Zehn gute Fragen für Smalltalk: Kein „Wie geht es Dir?“ mehr

vier Jugendliche lachen - Smalltalk - Spielundlern.de

Fragen für Smalltalk

Was kennzeichnet diese Fragen?

Smalltalk ist ein spontanes, lockeres Alltagsgespräch ohne Tiefgang. Diese zwanglose Form der Koversation wird zumeist nicht hierarchisch geführt, lockert folglich gesellschaftliche, politische oder berufliche Grenzen auf und hat mehrere Zwecke. Smalltalk:

  • schafft Verbindung, indem die Annäherung unkompliziert ermöglicht wird
  • gibt Raum für unverfängliche Themen und vermeidet somit Konflikte
  • ermöglicht Kennenlernen unverbindlich und unhierarchisch
  • bindet auch konversationsscheue oder unsichere Menschen ein
  • öffnet den Blick für andere Menschen
  • schafft eine angenehme Atmosphäre

Themen der Fragen für Smalltalk

Beim Smalltalk kann es sich um Belanglosigkeiten, persönliche Erfahrungen, aktuelle Ereignisse oder andere unverbindliche Themen handeln. In der Regel gehören schwierige politische Themen, Glaubensfragen oder Fachwissen nicht zum Smalltalk.

Grafik zwei Köpfe - Smalltalk - Spielundlern.de

Es geht also generell um solche Themenbereiche, zu denen die Allgemeinbildung der meisten Menschen sehr hoch ist oder die zum Gemeingut gehören, zu denen also nahezu jeder Mensch etwas beitragen kann. Damit entsprechen die Themen den Zielsetzungen des Smalltalks. Diese stehen konträr gegenüber dem sogenannten Deep Talk, der in die Tiefe geht und dessen Ziel es ist, schwierige und komplexe Themen zu seinem Gegenstand zu machen.

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Warum wird Smalltalk häufig unterschätzt?

Häufig wird Smalltalk unterschätzt oder herabgesetzt. So wie ein Teil der Menschen stolz angibt, aufgrund seiner Oberflächlichkeit keinen Smalltalk führen zu wollen, so sehr wünscht sich ein anderer Teil, diese lockere Gesprächsform zu beherrschen, um schneller Kontakte zu knüpfen sowie umgänglicher zu sein.

Dennoch haftet dem Alltagsgespräch der Vorwurf an, er sei entbehrlich oder ersetzbar. Schlimmer noch: Die lockere unverbindliche Konversationsform sei ein Beleg für unsinnige und seelenlose Gespräche.

Man kann den Smalltalk von diesen Vorwürfen nur reinwaschen, indem man nach der jeweiligen Zielsetzung zwei Arten von Plauderei unterscheidet. Eine lockere Konversation kann ausschließlich motiviert sein durch den Wunsch nach einfachem Zeitvertreib, Ablenkung oder Selbstdarstellung. In diesem Fall handelt es sich um leere Floskeln und Platitüden, jedoch nicht um die Suche nach Verbindung und Interesse an anderen Menschen. Dies verfehlt deutlich das Ziel des sinnvollen Smalltalks.

2 junge Frauen unterhalten sich - Smalltalk - Spielundlern.de

In anderer Form jedoch kann diese zwanglose Geprächsform auch das Tor sein, das sich zu einem anderen Menschen ganz offen, unverfänglich und interessiert öffnet. Eine Plauderei also, um das Signal auszusenden: Ich bin für ein Gespräch bereit und biete dir den Austausch an.

6 Regeln für Alltagsgespräche

Ein sinnvolles Alltagsgespräch dient kommunikativen Zwecken. Seine Rolle ist wichtig, um in Verbindung mit anderen Menschen zu kommen. Bewährte und wertvolle Alltagskonversation ist folglich jene, die als Einstieg in ein tiefergehendes Gespräch dient. Sie erleichtert den Beteiligten den Anfang, kündigt die Bereitschaft an, sich auszutauschen und zu öffnen und lockert die Atmophäre.

Wie ein sinnvolles Smalltalk Türen öffnet, interessiert vor allem:

  • junge Menschen, die in sozialen Interaktionen unsicher sind,
  • tiefgründige Menschen, die Oberflächlichkeiten ablehnen,
  • jene, die keine guten kommunikativen Fähigkeiten vorweisen, sowie
  • sozial zurückgezogene Personen.

All diese plagt die Frage: Wie unterhält man ein solches Alltagsgespräch, ohne in Banalitäten zu verfallen?

Pärchen - Smalltalk - Spielundlern.de

Kein „Wie geht’s?“ mehr

Wir alle kennen das: Häufig kommt uns unversehens ein „Wie geht’s?“ über die Lippen, sobald wir jemanden treffen. Dabei ist häufig:

  • die Zeit zu kurz, um die Frage zu beantworten,
  • die Einwurf eher eine rethorische Frage, die eigentlich nur der Begrüßung dient und
  • wir wissen meist, dass Menschen darauf (genauso automatisch wie die Frage selbst) mit „Gut“ antworten, selten aber eine ehrliche Antwort geben.

Das ist der Grund, weshalb die Frage „Wie geht es?“ meist keine offene, kommunikative Frage ist, die Konversation eröffnet, sondern vielmehr eine starre Begrüßungsformel.

