Dieser Lerntrainer von Jürgen Reichen ist ein "Setzkasten" mit Selbstkontrolle und wurde eigens für die erste Phase des Schriftspracherwerbs sowie für langsamer lernende Kinder konzipiert. Little Genius ist integraler Bestandteil des Konzepts Lesen durch Schreiben. Als Alleinarbeitsmittel mit Selbstkontrollmöglichkeiten ist es die ideale Ergänzung zum lehrerunterstützten Arbeiten, denn auch ohne die ständige emotionale Unterstützung durch die Lehrerin hat das Kind die Sicherheit, alles richtig zu machen.
Die Einlageblätter enthalten Bildbegriffe und speziell gestanzte Buchstabenfelder, auf welche die entsprechenden Buchstaben abzulegen sind. Die Plättchen haben individuell angeordnete Noppen und somit passt auf ein Buchstabenfeld immer nur das richtige Plättchen.
Das Kind wählt ein Einlageblatt und legt dieses ins Kunststofftablett.
Dann "schreibt" es die Namen der vorgegebenen Bildbegriffe, indem es passende Buchstabenplättchen auf die Buchstabenfelder steckt. Welche Buchstaben benötigt werden, findet das Kind mit Hilfe der Buchstabentabelle heraus.
Ob es dabei richtig arbeitet, erfährt es durch das "Einstecken": Lässt sich ein Plättchen einstecken, ist es richtig, "klemmt" das Plättchen, dann wurde ein falscher Buchstabe benutzt.
Die Auswahl der Bildbegriffe ist didaktisch wohldurchdacht und beschränkt sich auf einfache, lautgetreue und begrifflich eindeutige Wörter wie "Lama", "Hose" usw. Dadurch können auch langsamer lernende Kinder das Prinzip des Verschriftens verstehen lernen, denn orthografische Besonderheiten wie Dehnungen und Schärfungen, sowie anspruchsvollere Laute wie "ä", "ng", "ch" usw. bleiben ausgespart.
Allerdings heißt das nicht, dass dem Kind alle Schwierigkeiten unseres Schriftsystems aus dem Weg geräumt werden. So soll es von Anfang an erfahren, dass man z.B. bei "Kamel" auch das "a" zu schreiben hat, weil es im "K(a)" – wie der Buchstabe im Alltag benannt wird – nicht mitenthalten ist, so wenig wie das "e" im "B(e)" von "Besen" usw. Es soll früh erfahren, dass man "Tiger" schreibt, auch wenn die Norddeutschen "Tiga" sprechen, und es soll insbesondere von Anfang an wissen, dass es kurze und lange Selbstlaute gibt, dass also das "o" in "Regenbogen" ein anderes ist als das bei "Wolken", das "a" in "Hase" ein anderes als in "Kaktus" usw.
Wer nämlich nur akustisch scharf-differenzierte, kurze, lautgetreue Wörter wie "Lama" oder "Hose" schreiben kann, der kann zwar einiges – aber keineswegs schreiben. Und wer sich auf die simple 1:1-Zuordnung von Laut zu Zeichen verlässt, die bei "Lama" oder "Hose" (eher ausnahmsweise) gilt, wird es abschließend auch nie lernen. Dies muss dem Kind bewusst sein!
In didaktischer Hinsicht schließt Little Genius also einen pragmatischen Kompromiss: Einerseits erspart der Trainer den Kindern einige schriftsprachliche Schwierigkeiten, andererseits erfährt es aber auch von Anfang an, dass unser Schriftsystem erhebliche "Tücken" hat.
Zu diesem Kompromiss gehört auch die besondere "abgespeckte" Buchstabentabelle von Little Genius. Weil der Trainer ausdrücklich für die erste Phase von Lesen durch Schreiben konzipiert wurde, bzw. als besonderes Hilfsmittel für langsam lernende Kinder, sind nicht alle Buchstaben aufgeführt. Nur jene Buchstaben, die im Wortschatz der 15 Einlageblätter enthalten sind, findet man in der Tabelle. Deshalb kann diese "abgespeckte" Tabelle die Originaltabelle von Lesen durch Schreiben auf keinen Fall ersetzen!
Als Alleinarbeitsmittel mit Selbstkontrollmöglichkeiten bietet Little Genius auch dem misserfolgsängstlichen Kind die Sicherheit, alles richtig zu haben. So ist der Lerntrainer eine ideale Ergänzung zum lehrerunterstützten Arbeiten und eignet sich daher besonders für offene Unterrichtsformen. Weil die Anforderungen auf das Wesentliche, Prinzipielle des Verschriftens beschränkt sind, hilft Little Genius den Kindern, das Prinzip unserer Schrift selbstständig zu begreifen und zu beherrschen.
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