sich die Karten in eine zeitliche Abfolge sortieren lassen, was vielfältige Spielmöglichkeiten eröffnet. Der Verlag an der Ruhr bietet eine komplette Serie an Bildkarten zur Sprachförderung an.
Bei bestimmten Themen verbindet sich Sprachförderung über Bildkarten mit sozialem Lernen. Themenbereiche wie „Gefühle“ oder „Konflikte“ bieten Erzähl- und Sprechanlässe. Von hier aus lassen sich verschiedenste Kompetenzen wie z.B. Empathie mit anderen fördern. Besonders die assoziative Offentheit von Bildern ermöglicht Kindern mit eigenen Erfahrungen an dargestellte Situationen anzuknüpfen.
Bildkarten und Mathematik
Auch im Bereich Mathematik für Vorschule und Grundschule lassen sich Bildkarten sinnvoll einsetzen. Mathematik wird hier für Kinder zum Spiel. Berührungsängste werden vermieden und Neugierde befördert. Kinder können hier mathematische Grunderfahrungen auf einer visuellen Ebene machen und so eine Vorstellung von Zahlen und Mengen anhand konkreter, greifbarer Dinge entwickeln.
Insbesondere bei Kindern mit Rechenschwierigkeiten ist es eine grundlegende Hilfe, über Anschauungsmaterial ein mentales Bild von Mengen aufzubauen. Auch hier bieten Bildkarten in Kombination mit Tierfiguren, Bausteine oder Muggelsteine zahlreiche anregende Spiel- und Aktionsmöglichkeiten (Mengen vergleichen, Muster nachbauen usw.)
Bilder in der Aphasietherapie
Auch in der Aphasietherapie, insbesondere bei Schlaganfallpatienten, gehören Bildkarten zu den therapeutischen Werkzeugen. Mit Bildsequenzen kann in der therapeutischen Arbeit die Reaktivierung von Handlungswissen oder die Verbesserung sprachlicher Ausdrucksmöglichkeiten gefördert werden. In diesem Zusammenhang sind sogenannte Situationsbilder sind ein wichtiges Hilfsmittel in der Arbeit mit Aphasikern. Sie bieten bildlich einen situativen Rahmen, in den eine Übungssequenz eingebettet wird. Die bildliche Darstellung einer Gesamtsituation erleichtert oder ermöglicht dabei überhaupt das Sprachverstehen.
Über den Kontext wird der semantische Übergang vom Wort zum Satz und zum Text ermöglicht. Situationsbilder stellen dabei ein Handlungsgefüge dar. In anschließende Übungen werden abbgebildeten Personen und Gegenstände als Subjekte und Objekte versprachlicht und so in Verbstrukturen ausgedrückt.
Sprachtherapeutinnen an der Stirling University in Schottland haben speziell für die therapeutische Arbeit mit Aphasikern sogenannte Talking Mats entwickelt. Dabei handelt es sich um ein System von Bildkarten-Sets. Sie werden zur Gesprächsstukturierung bei Menschen mit Kommunikationsproblemen eingesetzt.
Seniorenarbeit mit sprachfreien Bildern
Im Bereich Demenz unterstützen Bildkarten die Möglichkeiten zum Gedächtnistraining durch visuelle Impulse. Fotokarten-Sets eröffnen zu bestimmten Themen oder Zeitabschnitten wie den 60er Jahren einen assoziativen Raum zur Biographiearbeit und bieten Anknüpfungspunkte für eigene Erinnerungen. Oft genügt ein Bild, um versunkene Erinnerungsinhalte wieder ins Bewusstsein zu heben. Für Einzelgespräche oder Gruppenarbeit bieten sprachfreie Fotokarten hilfreiche Ausgangspunkte. In Verbindung mit entsprechenden Impulsfragen und methodischen Hinweisen sind Fotokarten-Sets in der Seniorenarbeit ein wirksames Hilfsmittel zur Festigung von Identität und Selbstwertgefühl alter Menschen. Eine interessante Variante der Aktivierung in der Biografie- und Erinnerungsarbeit ist der Einsatz von großformatigen Wandbildern. Sie sind im Alltag durchgehend präsent und erregen allein durch ihre Größe Aufmerksamkeit.
Bildkarten in Psychotherapie, Coaching und Beratung
Verschiedeneste Bereiche der Psychotherapie arbeiten mit Bildmaterial. Ob Schematherapie oder Akzeptanz- und Commitmenttherapie: auch hier kommen Bildkarten-Sets zum Einsatz. Die Karten spiegeln einen Gefühlszustand oder ein Bewältigungsverhalten wider, das von Patientinnen oder Patienten erkannt und zugeordnet werden soll. Über Bilder erkannte Persönlichkeitsanteile lassen sich in der Folge im Rahmen von Therapie oder Beratung leichter thematisieren.
Im Coaching können Fotokarten assoziativ eingesetzt werden. Der Klient oder die Klientin wählt unter einer größeren Anzahl von Motiven diejenigen aus, die intuitiv positiv wahrgenommen werden. Im persönlichen Umfeld lassen sich zu den ausgewählten Fotokarten wiederum Assoziationen sammeln, die dann wieder ins Coaching einfließen. Bildkarten werden so zum Katalysator, das Selbstbild auf verschiedenen Assoziationsebenen zu reflektieren und erleichtern die Thematisierung im anschließenden Gespräch.
Guten Morgen
Haben Sie eventuell neue Bildkarten für Selbstentwicklung und Reflexion die noch in der Testphase sind. Ich habe bisher mit Kunstbildern und Photokarten gearbeitet und würde gerne was Neues ausprobieren.
Mein Name ist Luisa Marinkovic, mein Hintergrund ist die Jungsche Analytische Psychologie.
Guten Tag Frau Marinkovic,
vielen Dank für Ihr Interesse an unseren Bildkarten.
Schreiben Sie uns bitte unter: info@spielundlern.de und erfragen Sie bitte dort passende Empfehlungen zu neuen Bildkarten in unserem Sortiment.
In welchem Bereich arbeiten Sie mit Bildkarten für Selbstentwicklung und Reflexion?
Viele Grüße aus Berlin
Ihr Team von Spielundlern.de