Der AID 3 ist ein Individualtest zur adaptiven Messung der Intelligenz. Für die 2. Auflage wurde eine umfangreiche Überprüfung der Normen vorgenommen und das Manual sowie die Testanweisung überarbeitet und aktualisiert. Nutzen Sie den AID 3 um Intelligenz über ein weites Leistungsspektrum bei Kindern und Jugendlichen ökonomisch zu erfassen.
Einsatzbereich
Schulpsychologie, Berufs- und Bildungsberatung, Klinische Psychologie; auch für Testpersonen mit anderer Muttersprache als Deutsch – für 6;0 bis 15;11 Jahre und darüber hinaus (Individualtest).
Sprachfassungen
Dieses Verfahren ist außerdem in einer englischen Version lieferbar.
Inhalt
Die zur Einzelvorgabe konzipierte Testbatterie Adaptives Intelligenz Diagnostikum (in 3. „Generation“: AID 3) dient der möglichst vielfältigen Erfassung komplexer und basaler Kognitionen („Intelligenz“) bei Kindern und Jugendlichen. Die nunmehr vorliegende 2. Auflage („Version 3.2“) erfolgt vor allem gemäß der Forderung der DIN 33430, nämlich die Angemessenheit der Normwerte spätestens nach acht Jahren zu prüfen: Ihr liegt eine umfassende Eichungskontrolle zugrunde. Die Aufgaben und Materialien selbst wurden unverändert beibehalten, das Manual sowie die Testanweisung überarbeitet und aktualisiert: Explizit wird auf die parallel mögliche Testvorgabe (für die meisten Unter- bzw. Zusatztests) hingewiesen, nämlich entweder die seit der „1. Generation“ standardmäßige adaptive Vorgabe nach dem Prinzip des branched testing oder die seit 2017 mit Hilfe des separat erhältlichen Testleiterprogramms AID_3_tailored mögliche adaptive Vorgabe nach dem Prinzip des tailored testing.
Gemessen werden die „verbal-akustischen“ Fähigkeiten Alltagswissen, Angewandtes Rechnen, Unmittelbares Reproduzieren-numerisch, Synonyme Finden, Funktionen Abstrahieren, Soziales Erfassen und Sachliches Reflektieren sowie die „manuell-visuellen“ Fähigkeiten Realitätssicherheit, Soziale und Sachliche Folgerichtigkeit, Kodieren und Assoziieren, Antizipieren und Kombinieren-figural, Analysieren und Synthetisieren-abstrakt, Formale Folgerichtigkeit; ergänzend gibt es die Zusatztests Unmittelbares Reproduzieren-figural/abstrakt, Einprägen durch Wiederholung-lexikalisch, Lernen und langfristiges Merken-figural/räumlich, Antonyme Finden, Strukturieren-visumotorisch.Alle zwölf Untertests sowie die fünf Zusatztests des AID 3 beruhen auf operationalen Definitionen, die die gemessenen Fähigkeiten jeweils festlegen. Das umfangreiche Testmaterial der meisten Untertests, welches kindgerecht gestaltet ist und dadurch Kinder und Jugendliche motivieren soll, freudig an der Testung teilzunehmen, erlaubt es, einen weit gestreckten Fähigkeitsbereich eindimensional zu messen.
Zur Erfassung von Minderbegabung bis hin zu Hochbegabung eignet sich der AID 3 gleichermaßen gut, wobei aufgrund der besonderen, nämlich adaptiven Testvorgabe extrem testökonomisch verfahren wird. Bei vielen schulpsychologischen Fragestellungen ist es aufgrund der vorherrschenden geringen zeitlichen Ressourcen wesentlich, dass mittels eines Tests in kurzer Zeit möglichst viele Informationen gewonnen werden können. Zusätzlich ist die Möglichkeit gegeben, einige Untertests je nach Fragestellung problemangepasst einzusetzen. Standardmäßig werden also in zehn Untertests und einem Zusatztest Gruppen von Aufgaben vorgegeben, die schrittweise so ausgewählt sind, dass sie dem individuellen Leistungsniveau der Testperson optimal entsprechen. Davon abgesehen ist bei ihnen die konventionelle Vorgabe von personenspezifischen wie -unspezifischen Testformen möglich, bei immerhin fünf Untertests und einem Zusatztest die (adaptive) Vorgabe von personenspezifischen wie -unspezifischen Kurzformen und bei acht Untertests die Vorgabe individuell angepasster Parallelformen, womit Testwiederholungen innerhalb kurzer Zeit möglich werden. Wegen der adaptiven Testvorgabe und der daraus resultierenden kürzeren Testzeit sowie der optimal an das Kind angepassten Aufgabenschwierigkeit ist für alle diese zehn Unter- und diesen einen Zusatztest eine ansprechende Leistungsmotivation der Testpersonen zu erwarten. Die übrigen Untertests sowie vier Zusatztests werden konventionell administriert.
Zur globalen Beurteilung der „Intelligenz“ dient die (untere Grenze der) lntelligenzquantität – zu interpretieren als kognitive Mindestfähigkeit –, ergänzt um den Range der „Intelligenz“ – zu interpretieren als Grad der Differenziertheit des erfassten Fähigkeitsspektrums. Zusätzlich wird der standardisierte Faktorscore des 1. Faktors der 4-Faktorenlösung des AID 3 als „Primär-Intelligenzquotient“ (auch im Sinne von Cattells Crystallized Intelli¬gence angeboten sowie der standardisierte Faktorscore des 2. Faktors als „Sekundär-Intelligenzquotient“ (auch im Sinne von Cattells Fluid Intelligence). Wie ein mit anderen Intelligenz-Testbatterien vergleichbarer „Intelligenzquotient“ berechnet werden kann, wird speziell ausgeführt. Besonders aussagekräftig ist aber eine Profilinterpretation, indem die T-Werte pro Untertest und ihre Relation zueinander interpretiert werden. Das Diagramm zur Diagnostik von Teilleistungsstörungen ermöglicht ein entsprechendes Screening in Bezug auf ausgewählte Teilleistungsfähigkeiten (z. B. Differenzierungsfähigkeit, Raum-Lage-Orientierung, Serialitätsfähigkeit, (akustische) Speicherfähigkeit). Das Beiblatt für Beobachtungen der „Arbeitshaltungen“ dient der qualitativen Beurteilung des Arbeits- und Kontaktverhaltens bei Leistungsanforderung. Die Verfügbarkeit auch sprachfreier Instruktionen zu sechs Unter- und drei Zusatztests erweitert die Einsatzmöglichkeiten des AID 3 auf Testpersonen mit unzureichenden Kenntnissen und Fertigkeiten in Deutsch.
Der Auswertungsaufwand mit dem separat erhältlichen Auswertungsprogramm AID_3_Score ist minimal, bei Einsatz des Testleiterprogramms AID_3_tailored erfolgt die Auswertung automatisch.
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