Das Aufräumen mit Kindern ist überall, wo Kinder leben, spielen und lernen ein großes Thema und tagtägliche Herausforderung. Die Kinder räumen Material um, verteilen und bearbeiten es, sortieren es neu und reizen bis zuletzt ihre Spiel- und Lernzeit aus, sodass am Ende der Spiel- oder Lernzeit häufig zum Aufräumen weder Zeit noch Lust mehr vorhanden sind. Auf welche Weise können Lehrer und Eltern effektiv und ohne Stress Schulklasse oder Kinderzimmer aufräumen?
Aufräumtipps für die Schule und im Kindergarten
Zonenprinzip
Ein gut organisiertes Klassenzimmer gelingt beispielsweise mit dem Zonenprinzip. Diese Methode hilft dabei, den Unterrichtsraum übersichtlich zu halten und ermöglicht Schülern sowie Lehrern einen schnellen Zugriff auf benötigte Gegenstände.
Die Einteilung kann je nach Klassenstufe und Unterrichtsfach variieren. In einer Grundschule könnten folgende Zonen eingerichtet werden:
- Lernzone: Diese Zone ist für den direkten Unterricht vorgesehen. Hier befinden sich Schülertische, Stühle und der Lehrerpult. Materialien wie Bücher, Hefte und Schreibutensilien sollten in Reichweite sein.
- Leseecke: Ein gemütlicher Bereich mit Büchern, Zeitschriften und eventuell Sitzkissen oder einem kleinen Sofa. Diese Zone ist ideal für stille Lesezeiten oder Gruppenarbeiten.
- Kreativzone: Ein Bereich für künstlerische Aktivitäten, ausgestattet mit Farben, Papier, Scheren, Klebstoff und anderen Bastelmaterialien. Hier können Schüler ihrer Kreativität freien Lauf lassen.
- Technikzone: Hier finden sich Computer, Tablets und andere technische Geräte. Diese Zone ist für das Arbeiten an digitalen Projekten oder das Recherchieren im Internet vorgesehen.
- Materiallager: Ein zentraler Ort für alle weiteren Materialien wie Schulbücher, Arbeitsblätter, Ordner und sonstige Unterrichtsmittel. Dieser Bereich sollte gut organisiert und beschriftet sein, um den Schülern die Suche zu erleichtern.
- Spielecke: Ein Bereich mit Gesellschaftsspielen, Puzzles und Lernspielen, der für Pausen oder spezielle Unterrichtszeiten genutzt werden kann.
Unnötigen Ballast loswerden
Sich von überflüssigen Dingen zu trennen ist keine einfache Sache und überfordert auch manche Erwachsene. Um dieser Aufgabe gerecht zu werden, benötigen Kinder klare Anweisungen und Regeln, wann eine Sache wieder verstaut oder doch weggeworfen werden soll. Dinge, die nicht mehr gebraucht werden oder defekt sind, sollten entsorgt werden. Dinge wiederum, die bereits verwendet, bemalt oder verbastelt wurden, aber wiederverwendet werden können, sollten in einem gesonderten Platz gesammelt werden. Eine Kiste für Altpapier und ein großer Mülleimer sind dabei nützlich.
Organisieren Sie als Lehrer oder Bezugsperson regelmäßig Ausmisttage. Lassen Sie die Schüler ihre Schubladen und Fächer durchgehen und unnötige Dinge aussortieren. Diese Übung kann ihnen helfen, den Überblick zu behalten und sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Ein minimalistischer Ansatz kann nicht nur physischen, sondern auch mentalen Raum schaffen, was zu weniger Stress und mehr Wohlbefinden führt.
Häufig benutzte Gegenstände leicht erreichbar
Ein strukturiertes Ordnungssystem ist die Basis für ein aufgeräumtes Umfeld. Dabei gilt es, nach der Verwendungshäufigkeit zu sortieren.
Oft benutzte Gegenstände sollten leicht zugänglich sein, zum Beispiel sollten Stifte immer griffbereit sein. Weisen Sie die Schüler an, sich an ihren Schreibtisch zu setzen und die Arme auszustrecken. Alles, was sie bequem erreichen können, sollte in dieser Zone liegen. Das bedeutet aber nicht, dass alle Materialien dauerhaft auf den Tischen liegen müssen. Weniger häufig genutzte Dinge bewahren Lehrer und Schüler am besten in Griffnähe, aber nicht offen auf, damit nicht eine optische Unruhe entsteht. Effiziente Aufbewahrungslösungen wie kleine Körbe oder Boxen für Stifte und Radiergummis sowie Organizer für persönliche Gegenstände können dabei helfen.
Regelmäßige Überprüfung und Anpassung des Ordnungssystems gehört zu diesem Punkt dazu. Haben sich die Unterrichtsthemen oder die Interessen geändert? Dementsprechend sollten Lehrer und Schüler den Ort der Lagerung regelmäßig anpassen.
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Klare und sinnvolle Beschriftungen
Eine klare Beschriftung ist entscheidend für ein effektives Ordnungssystem. Begriffe wie „Krimskrams“ oder „Wichtig!“ sind wenig hilfreich. Ermutigen Sie die Schüler, ihre Sachen präzise zu beschriften, z. B. „Hefte und Bücher“ statt „Schulsachen“. Verwenden Sie gut lesbare Schriftarten und sorgen Sie dafür, dass die Beschriftungen Farben verwenden, die sich gut vom Hintergrund absetzen.
