Blockflöten

Einordnung und Funktionsweise der Flöte

Flöten sind Blasinstrumente. Ihre Klassifikation ist sehr komplex, denn sie entspringt unterschiedlichen Parametern im Aufbau der Flöte und der Art, wie man hineinbläst und wie man sie hält. Unter den unzähligen, auch häufig altertümlichen Flöten gibt es welche aus Knochen wie die steinzeitlichen Flöten, aus Metall wie die englische Tin Whisle, aus Ton wie die italienische Okarina, aus Bambus wie die thailändische Khlui und aus Holz – wie die bei uns bekannteste Flöte: die Blockflöte.

Geschichtliches über die Flöte

Die Blockflöte ist eines der ältesten Instrumente der Welt, das heute noch gespielt wird. Weltweit und jahrtausendalt lassen sich Flöten-Funde nachweisen. Ursprünglich als Instrument für Hirten, Gaukler und Straßenmusikanten von der ärmeren Bevölkerungsschicht gespielt, erfuhr sie ab dem 16. Jahrhundert unzählige Modifikationen in Form, Spielweise und Tonumfang und wurde zunehmend auch für Komponisten und Musiker der höheren Schicht interessant. Nun war mehrstimmige Musik und die Einbindung in das Orchester möglich, was die Spielweise professionalisierte. Nachdem es anschließend zwei Jahrhunderte aus den Orchestern und Musikstücken wieder verschwand, nahm es ab Anfang des 20. Jahrhunderts wieder an Beliebtheit zu und fand endlich auch Eingang in die musikalische Früherziehung.

Aufbau und Spielweise der Blockflöte

Die Blockflöte ist ein Luftinstrument und hat an der Oberseite 7 Löcher und an der Unterseite ein Loch, das für die Betätigung mit dem Daumen geschaffen ist. Die Töne entstehen, indem die Finger eine unterschiedliche Anzahl der Löcher abdecken und zeitgleich durch das Mundstück eine dosierte Luftmenge geblasen wird. Dabei führt der Luftstrom über eine als Schneide genannte Kante, die den Luftstrom schwingen lässt. Je mehr Löcher abgedeckt sind, desto tiefer ist der Ton.

Schulblockflöten für den musikalischen Einstieg bestehen zumeist aus Ahorn. Doch es gibt durchaus gute Gründe, Blockflöten für Kinder aus Kunststoff anzuschaffen: sie sind robuster und klingen nicht so schnell „röchelig“ bei eindringendem Speichel, der bei jungen Anfängern oftmals in großen Mengen mit der Luft hineingeblasen wird. Antikondens-Maßnahmen sind bei Holzblockflöten wichtig und sollten beherrscht werden – nicht nur der Tonqualität wegen, sondern auch für die Langlebigkeit des Instrumentes.

Vorteile einer Blockflöte für Kinder

Häufig wird jungen Menschen ohne musikalische Vorerfahrung die Flöte als Einstieg vorgeschlagen. Doch es gibt viele verschiedene Arten von Flöten. Die Blockflöte ist für Kinder dabei das geeignete Anfängerinstrument. Um die Motivation der Kinder zu erhalten, sollte man sich in der Anfangsphase für die pentatonische Flöte entscheiden, also für eine Fünftonflöte. Hierbei gelingt die Intonation sehr viel leichter als mit anderen Flöten. Durch das leicht zu begreifende und simpel umzusetzende Prinzip der Tonerzeugung, kann sich das Kind sehr gut auf die ersten Noten und kurzen Musikstücke konzentrieren – vielfach geht das anfängliche Notenlernen mit Schwung voran, wenn der Fokus der Kinder nicht zu sehr auf die Bedienung und Zähmung des Instrumentes liegt.

Die Schulblockflöte vereint viele Vorteile:

• leicht händelbar
  
• ermöglicht schnellen Verständnis für Griff und Töne
  
• ermöglicht den Fokus auf die Noten
  
• erzielt rasch gute musikalische Ergebnisse
  
• ist preiswert
  
• ist in vielen Ausführungen erhältlich
  

Blockflöten für Linkshänder

Bekanntermaßen wird dieses Thema nach wie vor kontrovers diskutiert – gerade, was die Entscheidung für oder gegen ein Linkshänderinstrument angeht. Der bisherige Konsens in der Fachliteratur spricht bei bekannter und diagnostizierter Linkshändigkeit ganz entschieden für die Wahl von Linkshänderprodukten.
Trotzdem muss bei der Wahl der Instrumente eine klare Abgrenzung getroffen werden – gerade im Falle der Blockflöte. Denn hier sind die Finger beider Hände gleichberechtigt. Lediglich der Daumen hat händespezifische Aufgaben. Man darf hierbei abwägen, ob ein Blockflöte für Linkshänder gewählt wird, dafür aber die freie Instrumentenauswahl oder der kurzfristige Tausch mit einem Kollegen im Ensemble verunmöglicht wird.