Kein „Das Wetter ist heute so schön“

Wettergespräche im Vorgarten oder beim Zusammentreffen im Treppenhaus sind zumeist keine Türöffner. Vielmehr entstammen sie dem unbeholfenen Wunsch, etwas zu sagen, um die Stille zu brechen. Dementschend können diese Gespräche über das Wetter zwar von jedem bedient werden, was ein kurzes Gespräch durchaus ermöglicht, oftmals jedoch entsteht kein Austausch, sondern eine Folge von Gemeinplätzen. Dabei versiegt das Gespräch schnell, wenn nicht gerade Wetterexperten sich gegenüberstehen.

Jugendliche auf der Wiese - Smalltalk - Spielundlern.de

Keine Fragen mit „Ja“ oder „Nein“

Fragen, auf die man nur mit „Ja“ oder „Nein“ antworten kann, sind geschlossene Fragen. Sie verlangen vom Gegenüber eine weit größere Bereitschaft, das Gespräch weiterzuführen, als wenn die Fragen offen formuliert werden.

Eine geschlossen Ja-Nein-Frage wäre beispielsweise: „Hast Du heute frei gehabt?“. Im Gegenzug dazu wäre die offene Frage „Was unternimmst du gerne an freien Tagen?“ die weit bessere Alternative.

Offen Fragen

Offene Fragen beginnen mit Fragewörtern wie „Was“, „Wie“, „Woher“, „Warum“, „Welche“ und werden deshalb auch W-Fragen genannt.

Hier folgend noch weitere kurze Beispiele:

  • Statt „Wie geht es dir?“ lieber fragen: „Was hat dir heute Freude gemacht?“.
  • Besser als der Ausruf „Schönes Wetter heute!“ ist die Frage „Wozu könnte man dieses schöne Wetter nutzen?“
  • Statt „Wie war es auf Arbeit?“ bietet der Einwurf „Womit hat dich der heutige Arbeitstag überrascht?“weitere Gesprächsgelegenheit.

Auffällig ist bei allen diesen Fragen, dass es sich nicht nur um offene Fragen handelt, sondern sie darüber hinaus nicht einfach in einem Satz beantwortet werden können und meist Bedenkzeit benötigen. Dies zieht das Gegenüber in den Bann.

Persönlicher Bezug zum Geprächspartner

Starre oder stockende Gespräche entstehen, wenn sich das Interesse am Gegenüber nicht vermitteln lässt. Hierbei hilft es, W-Fragen immer mit persönlichem Bezug zu stellen:

zwei Raben - Smalltalk - Spielundlern.de

„Was meinen Sie/meinst du dazu?“

„Wie würden Sie/würdest du hier entscheiden?“

Keine heiklen Themen

Die Herausforderung bei einem kurzen Gespräch liegt darin, weder zu banal noch zu komplex zu werden. Die Gesprächspartner sollten Themen vermeiden, die polarisieren, politisch oder sozialkritisch sind. Auch negative Gesprächsgegenstände wie Krankheit oder Tod sind für ein Alltagsgespräch nicht geeignet. Diese Themen brauchen Raum und Zeit, wohingegen ein Smalltalk häufig nur wenige Minuten dauert.

Welche 10 Fragen sind die besten zum Plaudern

Es gibt einige gute Fragen für Smalltalk, die wunderbare Aufhänger für Gespräche sind. Sie sollten jedoch an den Gesprächspartner, den Ort des Gespräches und die persönlichen Interessen angepasst werden.

  • Was ist dein Talent, das du noch nicht lebst?
  • Wo ist dein Lieblingsort in der Stadt?
  • Was würdest du mit einem Lottogewinn machen?
  • Mit welchem berühmtem Menschen würdest du gerne essen gehen?
  • Auf welche Annehmlichkeiten würdest du eher verzichten: Fleisch, Auto oder Fliegen?
  • Welches Tier liebst du und vor welchem hast du Angst?
  • Was würdest du tun, wenn der Tag 30 Stunden hätte?
  • Was ist der lustigste oder seltenste Name, den du je gehört hast?
  • Wenn du auf einem anderen Kontinent ziehen müsstest, welcher wäre das?
  • Welcher Urlaub war der schrecklichste für dich?
2 Frauen sprachen - Smalltalk - Spielundlern.de

Auf diese Weise vorbereitet, fängt ein flüchtiges Gespräch zum Kennenlernen ganz ungezwungen an. Über die Dauer des Gesprächs verlieren Alltagskonversationen manches mal ihre anfängliche Oberflächlichkeit und weiten sich auf komplexere Themen aus – in diesem Fall hat der Smalltalk seine Aufgabe bravourös gemeistert.

Bildquellen

  • Unsplash @ Brooke Cagle
  • Pixabay @ Gerd Altmann
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  • Unsplash @ Melissa Askew
  • Pixabay @ Waldemar Zielinski
  • Pexels @ Christina Morillo

Quellen

  • https://de.wikipedia.org/wiki/Alltagsgespr%C3%A4ch
  • https://www.karriereakademie.de/offene-fragen
  • https://karrierebibel.de/smalltalk-tipps/
  • https://www.business-wissen.de/hb/smalltalk-fragen-stellen-gespraech-aufrechterhalten/
  • https://www.computerwoche.de/a/13-goldene-regeln-fuer-small-talk,1888037
  • https://www.neuenarrative.de/magazin/alternativen-zur-begruessung-floskel-wie-geht-es
  • https://www.redenwelt.de/rede-tipps/smalltalk/
  • https://www.zeit.de/arbeit/2019-08/smalltalk-tipps-lernen-kommunizieren-kollegen
  • https://www.brigitte.de/liebe/beziehung/psychologie–diese-5-fragen-kannst-du-statt–wie-geht-s-dir—stellen-13524394.html?utm_source=pocket-newtab-de-de

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