Farbcodierungen können ebenfalls hilfreich sein. Unterschiedliche Farben für verschiedene Kategorien, beispielsweise blaue Etiketten für Schulmaterial und rote für Bastelmaterial, erleichtern die Orientierung. Überprüfen Sie regelmäßig die Beschriftungen und aktualisieren Sie sie bei Bedarf.
Einfache und spontane Beschriftung ermöglichen
Stellen Sie sicher, dass in jedem Raum Etiketten und ein Filzstift bereitliegen, um spontan neue Beschriftungen anbringen zu können. Eine Dose im Regal, deren Inhalt nur auf dem Deckel steht, ist unpraktisch. Ebenso sind unbeschriftete Kisten in einer Schublade nutzlos. Vermeiden Sie falsche Beschriftungen.
Für eine professionelle und einheitliche Beschriftung können Beschriftungsgeräte verwendet werden. Diese Geräte ermöglichen es, gut lesbare Etiketten zu erstellen und das Ordnungssystem sauber und organisiert zu halten.
Tägliche Routinen zum Aufräumen in Kindergarten und Schule
Schüler zum Aufräumen zu motivieren, ist nicht einfach. Dabei kann es helfen, das Aufräumen mit Kindern als immerwiederkehrende Routine zu planen, damit sich die Kinder die Abläufe merken und das Halten der Ordnung in den Tagesablauf fest integriert wird.
Regelmäßige Aufräumzeiten einführen
Bestimmen Sie feste Zeiten zum Aufräumen des Klassenzimmers, etwa am Ende jeder Woche oder nach größeren Projekten. Regelmäßige Aufräumzeiten gewöhnen die Schüler daran, dass Ordnung ein kontinuierlicher Prozess ist.
Aufräumteams bilden
Bilden Sie kleine Teams und verteilen Sie die Aufgaben. Ein Team kann für die Bücherregale zuständig sein, ein anderes für das Bastelmaterial. Teamarbeit fördert die Verantwortungsübernahme und das Gemeinschaftsgefühl.
6 Materialschalen klein, 2,6 x 18 x 12 cm
Kunststoffbox 4l zum Ordnen und Sortieren
Spiel- u. Sortierkorb aus stabiler Weide
Belohnungssystem einführen
Motivieren Sie die Schüler durch ein Belohnungssystem. Wer seine Aufräumaufgaben besonders gut erledigt, kann Punkte sammeln und gegen kleine Belohnungen eintauschen. Wenn Lehrer keine Belohnungssysteme verwenden möchten, dann können sie Aufräumaufgaben mit freier Zeit oder anerkennende Worte honorieren.
Vorbild sein
Lehrer sind Vorbilder. Zeigen Sie den Schülern, wie wichtig Ordnung ist, und helfen Sie ihnen, ein System zu entwickeln, das für alle funktioniert. Ihr eigenes Verhalten und Ihre Ordnungsmethoden beeinflussen die Schüler und motivieren sie, ebenfalls ordentlich zu sein.
Klare Regeln
Es ist grundlegend hilfreich, Konzepte, klare Anweisungen und Regeln (gerne gemeinsam erstellte) aufzusetzen, sodass Verbindlichkeit entsteht und ein Muster vorgegeben wird, den Kinder einhalten und nachmachen können.
Kindergarten aufräumen
Aufräumen mit Kindern und der Erfolg der damit einhergehenden Tipps und Maßnahmen sind eng an das Alter der Kinder gekoppelt. Die Tipps sind in ihren Grundzügen die gleichen, die täglichen Routinen ebenfalls. Erzieher jedoch sollten Kindergartenkinder immer beim Ordnung halten begleiten und mitmachen, ihnen nur kurze und leicht verständliche Aufräumdienste auftragen und stets zur Stelle sein. Auch ist es selbstverständlich, dass junge Kinder nicht perfekt aufräumen – es geht im Alter von 1 bis 6 vielmehr um die Gewöhnung an tägliche Aufräumarbeiten und das Einüben von Handgriffen wie etwa das Fegen, das Abwischen des Tisches oder das Verräumen des Mittagsgeschirrs.
Um mit den Kindern im Kindergarten aufzuräumen benötigt es also noch vielmehr der äußeren Struktur, die Erzieher vorgeben. Ferner ist das Aufräumen im Kindergarten sehr wichtig als einleitender Prozess zur Sauberkeitserziehung und Ordnungserziehung, denn hier erleben Kinder erstmals die Routinen des Aufräumens.
Es ist sehr wichtig, die Kinder schon im frühen Altern daran zu gewöhnen, dass Aufräumen zu den täglichen Aufgaben gehört, die dazugehören, indem schon junge Kinder den Kindergarten aufräumen lernen.
Bildquellen
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Quellen
- https://www.baer.bayern.de/erziehung-medien/erziehung/alltag-kindern/aufraeumen/
- https://www.wireltern.ch/artikel/aufraeumen-mit-kindern-tipps-0619
- https://www.eltern.de/familie-urlaub/familienleben/mit-kindern-aufraeumen–4-tipps-von-marie-kondo-13517614.html
- https://www.simplify.de/aufraeumen-und-ordnung/
- www.ad-magazin.de/artikel/profi-tipps-aufraeumen-zuhause
- https://www.selbst.de/aufraeumen
- https://www.houzz.de/magazin/die-gaeste-kommen-12-last-minute-tricks-fuers-aufraeumen-stsetivw-vs~57661812
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